Kategorie Archive: Allgemein

Bautrends 2016

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 25. Februar 2016
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Wohin bewegt sich die Hausbau-Industrie im Jahr 2016? Mit welchen Bautrends können wir rechnen? Das haben wir uns in der Redaktion vom ArchitektenScout in den letzten Monaten immer wieder gefragt – nun liefern wir die Antworten. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie dabei auf einige alte Bekannte stoßen. Wir meinen 2016 ist das Jahr für einige Trends, die Sie vielleicht schon abgeschrieben haben.

Intelligente Gebäudehüllen

Das Thema der intelligente Gebäudehüllen finden wir besonders spannend weil es zwar bislang in der Theorie wirklich vielversprechend aber in der Praxis viel zu aufwändig in der Umsetzung war.

Wäre es nicht toll wenn sich die Fassade oder „Hülle“ eines Gebäudes je nach Witterung bzw. Gebrauch anpassen würde?

In diesem Bereich wurde in den letzten Jahren viel herumexperimentiert aber es scheint, dass wir in diesem Jahr der Massentauglichkeit dieser Technologie endlich erheblich näher kommen werden.

Diese Bildgalerie über intelligente Gebäudehüllen zeigt wie vielversprechend die Technologie bereits ist.

Einige Beispiele:

  • Sogenannte „Floating Observatories“ erlauben es, die Aussichtsplattformen eines Wolkenkratzers an der Fassade hoch und runter zu fahren.
  • Um Energie zu sparen besteht die Fassade aus verschiedenen Funktionslayern wie Verglasung, Dämmung und Sonnenschutz. Der Clou: die Layer sind individuell verschiebbar.
  • Aluminium und Glas werden in raumhohen Schiebeelementen verwendet (siehe Hotel Kahlenberg in Wien)

 

Das Plusenergiehaus

Ein Plusenergiehaus ist ein Gebäude, das mehr Energie erzeugt als es verbraucht. Das klingt erstmal einmal zu gut um wahr zu sein wird aber tatsächlich schon lange in der Praxis umgesetzt.

Der Fokus auf der Energiegewinnung liegt dabei auf Photovolatik- und Solaranlagen damit auf die Nutzung von Gas, Öl und Kohle verzichtet werden kann. Darüber hinaus ist die Absicht von Plusenergiehäusern die CO2-Emission zu reduzieren, was etwa bei Passivhäusern nicht der Fall ist (siehe nächster Abschnitt).

Bautrends 2016: Plus-Energiehaus

Auch ein Trend im Jahre 2016: Das Plus-Energiehaus

Warum haben sich also Plus-Energiehäuser noch nicht auf großflächig durchsetzen können? Das liegt vor allem an ihrer starken Witterungsabhängigkeit. Bleibt die Sonne weg dann gibt’s auch keine Energie… Allerdings wird die Solartechnik immer ausgefeilter, weswegen wir trotzdem daran glauben, dass dieser Bau-Standart immer beliebter wird. Vor allem aber ist das Plus-Energiehaus ein Vorzeigemodell wie nachhaltiges Bauen im Idealfall aussehen kann. So mag 2016 die Anzahl der erbauten Plus-Energiehäuser vielleicht nicht immens steigen aber das Energie-Bewusstsein der Branche dafür umso mehr.

 

Das Passivhaus

Als wir letztes Jahr für unseren Artikel zum Thema Passivhaus recherchierten, dachten wir uns: ist zwar ein cooles Konzept aber bei Bauherren einfach zu unbeliebt. Trotzdem landet es jetzt auf unserer Liste der Bautrends 2016. Warum? Weil Passivhäuser tatsächlich im Kommen sind – und das erstaunlicherweise eher im ausländischen Raum als in Deutschland. So berichtete das Portal Energiezukunft.eu unlängst über Passivhäuser in Griechenland und in der Türkei. Ein Umweltzentrum und ein Reihenhaus-Komplex sind die ersten Gebäude in den Mittelmeerländern, die mit dem Passivhaus-Standard erbaut werden.

Uns überrascht, dass es jetzt erst zu dieser Entwicklung kommt. Passivhäuser sind vor allem für ihre gute Wärmedämmung bekannt und dafür besonders gut für Länder geeignet, die mit Überhitzung zu kämpfen haben.

Zudem findet im April die 20. Internationale Passivhaustagung in Darmstadt statt.

Nachhaltiges Bauen

Immer mehr Bauherren achten darauf, dass beim Bau nachhaltige Baustoffe verwendet werden – Stichwort „Ecodesign“. Dieser Begriff bezeichnet das Zusammenspiel von Erscheinungsbild, Funktionalität, Nutzerfreundlichkeit und vor allem Nachhaltigkeit.

Ecodesign-Baustoffe zeichnen sich durch ihre Emissionsfreiheit und Pflegeleichtigkeit aus. Besonders wichtig ist, dass die Umweltauswirkung während des gesamten Produktlebenszyklus mit einbezogen wird.

Es gibt sogar eine Initiative, welche nachhaltige Bauprodukte auszeichnet und über deren Zusammensetzung informiert: die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB).

Nachhaltiges Bauen ist auch deswegen so wichtig, weil die Wahl der Baustoffe die Gesundheit der Bewohner beeinflusst. Nachhaltiges Bauen bedeutet demnach auch gesundes Bauen – vor allem in einer Gesellschaft, die immer umweltbewusster wird.

Demnach ist für uns das nachhaltige Bauen zweifelsohne ein Bautrend für das Jahr 2016 – schon allein wegen der steigenden Beliebtheit des Holzbaus.

 

 Das Intelligente Haus

Das Intelligente Haus (despositphotos / aa-w)

Das Intelligente Haus (despositphotos / aa-w)

Auch das sogenannte „intelligente Haus“ wird schon lange als Trend gehandelt aber richtig durchgesetzt hat es sich noch nicht. Dafür sind die Kosten einfach zu hoch und die aktuelle Generation von Hausbauern zu konservativ.

Allerdings machen die Technologien immer größerer Fortschritte und einige Anbieter bieten schon erschwingliche Smart Home Geräte an (wir berichteten).

Falls Sie mit dem Begriff „Smart Home“ oder „Intelligentes Haus“ nicht soviel anfangen können: hierbei handelt es sich um die Integration von vernetzten technologischen Systemen im Wohnhaus bzw. der Wohnung. So ist es etwa möglich die Temperatur des Hauses per Smartphone auch dann zu kontrollieren wenn man außer Haus ist.

Warum wir das intelligente Haus als Bautrend für 2016 sehen? Ganz einfach weil inzwischen auch ältere Generationen sich immer mehr mit Smartphone & Co auseinandersetzen und der Bedarf an den Technologien insbesondere beim Einbrecherschutz besonders hoch ist.

Wir haben die Entwicklungen jedenfalls gespannt beobachtet und Innovationen wie der Magische Würfel beweisen: da tut sich was!

Baukultur – ein gesellschaftlicher Prozess

  • Von Gina Doormann
  • Veröffentlicht 11. Februar 2016
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Baukultur geht jeden etwas an: Die gebaute Umwelt begleitet uns alle tagtäglich. Selbstverständlich sind Architekten und Stadtplaner die ersten Denker und Akteure bei der Gestaltung unserer Städte. Die Menschen aber, die sie jeden Tag erleben, begehen und erfahren, machen sie lebendig.

Es ist die Aufgabe von Planern, Baukultur zu denken und zu schaffen. Orte zu inszenieren, die spürbar sind, sich gut anfühlen und Wohlgefühl schaffen.

Baukultur entsteht letztlich im Zusammenspiel von gebauter Umwelt und ihren Nutzern.

Umstrittene Cityhochhäuser Hamburg © Gina Doormann

Umstrittene Cityhochhäuser Hamburg © Gina Doormann

Wovon sprechen wir?

Die eine Definition von Baukultur gibt es eigentlich gar nicht. Sie sei Produkt und Ausdruck der Gesellschaft, sagen die einen. Vielmehr sei sie ein maßgeblicher Standort- und Wirtschaftsfaktor, konstatieren die anderen. Einig sind sich alle Definitionsströmungen darin, dass sie etwas durchweg Positives ist. Sie verbessert das Lebensumfeld, schafft einen ansehnlichen Mehrwert und dient dem Streben nach gesteigerter Qualität der gebauten Umwelt.

Beim Denken an Baukultur ist es wichtig, jede Scheu abzulegen. Die Furcht, man sei „nicht Experte genug“, um etwas dazu zu sagen, sorgt für eine Entfremdung des Begriffs.

Was uns fehlt, ist eine echte Auseinandersetzung über Baukultur. Die Ursache dafür liegt aber nicht im mangelnden Interesse. Nie wurde so viel über Stadt und Architektur geschrieben wie heute. Aber nur selten geht es um das, was wirklich alle angeht, sondern um Sensationen (…) (Tim Rieniets für Bundesstiftung Baukultur)

Mit Sensationen meint Tim Rieniets beispielsweise das Wirken von Stararchitekten. Baukultur geht jedoch über Diskussionen auf dieser Ebene hinaus: Dass sie jeden betrifft, meint das Aufgreifen von Debatten etwa über steigende Wohnungspreise demnach ebenso wie über die Herkunft und Entstehung verwendeter Baumaterialien.

Baukultur in der urbanen Umwelt

Kann man Baukultur eigentlich sehen? In erster Instanz: ja. Die architektonische Gestaltung und Anordnung der stadtbildenden Gebäude schafft Räume und Perspektiven, die Menschen beeinflussen. Im Sinne positiv gedachter Baukultur sprechen wir dann von der Abschaffung von Angsträumen, von Gebäudeansichten, die zur Stimmung in Straßenzügen beitragen und Infrastruktur, die in schlüssiger Weise leitet anstatt zu verwirren. Wenn wir Baukultur sehen, dann nehmen wir deutlich den Begriff „Kultur“ wahr. Das sind in Hamburg beispielsweise die prägenden Klinkerbauten, die in ihrer roten Heimeligkeit sagen: Du bist in Hamburg, so ist diese Stadt.

In zweiter Instanz handelt es sich nicht um einen fest konnotierten und sofort greifbaren Begriff. Er meint Entwicklung, Geschichte, Einflussnahme – aber auch Kunst am Bau, die so vielfältig ist wie der Kunstbegriff. Sie ist sicherlich mitunter auch eine Haltung, etwa die der Bewohner zu ihrer gebauten Umwelt. Ist zum Beispiel ein Graffitikünstler jemand, der Gebäude verschandelt oder jemand, der sie zum Teil seiner Lebenswirklichkeit macht? Ist seine Form der Interaktion mit umgebender Architektur wirklich negativer zu bewerten als die eines Anwohners, der Blumen im öffentlichen Raum pflanzt?

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Das intelligente Haus

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 1. Februar 2016
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Was ist wirklich dran am sogenannten Smart Home, dem intelligenten Haus? Und was verbirgt sich hinter dem Begriff „Intelligentes Wohnen“? Der ArchitektenScout klärt auf.

Das intelligente Haus (despositphotos / aa-w)

Das intelligente Haus (despositphotos / aa-w)

Intelligentes Wohnen, Smart Home & Co

Intelligentes Wohnen bezeichnet die Automatisierung von Wohnhäusern mittels Datenvernetzung und Fernsteuerbarkeit. So öffnen sich beispielsweise Fenster von selbst um die Temperatur zu regulieren oder Hausbewohner können mit ihrem Smartphone den Energieverbrauch überwachen. Schon seit Jahren geistert der Begriff „Smart Home“ durch die Branche, aber das intelligente Wohnen wird auch als „Smart Living“, „eHome“ oder „Vernetztes Haus“ bezeichnet.

Der in Deutschland gebräuchlichste Begriff „intelligentes Wohnnen“ wurde 2003 vom ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik & Elektronikindustrie) offiziell vorgestellt, inzwischen wird aber auch häufig vom „vernetzten Wohnen“ gesprochen. Seit 2008 gibt es auch die Smart Home Initiative Deutschland e.V, welche Forschungsvorhaben unterstützt und jährlich den Smart Home Award verleiht.

Wie sieht das intelligente Haus aus?

Häuser werden als „intelligent“ bezeichnet, wenn verschiedene elektronische Systeme intern vernetzt werden und von der Ferne gesteuert werden können. Hierbei handelt es sich insbesondere um:

  • Multimedia-Geräte wie Fernseher oder PC
  • Elektrohaushaltsgeräte wie Waschmaschine oder Herd
  • Haustechnik wie Alarmanlagen oder Heizung

Was kann das intelligente Haus nun konkret was andere Häuser nicht können?

Hier einige Beispiele:

  • Die Lichter gehen an sobald ein Raum betreten wird und erlöschen wieder wenn er verlassen wird
  • Die Heizung wird automatisch heruntergeschaltet sobald ein Fenster geöffnet wird
  • Der Fernsehr wird mit Smartphone und PC vernetzt (Smart TV)
  • Der Thermostat lässt sich aus der Ferne per App steuern

Dazu kommt das sogenannte Smart Metering (zu deutsch: intelligenter Zähler). Hierbei handelt es sich um einen Zähler für Energiequellen wie Strom oder Gas, der in das Kommunikationsnetz des Hauses eingebunden ist. Diese Zahler wurden bereits in 1990er Jahren entwickelt, sind aber erst seit 2010 für Privathaushalte erhältlich.

Was diese Zähler besonders macht ist dass sie den Verbrauch über bestimmte Zeiträume hinweg anzeigen können, etwa für die letzten 24 Stunden. Vor allem aber ist es möglich auf die Daten digital zuzugreifen, was die Auswertung der Energieverbrauchs deutlich erleichtert. Dies kommt auch den Bestrebungen der Bundesregierung entgegen, den Energieverbrauch bundesweit zu senken (siehe Energiesparausweis). So wurde letztes Jahr das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende vorgestellt. Demnach müssen Haushalte ab 6000 kWh/a Stromverbrauch künftig auf das intelligente Stromzähler umstellen. Dazu gehört auch ein umfassendes Regelwerk in Bezug auf Datenschutz.

Allerdings befürchten Datenschützer dennoch, dass die intelligenten Stromzähler anfällig für Datenklau und Manipulation sind. Zudem ermittelte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, dass die Zähler kaum Geld einsparen und sich somit die hohen Einbaukosten nicht rechtfertigen lassen. Die Vorteile der Zähler sind eher praktischer Natur: es ist keine jährliche Ablesung mehr nötig und es kann wesentlich schneller auf andere Tarife umgestellt werden. Allerdings ist hier noch das Problem, dass die Stromkonzerne im Falle von sinkenden Börsenpreisen ihre Preise gar nicht senken und so die schnelle Preisanpassung zwar möglich ist aber in der Realität nicht durchgeführt wird.

Wenn Sie sich weiter mit dem Thema beschäftigen wollen empfehlen wir den Artikel Warum SIe sich keinen intelligenten Stromzähler zulegen sollten.

Die Vernetzung

Smart Homes: am besten verkabelt

Smart Homes: am besten verkabelt

Wer sein Eigenheim auf die Smart Home Technologie umrüsten möchte oder gar einen Smart Home Neubau plant steht vor der Frage welche Technik er für die Vernetzung der Systeme verwenden möchte. Experten empfehlen hierbei sogenannte Bussysteme, da sie sicher, komfortabel und energieeffizient sind. Das Bussystem wird von einem zentralen Rechner aus verwaltet, kann aber aber auch von mobilen Geräten angesteuert werden. Das Bussystem macht es zudem einfach die Sicherheitstechnik zu integrieren. So ist es etwa möglich, dass ein Besucher des Hauses sich per Fingerabdruck oder Code identifizieren kann oder dass sich die Bilder der Überwachungskameras auf das Handy übertragen lassen. Bussysteme haben den Vorteil gegenüber der WLAN-Vernetzung, dass sie kaum störungsanfällig und zuverlässig schnell sind. Zudem ist die Reichweite kein Problem, da die Smart-Home-Komponenten per Kabel verbunden sind.

Der Nachteil von Bussystemen sind die Kosten da die Verkabelung aufwendiger ist als die Einrichtung eines Funksystems. Zudem hat man weniger Flexibilität wenn es Änderungswünsche hinsichtlich der Platzierung der Geräte gibt, da dies eine Neuverlegung der Kabel bedeuten würde.

Deswegen wird es empfohlen sich bei einem Smart Home Neubau von einem Architekten beraten zu lassen, der Erfahrung mit den entsprechenden Technologien hat.

Smart Home für jedermann?

Zunächst scheint es, dass nur wenige Bauherren bzw. Immobilienbesitzer es sich leisten können ihre Häuser „schlau zu machen“. So betragen die Umbaumaßnahmen derzeit noch mehrere Tage und die Technik ist noch nicht massenfertig.

Allerdings gibt es schon einige Geräte und Apps, die für wenig Geld das eigene Heim zu einem Smart Home umgestalten. Der Hersteller Twine bietet z.B einen Vibrationssensor an, der sich an der Waschmaschine anbringen lässt. Der Sensor spürt wenn die Waschmaschine nicht mehr vibriert und sendet dann eine entsprechende SMS an den Hausbewohner. Das Gerät kostet knapp 100 Euro und kann über die Website des Herstellers erstanden werden.

Ein weiteres Gerät der Kategorie Smart Home ist WeMo Insight von Belkin. Hierbei handelt es sich um Steckdosenaufsätze, die mit dem W-LAN verbunden sind. So lassen sich etwa Zeitpläne erstellen und per App können die Aufsätze individuell programmiert werden.

Ein weiteres leicht zu installierendes Smart Home Gerät ist der Ninja Block. Er ist Bewegungsmelder und Temperaturmesser in einem und stellt somit beispielsweise das Heizgerät an wenn es zu kalt wird. Der Bewegungssensor kann als Alarmanlage eingesetzt werden. Somit erhält man hier für 150 Euro ein System, das dem Eigenheim schon einige klassische Funktionen eines intelligenten Hauses verleihen kann.

Smart Home – ja oder nein?

Wir werden häufiger von Bauherren gefragt ob wir den Bau eines Smart Homes empfehlen würden. In unseren Gesprächen mit Experten und Architekten gehen die Meinungen sehr deutlich auseinander. Besonders diejenigen, die schon lange in der Branche tätig sind können sich mit den Technologien so gar nicht anfreunden, und folgen dem Motto: „Wenn dir zu heiß ist, dann mach dein Fenster doch selber auf“. Wir empfehlen eine ganze andere Perspektive zu wählen. Statt sich zu fragen: „Soll mein Haus intelligent sein?“, fragen Sie sich besser „Wie intelligent soll mein Haus sein?“. Schließlich hat jedes Haus bereits ein gewissen Grad an „Intelligenz“, z.B wenn es mit einem modernen Thermostat ausgestattet ist.

Deswegen empfehlen wir, dass Sie sich einfach ein Bild von allen erhältlichen Technologien verschaffen und sich dann gut überlegen, welche Sie wirklich brauchen. Wenn Sie zum Beispiel über viele Wertsachen verfügen ist ein modernes Sicherheitssystem sicherlich sinnvoll. Und wenn Sie etwa in einer warmen Gegend wohnen müssen Sie sich um eine automatisierte Heizungsregulierung kaum Gedanken machen.

Wir vom ArchitektenScout halten Sie auf jeden Fall weiter auf dem Laufenden.

Für weiterführende Artikel zum Thema empfehlen wir den Ratgeber von Bautipps.de

 

 

 

 

BIM – vielseitig talentiert und kontrovers diskutiert

Architekten müssen sich – ebenso wie Angehörige anderer Branchen – stets entscheiden: Altvertrautem hinterhertrauern oder Chancen erkennen und neue Wege gehen? Dass wir durch das Internet in einem Kommunikationszeitalter leben, erleichtert sowohl privat als auch geschäftlich viele Vorgänge maßgeblich. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass auch Planer von diesen Errungenschaften profitieren können. Wer von ihnen es tut, ist eine andere Frage.

Architekt_CC0 Public Domain

Architekt_CC0 Public Domain

Bei diesen neuen Wegen ist die Rede von Building Information Modeling, kurz BIM. Diese neue, CAD- und Cloudbasierte Methode zur optimierten Projektabwicklung ist nicht nur ein Insider-Tipp, sondern sogar vom Gesetzgeber gewünscht. Das Europäische Parlament sprach am 15.01.2014 eine Empfehlung zur Modernisierung des Vergaberechts aus: mithilfe von computergestützten Methoden wie BIM. Es ist, so der Wille der EU, bei der Vergabe von öffentlichen Bauaufträgen und Ausschreibungen einzusetzen. Bei der Umsetzung hängt Deutschland allerdings etwas hinterher: Was hierzulande noch diskutiert wird, ist in Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark und Norwegen bereits vorgeschrieben.

In Deutschland arbeitet die Baubranche noch immer überwiegend nach dem altvertrauten Status quo: Die am Bauprozess beteiligten Leistungserbringer können ihre Leistungen weder fachübergreifend noch lebenszyklusumfassend miteinander verknüpfen. Aus diesem Umstand ergeben sich Defizite in der Planung, in der ökonomischen und ökologischen Umsetzung sowie der Wertschöpfungskette im Bauwesen.

Was können nun Argumente für ein Umdenken und den großen Kurswechsel sein? Am Anfang steht das Wissen, worum es sich bei BIM handelt.

Wovon sprechen wir, wenn wir „BIM“ sagen?

Um gleich zu Beginn alle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen: BIM ist keine Software, sondern eine Methode! Building Information Modeling ist, einfach gesagt, eine neue Form der Projektabwicklung. Es bietet ein Tool zur zentralen Verwaltung aller projektrelevanten Informationen wie etwa Verweise auf Ressourcen oder schriftliche Dokumentationen. Eine gute Definition ist der National BIM Standard (NBIMS) aus den USA:

Building Information Modeling (BIM) ist eine Planungsmethode im Bauwesen, die die Erzeugung und die Verwaltung von digitalen virtuellen Darstellungen der physikalischen und funktionalen Eigenschaften eines Bauwerks beinhaltet. Die Bauwerksmodelle stellen dabei eine Informationsdatenbank rund um das Bauwerk dar, um eine verlässliche Quelle für Entscheidungen während des gesamten Lebenszyklus zu bieten; von der ersten Vorplanung bis zum Rückbau.

Ziel des digitalen Bauprozesses ist das Optimieren der Wirtschaftlichkeit in Planung und Bau. Dies erreicht er durch eine integrierte und partnerschaftliche Arbeitsweise, die sich über den gesamten Lebenszyklus von Bauwerken erstreckt. Die 5-D-Planung (zu den bekannten 3-D-Komponenten kommen die Informationen zu „Zeit“ und „Kosten“ hinzu) beinhaltet somit alle relevanten Informationen zu einem Gebäude: von den Vorgaben des Bauherrn über die Planung bis hin zum Gebäudebetrieb und sogar Recycling und Rückführung in den Stoffkreislauf.

Zunehmend fällt im Zusammenhang mit Building Information Modeling die Wortkreation BIM, BAM, BOOM. Diese stammt ebenfalls aus den USA und stellt eine Erweiterung von BIM dar. Am Anfang steht des soeben beschriebene fünfdimensionale Building Information Modeling. Darauf folgt – BAM – das Building Assembling Modeling, das die Bauphase inklusive der Baulogistik simuliert. Hiervon profitieren besonders innerstädtische Baustellen, die naturgemäß enge Zuwegungen haben. BOOM letztlich, das für Building Operational and Organisational Modeling steht, stellt die Betriebsphase eines Gebäudes dar.

Bevor die Architektenschaft in Deutschland allerdings an BAM und BOOM denkt, gilt es zunächst ganz andere – zweidimensionale – Hürden, die sogar lange vor BIM stehen, zu überwinden.

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Thermographie, neue Möglichkeiten der Mängelerkundung

Wärmebildaufnahme einer Fassade

Wärmebildaufnahme einer Fassade

Die Thermographie wird seit Jahren in der Bauwerksdiagnostik erfolgreich eingesetzt. Um genaue Ergebnisse zu erhalten waren jedoch lange Spezialfirmen mit sündhaft teueren Wärmebildkameras gerufen um Aufnahmen zu erstellen und Ergebnisse zu deuten.

Moderne Methoden und Geräte ermöglichen nun auch durch die erschwinglichen Anschaffungskosten für den Architekten oder Bausachverständigen den Einsatz auf der Baustelle. Die immer höher werdenden Anforderungen der Energieeinsparverordnung lassen den Einsatz einer thermographischen Untersuchung heutzutage kaum noch umgehen. Wir haben das moderne , handliche Gerät der Firma Flir, den Flir ONE getestet, welches sich einfach an ein iPhone 6+ andocken läßt und ca. 270 Euro kostet. Werden externe Spezialisten beauftragt kosten Wärmebildaufnahmen, eines Einfamilienhauses, gerne über 600 Euro. In verschiedenen Bundesländern bieten Energieversorger (Beispielhaft die GASAG in Berlin) erschwinglichen Aufnahmen von Bestandsobjekten an.

Bei der Thermographie wird mittels Infrarotstrahlung die Oberflächentemperatur gemessen und ein farbiges Bild als Ergebnis geliefert (Wärmebild). Oftmals wird eine helle Farbe wie Rot oder Gelb für hohe Temperaturen benutzt und dunklere Farben wie Blau oder schwarz für tiefe Temperaturen. Für Thermographieaufnahmen ist keine Lichtquelle erforderlich.

Im Bauwesen geht es dabei um das Aufspüren der sogenannten Wärmebrücken, also der Bauteile die mangelhaft gedämmt wurden und die Wärme „ungehindert“ abfließen lassen.

Die besonders anfälligen Bauteile sind Fenster und Türen, Rollläden, Putz, Übergänge von Bauteilen (Anschluss Balkone / Dach / Treppen) und hautechnische Anlagen sowie Durchdringungen für Kabel und Rohre.

Wir haben die Wärmebildkamera zur Überprüfung eines 15 Jahre alten Gebäudes getestet. Bei der Interpretation der Aufnahmen muss bedacht werden, das bestimmte Wärmeverluste von Bauteilen normal sind. So wird jede Thermografie einer Fassade die Fenster heller erscheinen lassen. Knackpunkte sind aber die Rolllädenkästen welche oftmals nicht ausreichend gedämmt wurden.

Beeindruckt waren wir auch von der Möglichkeit Heizschlangen in einer Fußbodenheizung zu Orten und versteckte Haustechnische Anlagen zu erkennen.

Wärmebild einer Fußbodenheizung

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Immowelt: Alles Wichtige über das große Immobilienportal

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 10. Dezember 2015
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Heute stellen wir vom Architektenscout Ihnen das Immobilienportal immowelt.de vor. Immowelt gehört zu den größten Online-Anbietern von Immobilien und ist deswegen für viele Makler Teil ihres Berufsalltags geworden. In diesem Artikel nehmen wir den Anbieter einmal genauer unter die Lupe.

immowelt: eine übersicht

Die Firmengeschichte

Zunächst ein kleiner Überblick über die Firma, die hinter Immowelt.de steht. Die heutige Immowelt AG wurde 1991 unter anderem Namen gegründet und ist seit 1995 im Nürnberger Nordostpark ansässig. Seit 2009 ist das Online-Angebot auch auf dem österreichischen und Schweizer Markt präsent. Inzwischen beschäftigt sie über 270 Mitarbeiter und hat sich durch den Zusammenschluss mit Immonet noch weiter verstärkt. Zwar sind die beiden Portale noch nicht offiziell zusammen geschlossen und noch separat unter ihren Domains zu erreichen, mit einer tatsächlichen Fusion ist dafür im kommenden Jahr zu rechnen.

Neben den Online-Immobilienportalen bietet die Immowelt AG zudem ein Paket von ImmobilienSoftware und Online-Kursen an und bezeichnet sich damit als IT-Komplettanbieter.

Fakten Immowelt.de

  • 5,3 Millionen Besucher monatlich
  • Über 1,2 Millionen Immobilien im Angebot
  • 400 Millionen Page-Impressions im Monat

Das Leistungs-Spektrum

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Der Kern des Portals sind seine Immobilienanzeigen, die aufgrund der hohen Besucherzahlen die Chance auf Verkauf bzw. Vermietung entsprechend erhöhen. Dabei können die Anzeigen von Privatpersonen aber auch von gewerblichen Anbietern geschaltet werden. Zudem gibt es Rabatte, wenn mehrere Objekte gleichzeitig beworben werden.

Interessant für Makler: Rabatte bei Mehrfach-Buchung von Anzeigen

Interessant für Makler: Rabatte bei Mehrfach-Buchungen von Anzeigen

Das Suchen und Finden von Immobilien für Miet- und Kaufinteressant ist denkbar einfach. Die Suchanfrage lässt sich bequem nach Größe der Immobilie und Immobilienart gliedern, zudem informieren Statistiken über die Entwicklung der Quadratmeterpreise in der betroffenen Region.

Die Fotos der Suchanzeigen lassen sich bequem per Slideshow betrachten und beinhalten eine Übersicht inwiefern sie sich preislich von ähnlichen Objekten in der Umgebung unterscheiden.

Was uns besonders gefällt: der Anbieter der Anzeige kann sich dort samt Dienstleistungs-Angebot und Kontaktdaten präsentieren.

Eine Suchanzeige bei Immowelt

Eine Suchanzeige

Immobilien für unterwegs

Wer seine Anzeigen von unterwegs verwalten will kann dies mithilfe von Smartphone-Apps für sämtliche mobile Plattformen tun.

Hier ein Überblick über die Features der App:

  • Zugriff auf sämtliche beworbene Immobilien
  • Eine Vielzahl an Suchfiltern
  • Einzelne Anzeigen lassen sich speichern
  • Anbieter können direkt kontaktiert werden.
Die Iphone-App von Immowelt

Die Iphone-App von Immowelt

Fazit

Immowelt bietet sowohl für Privatpersonen als für gewerbliche Anbieter ein günstiges und praktisches Rundumpaket. Wir finden es hat seinen Ruf als eines der beliebtesten Immobilienportale verdient und muss sich hinter Konkurrenten wie etwa ImmobilienScout24 nicht verstecken. Wir sind gespannt wie sich die Fusion mit Immonet im kommenden Jahr auf das Angebot auswirken wird.

 

 

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