Die Thermographie wird seit Jahren in der Bauwerksdiagnostik erfolgreich eingesetzt. Um genaue Ergebnisse zu erhalten waren jedoch lange Spezialfirmen mit sündhaft teueren Wärmebildkameras gerufen um Aufnahmen zu erstellen und Ergebnisse zu deuten.
Moderne Methoden und Geräte ermöglichen nun auch durch die erschwinglichen Anschaffungskosten für den Architekten oder Bausachverständigen den Einsatz auf der Baustelle. Die immer höher werdenden Anforderungen der Energieeinsparverordnung lassen den Einsatz einer thermographischen Untersuchung heutzutage kaum noch umgehen. Wir haben das moderne , handliche Gerät der Firma Flir, den Flir ONE getestet, welches sich einfach an ein iPhone 6+ andocken läßt und ca. 270 Euro kostet. Werden externe Spezialisten beauftragt kosten Wärmebildaufnahmen, eines Einfamilienhauses, gerne über 600 Euro. In verschiedenen Bundesländern bieten Energieversorger (Beispielhaft die GASAG in Berlin) erschwinglichen Aufnahmen von Bestandsobjekten an.
Bei der Thermographie wird mittels Infrarotstrahlung die Oberflächentemperatur gemessen und ein farbiges Bild als Ergebnis geliefert (Wärmebild). Oftmals wird eine helle Farbe wie Rot oder Gelb für hohe Temperaturen benutzt und dunklere Farben wie Blau oder schwarz für tiefe Temperaturen. Für Thermographieaufnahmen ist keine Lichtquelle erforderlich.
Im Bauwesen geht es dabei um das Aufspüren der sogenannten Wärmebrücken, also der Bauteile die mangelhaft gedämmt wurden und die Wärme „ungehindert“ abfließen lassen.
Die besonders anfälligen Bauteile sind Fenster und Türen, Rollläden, Putz, Übergänge von Bauteilen (Anschluss Balkone / Dach / Treppen) und hautechnische Anlagen sowie Durchdringungen für Kabel und Rohre.
Wir haben die Wärmebildkamera zur Überprüfung eines 15 Jahre alten Gebäudes getestet. Bei der Interpretation der Aufnahmen muss bedacht werden, das bestimmte Wärmeverluste von Bauteilen normal sind. So wird jede Thermografie einer Fassade die Fenster heller erscheinen lassen. Knackpunkte sind aber die Rolllädenkästen welche oftmals nicht ausreichend gedämmt wurden.
Beeindruckt waren wir auch von der Möglichkeit Heizschlangen in einer Fußbodenheizung zu Orten und versteckte Haustechnische Anlagen zu erkennen.
Nachfolgend das Wärmebild einer Heizung
Auf dem nachfolgenden Bild ist sehr schön die Wärmebrücke zwischen dem Sockelputz und dem Hauptputz zu erkennen. Weiterhin sieht man den Wärmeverlust durch die Dübel.
Oberflächentemperaturmessung ist möglich
Auf der nachfolgenden Thermografie erkennt man die mangelhafte Dämmung einer Deckenabhängung einer Durchfahrt.
Fenster, Rollläden und Isokörbe geben Wärme ab.
Fazit: Die Anschaffung einer Wärmebildkamera lohnt sich heutzutage für jeden Bauexperten. Nicht nur zur Mängeldokumentation, auch zur Verbeugung und zur Bewertung der Immobiliensubstanz.
Hallo und danke für den tollen Artikel.
Thermographie ist sehr wichtig.
Ich würde mich hier informieren: http://www.bautechnik-eberl.at/leistungen/thermographie.html