Berlin ist als Metropole mit weltmännischem Flair bekannt. Große Bauprojekte waren über Jahrzehnte hinweg auch ein Markenzeichen der deutschen Hauptstadt. So mancher Architekt Berlin hätte für diese Huldigungen in den vergangenen rund 25 Jahren wahrscheinlich aber nur ein müdes Lächeln übrig gehabt. Das Gros der in Berlin beheimateten Architekten hat die Baugroßprojekte nämlich auch nur aus der Ferne beobachtet. Selbst bei kleineren Bauprojekten blieben viele von ihnen außen vor. Aufträge waren grundsätzlich rar gesät, die Honorare rutschten teilweise in den Keller. Laut entsprechenden Statistiken waren zwischenzeitlich weit über 20 Prozent der Berliner Architekten arbeitslos. Seit etwa 2010 verspürt ein Architekt Berlin aber nicht nur wieder Hoffnung, der Wind scheint sich erst einmal nachhaltig gedreht zu haben …
Mehrere Faktoren sorgten in der Vergangenheit für ungünstige Voraussetzungen
Seit Mitte der 90er Jahre befand sich der Berufsstadt „Architekt“ in Berlin in einer spürbaren Krise. Dies lag vornehmlich an folgenden Faktoren:
– Es gibt in Berlin eine ungemein hohe Architektendichte. Hierbei spielt es sicherlich eine übergeordnete Rolle, dass der Studiengang Architektur sich an den Universitäten einer großen Beliebtheit erfreut; diesbezüglich gibt es auch keine Regulierung der entsprechenden Studentenzahlen.
– Ehemalige Tätigkeits- bzw. Aufgabenfelder sind weggebrochen.
– Die wirtschaftliche Gesamtsituation der Berliner Bevölkerung, der hier ansässigen Bauunternehmen und der Stadt an sich hat sich verschlechtert.
– Die Baukosten sind nicht nur stagniert, sondern präsentierten sich teilweise rückläufig; somit stagnierten bzw. verringerten sich auch die Honorare.
– Vielfach ist ein bereits erreichter bausubstanzlicher Standard in Berlin zu beobachten.