Wir vom ArchitektenScout freuen uns sehr, die renommierte Lichtplanerin Gabriele Allendorf für ein Interview gewinnen zu können. Lichtplanung wird nach wie vor bei vielen Bauprojekten unterschätzt und wir beabsichtigen mit diesem Interview das Bewusstsein von sowohl Bauherren als auch Architekten in Bezug auf Lichtgestaltung zu schärfen. Frau Allendorf gibt uns einen detaillierten Einblick in den Beruf des Lichtplaners, in die Zusammenarbeit mit Bauherren und Architekten und erklärt, warum es wichtig ist, so früh wie möglich im Bauprozess an die Lichtgestaltung zu denken.
Frau Allendorf, beschreiben Sie bitte kurz Ihren beruflichen Werdegang und wie Sie zum Beruf des Lichtplaners gekommen sind.
Ich habe an der Akademie der bildenden Künste Innenarchitektur studiert und schon während des Studiums angefangen, mich mit Licht zu beschäftigen und Leuchten zu bauen. Nach dem Studium fühlte ich mich angezogen von der Verschmelzung von Ton und Licht. Zusammen mit Komponisten und Musikern habe ich Lichtklang-Konzepte entwickelt und Bühnenbeleuchtung gemacht. Dann der Turnaround: ich bekam einen Auftrag von der HypoBank ein Konzept für den Vorstandsbereich zu entwickeln und bin sozusagen von „Nachtarbeit“ in die „Tagarbeit“ gegangen — sprich vom künstlerischen Arbeiten, der Auseinandersetzung mit Ton und Licht in den Bereich der Gebäude und Freiflächen. Arbeiten, Lernen, Freizeit gestalten, also alle anderen Bereiche des Lebens abdecken — das fand ich sehr spannend.