Kategorie Archive: Allgemein

Ewige Baustelle Flughafen Berlin Brandenburg – was ist da schief gelaufen?

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 23. Mai 2016
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Eigentlich sollte der Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ (BER) schon 2012 eröffnet werden. Doch zu einer Eröffnung ist es immer noch nicht gekommen und der neue Eröffnungstermin wurde auf Ende 2017 geschoben. Wir vom ArchitektenScout haben uns demnach mit der Frage beschäftigt, was da schief gelaufen ist…

Von Olaf Tausch - Eigenes Werk, CC BY 3.0,

Großbaustelle BER (Von Olaf Tausch – Eigenes Werk, CC BY 3.0)

Großbaustelle BER – ein Panne nach der anderen

Mit einer jährlichen Kapazität von 27 Millionen Passagieren sollte der BER ursprünglich die anderen Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld ersetzen. Doch inzwischen gibt es Kritiker, die zweifeln ob der Flughafen jemals in Betrieb genommen wird und ob es nicht sogar günstiger wäre ihn einzustampfen. Schließlich liegt der ursprüngliche Eröffnungstermin schon vier Jahre zurück und die Kosten explodieren weiter. So lag das Budget damals noch bei einer Milliarde Euro – inzwischen werden Gesamtausgaben von bis zu 6 Milliarden bei Bauende erwartet!

Immerhin gibt es jetzt einen Eröffnungstermin, der realistisch erscheint: das vierte Quartal 2017. Doch bei all den Pannen, die der BER schon über sich hat ergehen lassen müssen, wagen wir nicht zur prognostizieren, dass diese Großbaustelle nächstes Jahr wirklich ihr Ende finden wird. Und das obwohl der erste Spatenstich bereits im September 2006 erfolgte.

Was ist also bei diesem Großbauprojekt schief gelaufen? Und warum läuft es immer noch nicht rund?

Planungsfehler beim Brandschutz

Als einer der Hauptgründe, weswegen sich die Inbetriebnahme des BER so verzögert hat, gilt die mangelhafte Handhabung und Planung des Brandschutz.

Aufgrund seiner Größe (320.000 m2 Bruttogeschossfläche) benötigt der BER eine besonders aufwändige Brandschutzanlage. Zu ihr gehören um die 16.000 Brandmelder, Zu- und Abluftkanäle von mehreren Kilometer Länge und über 50.000 Sprinklerköpfe. Die Komplexität der Anlage überforderte die beauftragten Unternehmen offenbar, denn an ihr scheiterte der ursprüngliche Eröffnungstermin des 3. Juni 2012. Klaus Wowereit, der damalige Aufsichtsratsvorsitzende meinte dazu: „Es sind die namhaftesten Technikfirmen beteiligt, die namhaftesten Prüfer und Planer. Da muss es auch mal eine Verantwortung dafür geben, dass all diese wunderbaren Unternehmen auch mal in der Lage sind, eine Entrauchungsanlage hinzukriegen“.

Baumängel

Die Brandschutzanlage ist nicht der einzige Baumangel, der zu starken Verzögerungen beim BER führte. Jahrein jahraus wurde über neue Fehler am Bau berichtet.  So waren etwa Rolltreppen zu kurz, Bäume wurden falsch gepflanzt, Treppengeländer wurden falsch montiert und die Notstromversorgung war mangelhaft. Bereits 2013 soll es um die 75.000 Baumängel gegeben haben und die Pannen gingen munter weiter:

  • Die Raumnummerierung des gesamten Terminals wurde falsch angelegt
  • 35 Kilometer Kabel mussten neu verlegt werden
  • Aufgrund von zu schwerer Rauchgasventilatoren musste wegen Einsturzgefahr ein Baustopp verhängt werden
  • 600 Wände mussten eingerissen werden, weil ihre Funktion als Brandschutzwände nicht erfüllen konnten
  • Es wurden zu wenige Gepäckbänder geplant

Eine ausführlichere Mängelliste ist auf Welt.de zu finden.

spinhall, via Flicker, CCNoch immer nicht in Betrieb: BER (spinhall, via Flicker, CC)

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Energie sparen für Hausbesitzer und Mieter – die besten Tipps

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 18. Mai 2016
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Wer Energie spart, spart Geld und tut was für die Umwelt. Das gilt besonders für moderne Haushalte, weswegen wir vom MaklerScout in diesem Artikel insbesondere Hausbesitzer und Mieter aufklären.

Strompreis

Strom sparen heißt Energie sparen (Fotolia / PhotoSG)

So sparen Sie Energie

Fossile Brennstoffe werden immer knapper. Deswegen steigen die Preise für Strom und Gas, weswegen Sie als Mieter oder Hausbesitzer jedes Jahr höhere Nachzahlungen leisten müssen.

Preise vergleichen

Es lohnt sich herauszufinden, ob andere Strom- und Gasanbieter günstiger sind. Nehmen Sie sich die Zeit um online einen Anbietervergleich durchzuführen. Achten Sie dabei darauf, wie lang die verbindliche Vertragslaufzeit ist und welche Finanzierungskonzepte angeboten werden.

Darüber hinaus können Sie durch einen Wechsel der Umwelt etwas Gutes tun, wenn sie auf umweltfreundliche Energien umsteigen. Scheuen Sie sich auch nicht davor, zu einem kleinen Anbieter zu wechseln, da auch diese wegen Konkurrenzdrucks niedrige Preise anbieten.

Am meisten sparen Sie natürlich, wenn Sie weniger Energie verbrauchen. Wir empfehlen folgende „Grundregeln“.

Grundregeln zum Heizkosten sparen

  • Zu Kältezeiten nachts Vorhänge und Rollläden schließen, damit die Wärme nicht raus und die Kälte nicht rein kann.
  • Achtgeben, dass Heizkörper nicht von Vorhängen abgedeckt werden. Stellen Sie auch keine Gegenstände darauf ab und denken Sie an die Entlüftung.
  • Im Winter stoßlüften und die Fenster sonst nicht öffnen.
  • Investieren Sie in Isolierglasfenster. Die Investition lässt sich durch die gesparten Energiekosten leicht zurückholen.
  • Am besten heizen Sie Ihre Räume natürlich nur so stark wie nötig – und zwar auf den Grad genau. Investieren Sie demnach in Thermostate.
  • Senken Sie die Temperatur nachts auf bis zu 12 Grad.
  • Investieren Sie in zusätzliche Dämmung in Außenwände und Dach (Mehr dazu im unteren Abschnitt)
  • Wenn Sie länger als sieben Minuten duschen, lohnt es sich stattdessen zu baden. Das spart nicht nur Heizkosten sondern auch Wasser.
  • Installieren Sie Zeitschaltuhren um die Heizung nur dann laufen zu lassen, wenn Sie wirklich gebraucht wird. So können Sie zudem dafür sorgen, dass sich die Heizung kurz vor dem Aufstehen anschaltet um den Raum vorzuheizen.
  • Vermeiden Sie elektrisch betriebene Heizungen, da diese hohe Stromkosten verursachen.
  • Erwägen Sie ein, ein Fußbodenheizung anzuschaffen, da diese wenig Zeit und damit wenig Energie braucht, um den Raum zu erwärmen.
  • Nutzen Sie Energiesparfolien. Hierbei handelt es sich um eine Folie aus Polyester, die im Winter an den Fenstern die Wärme dämmt. Im Sommer senken solche Folien zudem die Raumtemperatur und reflektiert UV-Strahlung.
Thermostate lohnen sich (Fotolia/Sashkin)

Thermostate lohnen sich (Fotolia/Sashkin)

Grundregeln zum Stromkosten sparen

  • Steigen Sie auf Energiesparlampen um – schon senken Sie Ihre Leuchtkosten um 80 Prozent. Noch effizienter sind LED-Lampen, auch wenn der Markt sehr unübersichtlich und die Qualitätsunterschiede hoch sind. Auch Halogen-Lampen sind kaum effizienter als Glühbirnen und sollten auch ausgetauscht werden. Sie werden Ende des Jahres sowieso vom Markt verschwinden.
  • Steigen Sie auf Ökostrom um. Dieser ist nämlich inzwischen oft günstiger als konventioneller Strom.
  • Vermeiden Sie die Nutzung des Stand-By-Modus. Dieser verbraucht nur unnötige Energie. Ganz aus ist besser!
  • Trennen Sie Akkugeräte nach der Nutzung vom Netz. Auch das spart Strom!
  • Nutzen Sie Elektrogeräte der Klasse A+++. So nehmen Ihnen die Geräte das Strom sparen selber an.
  • Nutzen Sie Strommessgeräte um Ihren Stromverbrauch zu ermitteln und um Stromfresser ausfindig zu machen.
  • Verzichten Sie im Sommer auf den Wäschetrockner
  • Waschen Sie bei niedrigeren Temperaturen, etwa 60 Grad statt 95 Grad für Weißwäsche
  • Installieren Sie Schaltungen, bei denen das Licht nach einer Weile selbst augeschaltet wird.
  • Installieren Sie Dimmer um die Räume nur so hell zu beleuchten, wie Sie sie haben wollen.
Sagen Sie der Glühbirne Lebewohl (Fotolia/mollicart)

Sagen Sie der Glühbirne Lebewohl (Fotolia/mollicart)

Grundregeln zum Sparen beim Kochen

  • Gasherd statt Elektroherd – spart enorm viel Energie!
  • Im Backofen Umluft nutzen
  • Immer mit Deckel auf dem Topf kochen
  • Wasserkocher verwenden statt Wasser auf dem Herd erhitzen
  • Mikrowelle sparsam einsetzen
  • Den Ofen nicht vorheizen
  • Schalten Sie Herdplatten vor Ende der Garzeit ab um Restwärme zu nutzen
Gas statt Strom beim Kochen spart Energie (Fotolia/by-studio)

Gas statt Strom beim Kochen spart Energie (Fotolia/by-studio)

Energiesparen für Hausbesitzer und Bauherren

Die Beschaffenheit Ihres Hauses hat einen großen Einfluss auf Ihren Energieverbrauch. Wenn Sie kurz vor dem Bau Ihres Hauses stehen, sollten Sie sich auf jeden Fall gut über das Thema energieeffizientes Bauen informieren. Aber auch wenn Sie bereits in den eigenen vier Wänden wohnen, sind die Modernisierungsmöglichkeiten, welche Energiekosten senken können, vielfältig.

Extreme Beispiele für energiesparende Häuser sind das Passivhaus und das Plusenergiehaus.

Ein Passivhaus ist ein Gebäude, das wegen seiner guten Wärmedämmung keine herkömmliche Heizung benötigt. Das Plusenergiehaus generiert sogar dank Solaranlagen mehr Energie als es benötigt.

Allerdings müssen Sie nicht so weit gehen auf diese extremen Baustandards zurückzugreifen. Stattdessen können Sie sich von Ihnen inspirieren lassen und beliebig viele Elemente integrieren.

Dämmen – am besten mit Naturmaterialien

Zum einen lohnt sich die Dämmung von Außenwänden und Fenstern. Hierbei ist die große Frage auf welche Dämmstoffe gesetzt werden soll. Bis jetzt wird auf Polystyrol gesetzt aber das wird wegen seiner Behinderung der Luftzirkulation sowie seiner problematischen Entsorgung kritisiert. Sie können zudem Schimmel verursachen.

Deswegen werden stattdessen nachwachsende Rohstoffe zur Dämmung empfohlen, etwa Stroh oder Zellulose. Diese beugen nicht nur dem Schimmelbefall vor, sondern können Temperatur- und Luftfeuchtigskeitsschwankungen besser ausgleichen. Zwar ist ist diese Art der Dämmung teurer, wird aber von der KfW-Förderbank unterstützt.

Auf Beleuchtung und Kühlgeräte achten

Die richtige Beleuchtung kann viel Geld sparen. Es lohnt sich die Außenbeleuchtung mit Bewegungsmeldern und LED-Lampen auszustatten um den Energieverbrauch zu drosseln. Eine Außenbeleuchtung lohnt sich übrigens um Einbrecher abzuschrecken – auch das spart Geld…

Kühlgeräte sollten auch an kühlen Orten installiert werden um deren Energieverbrauch zu senken. Wenn sie alt sind, sollten sie gegen energiesparende Modelle ausgetauscht werden – die Kosten amortisieren sich über die Jahre.

Wärmepumpen

Wen Sie auf nachhaltige Wärmeenergie umstellen wollen, denken Sie über eine Wärmepumpe nach. Dieses Geräte versorgt das Haus mit im Boden gespeicherter Wärmeenergie – sprich mit kostenloser Wärme.

Allerdings ist eine solche Pumpe noch deutlich teurer als ein Öl- oder Gas-Brennkessel. Es lohnt sich jedoch, über die Anschaffung nachzudenken und sich auszurechnen, nach wievielen Jahren sich die Anschaffungskosten armotisieren würden.

Die Wärmepumpenheizung funktioniert übrigens bei jeder Jahreszeit – auch bei Minusgraden!

Gasheizung

Gasheizungen haben niedrige CO2-Werte und vor allem niedrigere Heizkosten. Bis zu 40% lässt sich sparen!

Eine Gasheizung kostet etwas mehr als eine Öl-Heizung. Allerdings kann der gesamte Kaufpreis innerhalb von fünf Jahren wieder hereingeholt werden.

Fußbodenheizung

Fußbodenheizungen sind praktisch, da sie ohne Heizkörper auskommen und Wärme sehr gleichmäßig ausstrahlen. Sie können können elektrisch oder per Warmwasser betrieben werden.

Die Verlegung einer Fußbodenheizung über eine Fläche von 100 Quadratmeter kostet etwa 2500 Euro. In Verbindung mit der Wärmepumpe wird es günstiger.

Heizen mit Holz

Holz ist günstiger als Gas und Heizöl und deswegen immer eine günstige Alternative. Ein Ofen ist zudem nicht zu teuer in der Anschaffung und wertet die Atmosphäre im Raum auf.

 

Wer mit Holz heizt spart Energie (Foto: digitalstock / fotolia.com)

Wer mit Holz heizt spart Energie (Foto: digitalstock / fotolia.com)

Solarenergie

Sich mittels Photovoltaik selbst mit Strom zu versorgen klingt zunächst verlockend. Allerdings ist die Investition ziemlich hoch, weswegen sie nur getätigt werden sollte wenn man vorhat, lange Zeit im Eigenheim zu wohnen. Zudem sollte natürlich beachtet werden, ob man in einer Gegend wohnt, in der die Sonne die meiste Zeit des Jahres scheint. Weil Deutschland eben kein sonnenreiches Land ist, kann der Strom von externen Anbietern ergänzt werden.

Beachten Sie zudem, dass zwischen Photovoltaik und Solarthermie unterschieden wird. Bei der Photovoltaik wird elektrischer Strom erzeugt, während bei der Solarthermie Wärmeenergie erzeugt wird.

Das Dach mit der Anlage sollte eine südliche Ausrichtung haben und nicht von Bäumen verdeckt sein.

Erkundigen Sie sich auch hier nach Fördermitteln von der KfW-Bank.

Mehr Informationen zum Thema Solaranlage finden Sie auf Solaranlage.org

Das waren unsere Tipps zum Energie sparen! Wenn Sie immer noch nicht genug haben empfehlen wir das Buch Energie sparen, Stromverbrauch reduzieren & Kosten senken

The Interlace – Gebäude des Jahres 2015

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 10. Mai 2016
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Der Apartment-Komplex „The Interlace“ des deutschen Architekten Ole Scheeren wurde letztes Jahr mit dem „World Building of the Year“-Award ausgezeichnet. In diesem Artikel stellt Ihnen der Architektenscout den außergewöhnlichen Bau vor.

Der deutsche Architekt Ole Scheeren konnte zusammen mit seinem Büro Office for Metropolitan Architecture im vergangenen Monate den Preis des „World Building of the Year“ entgegen nehmen. Dieser Preis wurde letztes Jahr auf dem World Architecture Festival vergeben und brachte das Gebäude aufgrund seiner ungewöhnlichen Struktur weltweit ins Gespräch.

Das Besondere: Die über 1000 Wohneinheiten sind in 31 sechsstöckige Wohnblöcke aufgeteilt, welche verschachtelt und überkreuzt angeordnet sind. Insgesamt deckt der Komplex eine Fläche von acht Hektar ab und beinhaltet Parks, Wasseranlagen und Dachgärten, die teilweise sogar öffentlich zugänglich sind. „The Interlace“ nennt sich das Gebäude, das 2013 in Singapur fertiggestellt wurde.

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Das Interlace aus der Vogelperspektive

The Interlace by OMA Ole Scheeren_11_photo Iwan Baan

Scheeren will nach eigenen Angaben mit seinem Entwurf der Idee des Zusammenleben frischen Wind verpassen und einen Ort schaffen an dem die Menschen „wirklich leben, weil das heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist“.

Die Wohnungen des Komplexes sind dabei sehr vielfältig. Von der Zwei-Zimmerwohnung, übers Penthouse bis zum „Garten-Towhouse“ ist alles dabei – von 75 bis 586 Quadratmeter. Geparkt wird im Untergrund – eine Praxis, die schon fast in Vergessenheit geraten ist.

Scheeren war es zudem wichtig, dass die Bewohner zum einen ihre Privatsphäre genießen können und zum anderen nicht zu sehr von einander abgeschottet sind. Deswegen gibt eine Vielzahl von Räumen und Flächen, welche den sozialen Austausch unter den Bewohnern fördern.

Zu diesen Angeboten zählen ein Klubhaus, ein Theater, Fitness-Studio, Swimmingpools, Restaurants und Tennisplätze. So wird der Komplex zu einer „vertikalen Stadt“, welche zudem auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit achtet.

Das Architectural Review schreibt hierzu:

„Wir sollten uns bewusst machen, dass Architektur nur zu einem gewissen Ausmaß unser Sozialverhalten beeinflussen kann – Menschen bestimmen die Natur ihrer Beziehungen weitaus stärker als es Gebäude tun. Das Besondere anThe Interlace ist jedoch, dass hier Menschen wohnen, die sich dazu entschieden haben, eine Wohnung zu kaufen und auch dort zu wohnen. Die gemeinschaftlichen Räume sind Orte and denen die Bewohner gerne verweilen, sich entspannen und möglicherweise auch miteinander reden.“

Der Grünflächen-Anteil ist beeindruckend hoch

Der Grünflächen-Anteil ist beeindruckend hoch

The Interlace by OMA Ole Scheeren_06_photo Iwan Baan

Die Anordnung der Blöcke erlaubt viel Sonneneinstrahlung

Somit vereint The Interlace die Pragmatik der Betonbauten mit der Frische der Grünflachen – Zivilisation trifft Natur.

Dabei sind die Wohnblöcke so angeordnet, dass sie zum einen Viel Licht zulassen und zum anderen auch für viel Schatten sorgen – schließlich ist die Hitze Singapurs nicht immer angenehm.

The Interlace by OMA Ole Scheeren_04_photo Iwan Baan

The Interlace by OMA Ole Scheeren_02_photo Iwan Baan

The Interlace by OMA/Ole Scheeren, Photos by: Iwan Baan

 

Medellin, Kolumbien – mit Architektur Kriminalität bekämpfen

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 10. Mai 2016
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Wenn es um Innovation im Städtebau geht, ist die kolumbianische Stadt Medellin hierzulande kaum bekannt. Dabei ist die ehemals als „gefährlichste Stadt der Welt“ bezeichnete Metropole ein herausragendes Beispiel dafür, wie mittels Architektur Kriminalität und Armut bekämpft werden kann. Jesco Puluj vom Architektenscout war für Sie vor Ort.

Ein Gondelbahn in der Großstadt Medellin

Eine Seilbahn in der kolumbianischen Großstadt Medellin

Der rasante Aufstieg Medellins

Mit 2,4 Millionen Einwohnern ist Medellin nach Bogotá die zweitgrößte Stadt Kolumbiens. In den 80er Jahren wurde sie zur Heimat des Drogen-Kartells unter Pablo Escobar und damit zur wohl gefährlichsten Stadt der Welt. Heute jedoch ist die Mordrate um 95% gesunken, während der Wohlstand der Stadtbewohner deutlich gestiegen ist. Grund dafür ist jedoch nicht allein der Niedergang des Medellin-Kartells. Vielmehr ist es einer Reihe innovativer Stadtenwicklungs-Projekte zu verdanken, dass die Stadt sicherer als etwa Detroit oder New Orleans ist und sich immer mehr zur Touristenattraktion entwickelt.

Und was noch bemerkenswerter ist: 82 Prozent des städtischen Budgets werden jährlich in soziale Projekte investiert – 400 Millionen Dollar allein für Bildung.

Was sind nun diese besonderen Projekte und was kann mal als Architekt oder Stadtentwickler davon lernen?

Die Seilbahn

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Medellin ist von den Anden umgeben und wie es für lateinamerikanische Städte üblich ist, lebt der arme Teil der Bevölkerung in Baracken an den Hängen. Diese geographische Trennung vom Zentrum der Stadt im Tal erhöht die Abgrenzung der unteren Schichten, weil der Weg zu besser bezahlten Arbeitsplätzen und zu Bildungseinrichtung lang und beschwerlich ist. Die Seilbahn löst dieses Problem. Sie ist direkt an die U-Bahn angeschlossen und ermöglicht somit, dass sich auch die entlegensten Teil der Stadt gut erreichen lassen.

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Fertighaus – alles was man wissen muss

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 2. Mai 2016
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Wir vom Architektenscout stellen Ihnen heute das Thema Fertighaus vor. Dabei gehen wir auf seine Vor- und Nachteile ein, erklären wie es sich vom Architektenhaus abgrenzt und erklären wie es beim Energie sparen hilft.

Ein Fertighaus in einer Musterhaussiedlung (Foto: OKAL Haus GmbH, Creative Commons via Flickr)

Ein Fertighaus in einer Musterhaussiedlung (Foto: OKAL Haus GmbH, Creative Commons via Flickr)

Was ist ein Fertighaus?

Ein Fertighaus ist ein Haus, das hauptsächlich aus Teilen besteht, die im Werk vorgefertigt und an der Baustelle endmontiert werden. Diese Bautradition lässt sich mehrere Jahrhunderte zurückverfolgen und soll sogar im antiken Griechenland Anwendung gefunden haben. Auch im mittelalterlichen Deutschland wurden Bauteile von Fachwerkbauten mit dieser Baumethode errichtet.

Seriell und kommerziell wurden die Fertighäuser in Deutschland dann nach dem Zweiten Weltkrieg und begonnen ab den 60er Jahren richtig zu boomen. Heutzutage sind um die 16 Prozent der Eigenheime in Deutschland Fertighäuser, in Österreich sogar 30 Prozent.

Was Fertighäuser von herkömmlichen Häusern unterscheidet ist, dass sie fast ausschließlich in der Holzbauweise angefertigt werden und damit Leichtbauten sind.

Fertighäuser gibt es auch als sogenannte Typenhäuser: sie basieren dann nicht auf den Wünschen des Bauherren sondern werden von den Fertighaus-Anbietern vorgegeben. Der zukünftige Bauherr kann sich sein Haus deswegen bereits im Vorhinein in einer Musterhausausstellung ansehen und dann individuell anpassen lassen.

Das untenstehende Video gibt eine Einblick wie eine solche Ausstellung aussieht:

Typenhäuser sind allerdings inzwischen nicht mehr so beliebt. Über zwei Drittel der Fertighäuser sind individuell geplant.

Vor- und Nachteile von Fertighäusern

Zunächst haben Fertighäuser einen besonders großen Vorteil: sie nehmen dem Bauherren wahnsinnig viel Arbeit ab. Wie wir bereits in unserem Artikel Die 5 größten Fehler beim Hausbau angemerkt haben ist der Hausbau ein komplexer Prozess, der sehr viel Zeit, Energie und Geld erfordert. Der Fertighausbau kommt einem dabei sehr entgegen.

Hier sind die Vorteile im Überblick:

  • Man muss sich nicht mit mehreren Handwerksbetrieben auseinandersetzen. Der Fertighausanbieter ist der einzige Ansprechspartner
  • Das Haus kann im Vorhinein in der Musterhausaustellung besichtigt werden
  • Die Bauzeit ist besonders kurz
  • Es gibt keine Austrocknungsphase des Mauerweks
  • Die Personalkosten beim Bau sind niedriger
  • Aufgrund der Holzbauweise ist die Ökobilanz besonders gut, was staatliche Fördermittel garantiert.
  • Es gibt die Möglichkeit nur die Hülle des Gebäudes als Fertighaus zu errichten und den Innenbau dann selber zu gestalten
Die kurze Bauzeit ist ein großer Vorteil (Depositphotos)

Die kurze Bauzeit ist ein großer Vorteil (Depositphotos)

Ein Nachteil von Fertighäusern ist der geringere Schallschutz aufgrund der Leichtbauweise. Darüber hinaus verlieren sie über die Jahre an Wert. Darüberhinaus ist der Fertighausmarkt in der Preisgestaltung sehr uneinheitlich.

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Schimmel im Haus – Entfernen, Bekämpfen, Verhindern

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 21. April 2016
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Schimmel im Haus ist ein echtes Ärgernis und kann den Wert eines Gebäudes deutlich senken. Wir vom Architektenscout klären auf, wie Schimmel entfernt, bekämpft und verhindert werden kann. Zudem gehen wir auf die Gesundheitsrisiken durch Schimmelpilze ein und berichten von der Problematik, dass man den Schimmel nicht in allen Fällen sehen kann.  

Schimmel im Haus

Schimmel im Haus (Foto: GSW Immobilien via Flickr, Creative Commons)

Schimmel im Haus – so entsteht er

Schimmelpilze sind bescheiden: alles was sie brauchen ist Feuchte! Wasser bzw. andere Flüssigkeiten an den Wänden reichen aus, um die Innenräume von Haus und Wohnung dem Befall auszusetzen.

Die Pilzbakterien „ernähren“ sich besonders gern von zellulosehaltigen Baustoffen wie Tapeten, Papier, Holz und Kleister. Auch Leder sind anfällig, weswegen Lederjacken und -schuhe nicht in feuchten Kellern gelagert werden sollten.

Besonders problematisch sind Gipskartonplatten. Diese bergen nicht nur ein hohes Schimmelrisiko sondern nähren auch den besonders toxischen Schimmel Stachybotrys chartarum.

Schimmel auf Gipskartonplatten entsteht häufig nach Wasserschäden. Vorsicht ist hierbei zudem dadurch geboten, dass der Schimmel sich nicht so schnell bemerkbar macht. Dies liegt daran, dass er sich auf der Rückseite der Platten ausbreitet, während auf der Raumseite nur gelbe Flecken zu sehen sind. Um den Schimmel zu beseitigen hilft da meist nur der Ausbau der Platten, da der Pilz sofort wieder anfängt zu wachsen wenn er wieder Feuchte bekommt – das Austrocken beseitigt ihn nicht, es stoppt ihn lediglich.

Auch der ph-Wert des Baumaterials wirkt sich auf den Schimmelwachstum aus. So gedeihen die Pilze besonders gern im Bereich 5-7 (neutral bis leicht sauer), weswegen sie Gipskarton oder Gipswandputz besonders mögen.

Allerdings kommt der Schimmel sogar im stark sauren 2er Bereich noch zurecht, weswegen Essig als Entferner kritisch zu sehen ist. Er kann den Schimmelbefall zwar entfernen wirkt aber auch als nachhaltiger Dünger. Auf glatten Flächen dagegen ist er fast so effektiv wie Alkohol. Mehr dazu im Abschnitt Schimmelentfernung.

Licht und Sauerstoff sind dem Schimmel übrigens nicht wichtig. Auch bei Dunkelheit und niedrigem Sauerstoffgehalt geht es dem Schädling blendend. Auch die Temperatur ist ihm egal. Zwar sind 5-35 Grad für ihn ideal, aber auch bei Minusgraden und bei 100 Grad kann er überleben.

Schimmelpilze benötigen zudem nur wenig Zeit um zu wachsen. Spätestens nach fünf Tagen mit jeweils ca. sechsstündiger Befeuchtung ist es soweit. Bei plötzlichen Kälteperioden oder Wasserschäden reichen sogar wenige Stunden.

Die Ursachen für Schimmel

Dies sind die typischen Ursachen für Schimmelpilzbefall:

  • Neubaufeuchte
  • feuchtes Bauholz
  • Wasserschaden
  • Feuchte dringt von außen ein
  • Innenraumkondensation
  • Zu hohe Raumluftfeuchte
Schimmel ist mächtiger als man denkt (GSW Immobilien)

Schimmel ist mächtiger als man denkt (GSW Immobilien)

Besonders Neubaufeuchte ist problematisch und tritt aufgrund der immer kürzeren Bauzeiten häufig auf. Früher konnte ein Gebäude in den Wintermonaten noch austrocknen, während dies heute von Bautrocknungsmaschinen übernommen wird. Allerdings wird dies häufig falsch durchgeführt und der Schimmel aus Versehen im ganzen Haus verteilt, was besonders mit Gebläsetrocknungsgeräten geschehen kann.

Da Beton einen sehr hohen Wasseranteil hat, ist eine fachgerechte Austrocknung besonders wichtig. Im schlimmsten Fall wird der Estrich gegossen wenn der Beton noch feucht ist, wodurch der Schimmel dann innerhalb der Wände entsteht und somit zu einer unsichtbaren Gefahr für die Gesundheit wird.

Aufgrund aufsteigender Feuchtigkeit sind Keller besonders schimmelgefährdet. Dies ist allerdings vorerst kein Problem, da die die Feuchtigkeit nicht bis in den Wohnbereich vordringt und Keller gewöhnlich nicht zum Wohnen verwendet werden.

Wer seinen Keller dennoch entfeuchten will, kann dies mit der sogenannten Mauerentsalzung tun. Suchen Sie dafür am besten im Branchenbuch nach einem Fachbetrieb in Ihrer Nähe.

Bei nicht unterkellerten Häusern kann die Feuchte mit einer Horizontalsperre gestoppt werden.

Als Hauptursache für Schimmel gilt allerdings die Innenraumkondensation. Hierbei handelt es sich um den Prozess wenn Raumluftfeuchte an der kältesten Oberfläche des Raums zu Wasser wird.

Deswegen führen häufig zu hohe Raumluftfeuchten zu Schimmelbefall, weswegen es wichtig ist richtig zu lüften. Dabei sollte auf die Kipplüftung verzichtet werden, da die Oberflächen der Fensternischen sonst dem Schimmel ausgesetzt werden.

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