Monatsarchiv: Mai 2015

Stahl: vielseitig und nachhaltig

In Europa sind etwa 2000 verschiedene Stahlsorten verzeichnet. Ein Stillstand in Forschung und Entwicklung neuer Stähle ist noch nicht absehbar. An der Qualität und vormals nicht gekannter Belastbarkeit wird kontinuierlich gefeilt. Für diesen stetigen Fortschritt sprechen gute Gründe: Stahlkonstruktionen sind in verschiedensten Varianten möglich. Tragwerke aus Stahl können – neben ihrer funktionalen Aufgabe – die Formensprache eines Gebäudes aufgreifen und gemeinsam mit einer ausdrucksstarken Fassade nach außen kommunizieren. Stahl ist nicht nur ein vielseitiger Werkstoff, sondern zudem durch Vorfertigung kostensparend und sogar ökologisch nachhaltig.

kleine Stahlbrücke

kleine Stahlbrücke, HafenCity Hamburg © powell83]

Was ist das für ein Material?

Bei Stahl handelt es sich um metallische Legierungen, die hauptsächlich aus Eisen bestehen und mittels Umformverfahren bearbeitet werden können. Diese Definition umreißt den Werkstoff heutzutage jedoch nur noch sehr ungenau, da es inzwischen vielfältige Legierungen mit individuellen Eigenschaften gibt. Eine Eigenschaft, die hingegen auch für neue Stähle zutreffen muss, gibt die DIN EN 10020 vor. Sie besagt, dass der Kohlenstoffgehalt im Allgemeinen unter 2,06 % liegt. Dieser Wert zieht zugleich die Grenze zwischen Stahl und Gusseisen. Die am häufigsten im Stahlbau verwendeten Stähle sind die Baustähle S 235 und S 355. Diese unlegierten Stähle machen 95 % aus. Ihre Bezeichnung, also die Ziffer nach dem S, gibt die Streckgrenze in N/mm² an.

Eigenschaften von Stahl

Eine Eigenschaft, die Stahl als Bauwerkstoff so beliebt macht, ist seine Fähigkeit zur Aufnahme von Zugkräften. Er kann sich kurzfristig verformen, zum Beispiel strecken, und nimmt im Anschluss wieder in seine Ursprungsform ein. So nutzt er den elastischen Bereich optimal. Sobald er den diesen überschreitet, geht er in den plastischen Bereich über. In diesem Bereich ist die Längendehnung nicht mehr rückgängig zu machen. Diese Materialeigenschaften können im Zugversuch getestet werden.

Die Zugfestigkeit kann über den Kohlenstoffanteil im Stahl variiert werden, denn von diesem hängen Härte und Zugfestigkeit ab. Ist der Kohlenstoffanteil höher, so besitzt Stahl mehr Zugfestigkeit und Härte. Dies geht jedoch auf Kosten der Zähigkeit (Duktilität), die mit steigenden Kohlenstoffwerten abnimmt. So steht eine Variable zur Verfügung, mit deren Hilfe der Werkstoff an die jeweiligen baulichen Erfordernisse angepasst werden kann.

Weiterlesen…

Berühmtheiten der Architektur: Frank O. Gehry

Architekt, kein Künstler

Frank Gehry ist ein Stararchitekt, der polarisiert. Ihm wird nachgesagt, seine Entwürfe seien nichts Anderes als zerknüllte Papierbögen. In der Tat haben die Skizzen, die aus einem Strich, gezeichnet ohne Absetzen des Stiftes zu bestehen zu scheinen, eine verblüffende Ähnlichkeit mit besagtem Stück Papier. Gehry selbst sagte in einem Interview mit dem Süddeutsche Zeitung Magazin, er brauche für eine Skizze nie länger als 15 Sekunden. Auf diese folgten 30 bis 40 weitere 15-Sekünder, bis „die Götter“ ihm endlich eingeben, die aktuelle Skizze sei die richtige.

Frank Gehry Foto: CC © Paul Morigi

Frank Gehry Foto: CC © Paul Morigi

Obwohl die eben genannten Fakten anderes vermuten lassen, betrachtet Gehry seine Arbeit als Architekt als Dienstleistungstätigkeit, nicht als künstlerische Spielerei. Er würde nie umsonst arbeiten und nimmt deshalb schon lange nicht mehr an Wettbewerben teil. Dennoch ist zu beachten, dass die Aufträge für zwei seiner bekanntesten Bauten, das Guggenheim-Museum in Bilbao und die Disney Concert Hall in Los Angeles, durch Wettbewerbe zustande kamen. Frank Gehry hat, wie er auch offen eingesteht, unerwartete Charakterzüge. So neigt er zu Unsicherheit und hat wenig Selbstvertrauen – doch diese Eigenschaften helfen seiner Aussage nach dabei, stets neugierig zu bleiben und die Projekte ausreichend zu hinterfragen. Gehry sieht sich nicht als Künstler, sondern als Architekt. Das klingt merkwürdig, da Architekten, die sich auf einem irdischeren Level bewegen, Stararchitekten wie ihn mit einem herablassenden Abwinken und der zeitgleichen Äußerung „Der? Der ist doch ein Künstler…“ kommentieren.

Werdegang von Frank Gehry

Frank Gehry kam als Sohn polnisch-jüdischer Einwanderer am 28. Februar 1929 in Toronto zu Welt. Sein Geburtsname lautet Frank Owen Goldberg, er änderte ihn 1954, weil er Nachteile antisemitischer Natur wegen des jüdischen Namens befürchtete.
1954 erwarb Gehry den Abschluss Bachelor of Architecture an der University of Southern California. Im Anschluss war er zunächst berufstätig und leistete Wehrdienst. Nach dieser Phase bildete er sich weiter und studierte Stadtplanung an der Harvard University Graduate School of Design in Cambridge/Massachusetts. Ab 1962 begann seine beeindruckende Karriere als selbstständiger Architekt. Bei seinem aktuellen Büro Gehry Partners, LLP, handelt es sich um eine Büropartnerschaft mit zehn Partnerinnen und Partnern, die 2001 in Los Angeles, Kalifornien, gegründet wurde.

Weiterlesen…

Das Passivhaus — eine Übersicht

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 19. Mai 2015
  • Tags
Passivhaus (Foto Rob Harrison, Creative Commons)

Passivhaus (Foto Rob Harrison, Creative Commons)

Wenn Sie als Architekt beruflich tätig sind, kennen Sie sich mit den Grundeigenschaften eines Passivhauses bestimmt gut aus. Aufgrund der unaufhaltsamen Beliebtheit des energiesparsamen Bauens lohnt es sich dennoch, sich mit dem Thema noch genauer auseinanderzusetzen um auf die neusten Entwicklungen in diesem Bereich vorbereitet zu sein. Auch wenn immer noch vergleichsweise wenig Passivhäuser gebaut werden sind sie dennoch ein Paradebeispiel für Energie-Effizienz und bieten damit die Möglichkeit viel über nachhaltiges Bauen zu lernen. Wir vom ArchitektenScout haben uns deswegen mit dem Thema Passivhaus näher auseinandergesetzt und präsentieren Ihnen in diesem Artikel die Ergebnisse. Dabei beantworten wir folgende Fragen: Wann darf sich ein Passivhaus auch als solches bezeichnen? Was sind seine Grundeigenschaften? Wie unterscheidet sich die Wohnqualität zu herkömmlichen Häusern? Was sind die Kosten beim Bau und welche Kosten werden langfristig gespart? Wie kann man sich den Bau fördern lassen?

Die Passivhaus-Grundlagen

Unter einem Passivhaus versteht man ein Gebäude, das keine klassische Gebäudeheizung benötigt, da es besonders gut wärmegedämmt ist. Es wird deswegen „passiv“ genannt, weil ein Großteil der benötigten Wärme von passiven Wärmequellen wie Sonneneinstrahlung, Personen und technischen Geräten erzeugt wird. Ein Passivhaus ist demnach ein Baustandard, der in den verschiedensten Gebäudearten angewandt werden kann und auch durch Umbauten oder Sanierungen erreicht werden kann.

In Deutschland bestimmen die Kriterien des Passivhausinstituts Darmstadt, wann ein Passivhaus sich offiziell als ein solches bezeichnen darf. Die Grundkriterien sind hierbei:

  • Der Heizwärmebedarf darf 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr nicht überschreiten
  • Die Heizlast darf 10 W/m2 nicht überschreiten
  • Auch der Primärenergiebedarf, die Luftdichtheit und die minimale Wirkungsgrade dürfen bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten

So funktioniert ein Passivhaus

800px-Passivhaus-Querschnitt.svg

Schematische Aufbau Passivhaus (MartinThoma, Creative Commons)

Was das Passivhaus auszeichnet, ist die besondere Wärmedämmung von Wänden, Fenstern und Dach. Diese ermöglicht, dass die Wärme der „passiven“ Wärmequellen wie Bewohnern, Sonneneinstrahlung und elektronischen Geräten zu großen Teilen im Gebäude bleibt und damit ausreicht um die benötigte Wärme zu erzeugen.

Weiterlesen…

Kennen Sie diesen Architekten? Teil 4

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 11. Mai 2015
  • Tags
Wer mag das wohl sein? (Quelle: Wikicommons)

Wer mag das wohl sein? (Quelle: Wikicommons)

Heute haben wir einen neuen Teil aus der Serie „Kennen Sie diesen Architekten?“ für Sie parat. In unserer Rätselreihe wählen wir einen berühmten Kopf der Architekturgeschichte aus, ohne seinen Namen zu nennen. Dann sind Sie am Zug: Wen stellen wir hier vor?

Unserer heutiger Architekt ist leider schon seit 1959 tot, wurde allerdings auch bereits im 19. Jahrhundert geboren. Er war US-Amerikaner und machte sich nicht nur als Architekt und Innenarchitekt einen Namen, sondern auch als Schriftsteller und Kunsthändler war er erfolgreich.

Er gehört zu den Studienabbrechern unter den Architekten, erhielt aber 1955 trotzdem noch den Ehrendoktortitel der Universität von Wisconsin.

Er arbeitete mit Dankmar Adler und Louis Sullivan zusammen. Nachdem er sein eigenes Büro gegründet hatte, wurden Walter Burley Griffin und dessen Ehefrau Marion Mahony Griffin zu seinen Angestellten.

Dieser äußerst produktive Architekt bemühte sich außerordentlich um die Integration seiner Bauwerke in die Landschaft, was besonders in seiner berühmtesten Arbeit, der Villa Fallingwater deutlich wird.

Die Villa Fallingwater. Wer hat sie wohl erbaut?

Die Villa Fallingwater. Wer hat sie wohl erbaut? (Foto: Sxenko, CC license)

Na, wissen Sie schon, um wen es sich hier handelt? Falls nicht, hier noch ein paar Tipps:

Er war für seine Prairie Houses bekannt, deren markante Eigenschaft eine Feuerstelle war, ein Symbol für das gemeinschaftliche Zusammensein.

Er prägte den Begriff der „organischen Bauweise“ und kümmert sich um die Entdeckung Förderung aufstrebender Jungarchitekten wie etwa Werner Max Moser.

Jetzt wissen Sie bestimmt schon um wen es geht, hier noch ein paar interessante Fakten über ihn:

In seinem Buch When democracy builds beschreibt er ein visionäres Amerika, das er Usonia nennt und in der die Menschen in einer ganzheitlichen Demokratie leben.

Der Architekt den wir suchen ist also…. Schreiben Sie es doch in die Kommentarfunktion!

 

Der größte Grundriss der Welt

Ende März bezog Facebook sein neues Headquarter im Menlo Park in Kalifornien. Interessant macht dieses Gebäude nicht allein, dass es von Stararchitekt Frank Gehry entworfen wurde. Es ist ferner ein spannendes und lebendiges Beispiel von Corporate Architecture: Neben dem Gebäude selbst kommuniziert die besondere Art der Berichterstattung über dessen Eröffnung das Leitbild des Unternehmens Facebook. Nicht etablierte Architekturfotografen waren geladen, erste Eindrücke festzuhalten. Es waren stattdessen erfolgreiche Nutzer der Facebook-eigenen Bildcommunity Instagram, die auf Einladung des Konzerns ihre persönliche Wahrnehmung auf ihre virtuelle Pinnwand luden und mit dem Internet teilten. Alle Bilder, die in diesem Rahmen entstanden, sind auf Instagram unter dem Hashtag #mpk20firstlook kuratiert.

Mark Pike, auf Instagram markpike, ist Facebook-Mitarbeiter und zeigt den Eingangsbereich des Gebäudes, den er künftig jeden Tag auf dem Weg zu seinem Schreibtisch durchqueren wird. Er spricht von wunderschönen Ausblicken, die überall anzutreffen sind. So kontrastiert das schlichte, kantige Design der Eingangshalle den lieblichen Ausblick aufs Wasser.

Facebook HQ Entrance © markpike

Facebook HQ Entrance © markpike

Stararchitekt trifft Nerd

Diese Herangehensweise klingt jugendlich, nerdig und trendy – da ist die naheliegende Frage, was einen über 80-jährigen Stararchitekten, der sich seine Projekte aussuchen kann, zu dieser Zusammenarbeit bewegt hat. Zusätzlich interessant wird die Frage unter dem Aspekt, dass Gehry dafür bekannt ist, seine Auftraggeber eng in den Entwurfsprozess einzubinden. So trafen sich Mark Zuckerberg und Frank Gehry brainstormend am noch nicht ganz fertigen Modell. Zuckerberg war daran gelegen, seine Firmenphilosophie des noch lange nicht beendeten Arbeitsprozesses via Corporate-Architecture-Komponenten zu transportieren. Derweil war Gehry sehr wahrscheinlich darum bemüht, seine architektonische Handschrift im Zaum zu halten. Denkt man an seine schillernde Walt Disney Concert Hall in Los Angeles oder den spektakulären Innenausbau des Gebäudes der DZ-Bank am Pariser Platz in Berlin, so ist das Zurücknehmen des Architekten fast spürbar.

Das erste Bild zeigt mit der Walt Disney Concert Hall eine für Frank Gehry typische Konstruktion. Ihre auffällige Kubatur gibt ihr eine spektakuläre Anmutung. Die architektonische Handschrift Gehrys mit ihren Rundungen ist deutlich.

Walt Disney Concert Hall

Walt Disney Concert Hall

Das folgende, via Instagram geteilte Bild zeigt eine Treppenkonstruktion, die ohne Hintergrundwissen wohl kaum Frank Gehry zugeordnet worden wäre. Und doch: Beton ist einer seiner favorisierten Werkstoffe und die Treppe ist zudem – auf diesem Bild leider nicht ersichtlich – frei tragend. So hat der Instagram-Blogger andrewblotky exemplarisch festgehalten, wie eine Architektur aussieht, die eine Symbiose der Gedanken von einem Nerd mit bodenständiger Vision und Stararchitekt ist.

Facebook HQ Stairs © andrewblotky

Facebook HQ Stairs © andrewblotky

Weiterlesen…

Vorteile von Bauherren bei ArchitektenScout

Vorteile von Bauherren bei ArchitektenScout

Vorteile von Bauherren bei ArchitektenScout

Die Suche nach dem „richtigen“ Architekten ist für viele angehende Bauherren alles andere als einfach. Der Architekt ist die Schlüsselfigur zur erfolgreichen Objektrealisation. Wer hier an den falschen gerät hat oft große Probleme.
Einfach im Internet nach Architekten suchen auf Architektenscout kommen und dort eine Anfrage starten ist einfach, kostenfrei und unverbindlich. Funktioniert sogar mobil.

Die Internetplattform arbeitet seit 2004 und vermittelte inzwischen über 15.000 Architekten.
ArchitektenScout hat bundesweit ca 4.400 Mitglieder, jeder mit einem ausführlichen Profil hinterlegt, welches nicht nur das Leistunsprofil zeigt sondern auch Referenzen und Spezialisierungen.
Wenn ArchitektenScout eine Bauherrenanfragen erhält geht sofort ein Team auf die Suche nach einem Architekten aus dem Portfolio in der Nähe des Bauorts , dessen Leistungsprofils und Spezialisierung mit der Bauaufgabe überein stimmt und der zur Zeit freie Kapazitäten hat.
Schnell melden sich die Architekten telefonisch bei Ihnen und stellen sich vor.

Die schnelle , professionelle Architektenvermittlung von besonders geeigneten architekten aus der Nähe ihres Bauprojekts ist der größte Vorteil von Architektenscout !

In einem persönlichen Beratungsgespräch können Sie dem Architekten Ihre Zielvorstellungen und Wünsche vortragen, dieser wird Ihnen die entsprechenden Baukosten schätzen und die notwendige Bebaubarkeit des Grundstücks prüfen. Fragen Sie nach Referenzen (Bauten und Bauherren) um ihren zukünftigen Bauplaner besser kennen zu lernen. Die „Chemie“ sollte auch stimmen. Dieser Architekt wird Ihr Sachwalter und kümmert sich um das Gelingen des Vorhabens und vertritt Ihre Interessen gegenüber dem Bauamt und den Handwerkern.

Wenn Sie sich entschieden haben schließen Sie einen Architektenvertrag ab. Diese kann über alle Leistungsphasen (1-9) als Architektenvollauftrag erteilt werden oder für Teilleistungen, beispielsweise vorerst bis zur Erlangung der Baugenehmigung (1-4).

Weiterlesen…

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Unsere Datenschutzerklärung findest Du hier. Dort kannst Du auch das Akzeptieren von Cookies widerrufen!

Schließen