Kategorie Archive: Baumaterialien

Stahl: vielseitig und nachhaltig

In Europa sind etwa 2000 verschiedene Stahlsorten verzeichnet. Ein Stillstand in Forschung und Entwicklung neuer Stähle ist noch nicht absehbar. An der Qualität und vormals nicht gekannter Belastbarkeit wird kontinuierlich gefeilt. Für diesen stetigen Fortschritt sprechen gute Gründe: Stahlkonstruktionen sind in verschiedensten Varianten möglich. Tragwerke aus Stahl können – neben ihrer funktionalen Aufgabe – die Formensprache eines Gebäudes aufgreifen und gemeinsam mit einer ausdrucksstarken Fassade nach außen kommunizieren. Stahl ist nicht nur ein vielseitiger Werkstoff, sondern zudem durch Vorfertigung kostensparend und sogar ökologisch nachhaltig.

kleine Stahlbrücke

kleine Stahlbrücke, HafenCity Hamburg © powell83]

Was ist das für ein Material?

Bei Stahl handelt es sich um metallische Legierungen, die hauptsächlich aus Eisen bestehen und mittels Umformverfahren bearbeitet werden können. Diese Definition umreißt den Werkstoff heutzutage jedoch nur noch sehr ungenau, da es inzwischen vielfältige Legierungen mit individuellen Eigenschaften gibt. Eine Eigenschaft, die hingegen auch für neue Stähle zutreffen muss, gibt die DIN EN 10020 vor. Sie besagt, dass der Kohlenstoffgehalt im Allgemeinen unter 2,06 % liegt. Dieser Wert zieht zugleich die Grenze zwischen Stahl und Gusseisen. Die am häufigsten im Stahlbau verwendeten Stähle sind die Baustähle S 235 und S 355. Diese unlegierten Stähle machen 95 % aus. Ihre Bezeichnung, also die Ziffer nach dem S, gibt die Streckgrenze in N/mm² an.

Eigenschaften von Stahl

Eine Eigenschaft, die Stahl als Bauwerkstoff so beliebt macht, ist seine Fähigkeit zur Aufnahme von Zugkräften. Er kann sich kurzfristig verformen, zum Beispiel strecken, und nimmt im Anschluss wieder in seine Ursprungsform ein. So nutzt er den elastischen Bereich optimal. Sobald er den diesen überschreitet, geht er in den plastischen Bereich über. In diesem Bereich ist die Längendehnung nicht mehr rückgängig zu machen. Diese Materialeigenschaften können im Zugversuch getestet werden.

Die Zugfestigkeit kann über den Kohlenstoffanteil im Stahl variiert werden, denn von diesem hängen Härte und Zugfestigkeit ab. Ist der Kohlenstoffanteil höher, so besitzt Stahl mehr Zugfestigkeit und Härte. Dies geht jedoch auf Kosten der Zähigkeit (Duktilität), die mit steigenden Kohlenstoffwerten abnimmt. So steht eine Variable zur Verfügung, mit deren Hilfe der Werkstoff an die jeweiligen baulichen Erfordernisse angepasst werden kann.

Weiterlesen…

Grundlagen: Ökologisches Planen und Bauen

 

Baubiologie

Baubiologie, © Patrick P. Palej – Fotolia.com

Grundlagen: Ökologisches Planen und Bauen

Ökologisches Planen und Bauen ist eine komplexe Aufgabe, deren Sinnhaftigkeit heute kaum mehr in Frage gestellt wird. Die von Bauherren und Architekten verfolgten Ziele sind dabei aber ebenso vielfältig wie die unterschiedlichen Schwerpunkte bei der Umsetzung. So versucht man einerseits, Ressourceneffizienz durch den Einsatz möglichst „innovativer“ Baumaterialien, Techniken und Verfahren zu erreichen, andererseits aber auch über die Verwendung von natürlichen und nachwachsenden Baustoffen oder historisch-etablierten Gebäudetechniken.

Baubiologie – Vorläufer des ökologischen Bauens

Als Mitte der 1950er Jahre ein Bewusstsein für die Schädigung der Umwelt durch die massenhafte Produktion von Gütern aufkam, konnte sich die Forderung „Zurück zur Natur!“ auch im Bauwesen durchsetzen. Diese Entwicklung fand u.a. in der Baubiologie Beachtung, wo Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen im Vordergrund stehen.

Semantisch verweist die Baubiologie bereits auf das ökologische Planen und Bauen. Ihre wissenschaftliche Grundlage bildet Ökologie, welche als Teilbereich der Biologie die Lehre von den wechselseitigen Beziehungen der Lebewesen zu ihrer Umwelt beschreibt.

Vom umweltgerechten zum nachhaltigen Bauen

Seit den 1970er Jahren entstanden aus der Baubiologie das umweltgerechte und später das ökologische und nachhaltige Bauen. Damit wurden der Schutz der Umwelt und die langfristige Förderung sozialer und ökonomischer Aspekte berücksichtigt.

Der Begriff Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft und wurde 1987 von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen („Brundtland-Kommission“) adaptiert. In deren Bericht „Our Common Future“ („Unsere gemeinsame Zukunft“) definieren sie, dass eine Entwicklung dann nachhaltig ist, wenn sie „die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können“ (übersetzt aus dem Englischen, Brundtland-Bericht, S. 51, nachzulesen auf der Website der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“).

Beim nachhaltigen Planen und Bauen werden in allen Phasen des Lebenszyklus eines Gebäudes ökologische, ökonomische, kulturelle und soziale Faktoren (die vier Grundpfeiler der Nachhaltigkeit) unter den spezifischen Verhältnissen des Bauvorhabens beachtet. Dabei wird eine möglichst geringe Belastung der Umwelt angestrebt.

Erstes Ziel sollte es also immer sein, die vorhandenen Ressourcen zu schonen. Das hat zur Folge, dass Baumaterialien und Gebäude über den gesamten Lebenszyklus analysiert, also langfristig betrachtet werden müssen: ihre Lebenserwartung, Ressourceneffizienz, mögliche Reparaturen, Wiederverwendung, Deponierung und vieles mehr.

Im Hinblick auf ökologische Kriterien ist es zum Beispiel notwendig, den Primärenergiegehalt der Baustoffe ebenso zu bedenken wie den benötigten Energieaufwand zum Heizen oder Kühlen eines Gebäudes, den Aufwand für Instandhaltungsmaßnahmen bis hin zum Rückbau des Gebäudes, inklusive Recycling der Baustoffe.

High-Tech vs. Natur

Wie bereits angedeutet, ist ökologisches Bauen kein Architekturstil, sondern vielmehr eine Haltung, die nach unterschiedlichen gestalterischen Kriterien umgesetzt werden kann. So müssen sich extreme Technisierung und ökologische Grundsätze nicht wiedersprechen:

High-Tech-Architektur ist eine Architekturströmung, die sich ebenfalls in den 1970ern herausbildete. Bei der Planung monumentaler „Gebäudemaschinen“ gab es auch Tendenzen, Hochtechnologien aus der Luftfahrt-, Raumfahrt- und Energietechnik oder dem Auto- und Schiffsbau für ökologische Ziele einzusetzen.

So wurde High-Tech-Architektur zum Ausdruck eines Glaubens an technische Lösungen und ging dennoch parallel mit einem veränderten Umweltbewusstsein einher, bei dem der technische Fortschritt in Frage gestellt wurde. Dies hatte zur Folge, dass beispielsweise intelligente Fassadensysteme entwickelt wurden, die eine bessere Nutzung von solarer Energie, natürlicher Belichtung und Belüftung ermöglichten und damit ihren Beitrag zum ökologischen Bauen (hier: im Hinblick auf das Raumklima) leisteten.

Zu den Vertretern dieser Strömung zählen Richard Rogers oder Renzo Piano. Aber auch von Naturwissenschaften beeinflusste Architekten, wie Norman Foster oder Frei Otto, entwickelten grundlegende Konzepte, die bedeutend für den Fortschritt des modernen ökologischen Bauens waren.

Im Kontrast dazu stehen noch heute Baumaßnahmen, bei denen sich auf ein „ursprüngliches“ Bauen berufen wird. Historisch basiert diese Bauweise auf einer selbstverständlichen Nachhaltigkeit, die es in allen Kulturen und (fast allen) Epochen gab. Dies ist bereits in Vitruvs „Zehn Bücher über Architektur“, dem einzigen aus der Antike überliefertem Architektur-Lehrbuch, deutlich zu erkennen. So beachtet Vitruv zum Beispiel im Kapitel „Über die Berücksichtigung der klimatischen Verhältnisse bei der Anlage von Privatgebäuden“ Prinzipien der Nachhaltigkeit.

Buchempfehlungen:

  • „Lebenszyklusanalyse in der Gebäudeplanung“ von Holger König, Niklaus Kohler, Johannes Kreißig und Thomas Lützkendorf. Detail Green Books, 2009. ISBN: 978-3-920034-30-0
  • „Nachhaltig Bauen: Lebenszyklus, Systeme, Szenarien, Verantwortung“ von Holger Wallbaum, Susanna Kytzia und Samuel Kellenberger. Vdf Hochschulverlag, 2011. ISBN: 978-3-728134-15-8
  • „Nachhaltig Konstruieren“ von Sebastian El khouli, Viola John und Martin Zeumer. Detail Green Books, 2014. ISBN: 978-3-95553-217-8

Weiterführende Links:

  • http://www.bund.net/service/oekotipps/bauen_und_renovieren/
    Auf der Website des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) werden Tipps zum ökologischen Bauen und Renovieren gegeben.
  • http://www.nachhaltigesbauen.de
    Informationsportal Nachhaltiges Bauen des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
  • http://www.wecobis.de
    Wecobis – Ökologisches Baustoffinformationssystem des BMUB sowie der Bayrischen Architektenkammer. Hier werden herstellerneutrale Informationen zu gesundheitlichen und umweltrelevanten Aspekten von Baustoffen und Grundstoffen in den unterschiedlichen Lebenszyklusphasen (Rohstoffe, Herstellung, Verarbeitung, Nutzung, Nachnutzung) bereitgestellt.

 

Zur Autorin: Anett Ring ist M.A. Architektur, Freie Fachjournalistin und wissenschaftliche Autorin. Sie lebt und arbeitet als digitale Nomadin und konzipiert Websiten für Architekten. www.anettring.de

Nachhaltigkeit und ein Innenarchitekt im Strom der Zeit

Schnitt durch eine Strohplatte

Schnitt durch eine Strohplatte

Seit Tagen quäle ich mich als Innenarchitekt mit dem nun schon wieder verbrauchten, weil massenhaft benutzten Begriff „Nachhaltigkeit“ zum Fachbeitrag unseres neuen BDIA-Handbuches herum. Meine Kenntnisse zum Thema und meine Ideen dazu sind ziemlich klar, jedoch frage ich mich öfters, was sind meine Erfahrungen aus dem Osten, der DDR, heute noch wirklich wert in unserer westlichen, europäischen Welt.

Als ich elf Jahre alt war habe ich die Hände von Dürers Mutter nachgezeichnet und wenn ich heute daran denke, dann frage ich mich, was mich so an diesen alten Händen fasziniert hat. Nach mehr als zehn Jahren, so denke ich heute, erhielt ich eine Antwort auf diese Frage. Ich hatte gerade begonnen, Formgestaltung zu studieren und ar- beitete mich mit Angst und Hoffnung durch die Grundlagen der Gestaltung. Genau beim Zeichnen von Ästen, Blüten und den Strukturen von Rinden erfuhr ich voller Glück und Schmerz, dass es viel Mühe und noch viel mehr Zeit braucht – manches mal ein ganzes Leben – so empfinde ich es heute, um zu verstehen. Mein Studium als Formge- stalter war erfüllt von den Zielen, für die Gesellschaft langfristig und weitblickend Produkte und Konzepte zu ent- wickeln, mit denen wir in der sozialistischen Gesellschaft der Kapitalistischen echte Alternativen gegenüberstellen könnten.

Langlebigkeit, funktionelle Erfüllung und feinfühliges Vorausdenken für Rezipienten, Zielgruppen und gesellschaftliche Entwicklungen, so wie wir uns diese vorstellten, waren hohe Ziele und nicht immer leicht zu erreichen. Der Funktionalismus und der Hauch des Bauhauses, unsere Lehrer, die ihre glücklichen und internationalen Erfahrungen aus den 1950er und -60er Jahren mit in die Ausbildung gebracht haben, haben uns gelehrt, in die Zukunft zu schauen und für unsere Kinder zu sorgen. Skandinavisches Design haben wir von Anfang an geliebt, hier war die Einheit von Handwerk und Industrie förmlich zu spüren.

Seit 24 Jahren arbeite ich nun freiberuflich in der Architektur als Innenarchitekt und im Design. Meine großen Vorbilder Henry van de Velde, Arne Jacobsen, Alvar Aalto und Verner Panton haben für mich und für viele Architekten und Gestalter unserer Zeit Zeichen gesetzt. Weniger ist Mehr, das Denken, Handeln, Gestalten und Planen ganz im Sinne der erfolgreichen Unternehmung zum Wohle der Gesellschaft einzusetzen, sind hoheitliches Streben nach Bestand und Wohlergehen und immer im Kontext mit unserer Basis, der Natur Erde.

Der Begriff Nachhaltigkeit ist für uns neu, früher hieß es Langlebigkeit oder auch „für immer und ewig“. Dieses und viele andere Begriffe, Worte und Ausdrucksformen bezeichnen das sich entwickelnde Bewusstsein für ein Wertesystem in unserer Zeit, welches sich gegen den unendlichen Werteverlust wendet. Neu sind diese Erkenntnisse nicht, sie wiederholen sich in der Geschichte der Menschheit.

Mit dem Wissen und dem Gefühl, dass wir alle eine Verantwortung für unsere Erde und deren Bewohner haben, frage ich mich in meinem Beruf als gestaltender Innenarchitekt seit Jahren schon, was ich hierfür tun kann. Ganz klare Antworten und Techniken kann ich heute noch nicht formulieren. Im wöchentlichen Yoga spüre ich die Stärke und die Möglichkeiten für mich als Individuum und versuche im beruflichen Alltag dafür eine Übersetzung zu finden. Auch in meiner Männergruppe geht es um den Kern unseres Seins.

Innenarchitekten beschäftigen sich mit der Seele des Unternehmens, des Inhabers und Betreibers und versuchen die Ziele der Unternehmungen mit deren Umgebungsqualitäten in einer konstruktiven Lösung der Gestaltungsauf- gabe im Raum, mit der Architektur und deren Kommunikation, zu formulieren. Klingt gut und macht Spaß!

Wo sind die Möglichkeiten für den Innenarchitekten, etwas zu kreieren, das emotional und auch funktionell begeistert und die Nachhaltigkeit des Geschaffenen beweist? Welche Möglichkeiten, Mittel und Methoden sind uns gegeben, langlebig im Sinne unserer Weltwirtschaft und der natürlichen Grundlagen gestalterisch und die Unter- nehmung fördernd tätig zu sein? Eine komplexe Antwort kann ich nicht geben, lediglich will ich hier erzählen, was sich in meinem Bewusstsein als 23 Jahre praktizierender Gestalter heraus kristallisiert hat und was ich gemeinsam mit meinen Mitarbeitern praktisch dafür tue.

Im Jahr 2002 wurde ich gebeten, für ein kleines, mittelständiges Unternehmen eine Fabrik zu gestalten. Während der Planung aller Gewerke entdeckte ich damals einen Hersteller, der aus Getreide und dessen Stroh die Strohbau- platte wiedererfunden hatte. Über 100 Jahre zuvor gab es dieses Produkt, aus der Nachhaltigkeit zur Verwendung von Restverwertung hervorgegangen, bereits. Beim raumbildenden Ausbau der Stahlkonstruktion des gewerblichen Objekts wurden Strohbauplatten sowohl für die Innenwände als auch für die Fußböden und Deckensegel verwen- det. Im Vergleich mit dem Trockenbausystem Gipskarton konnte das gewerbliche Projekt mit einfachen, handwerk- lichen Holzbearbeitungswerkzeugen erstellt und ohne Nachbearbeitungszeiten für Schleifen und Spachteln eine gute Oberfächenqualität erzielt werden. Akustisch, raumklimatisch und vor dem gesundheitlichem Aspekt ist das neue System der natürlichen, nachwachsenden Rohstoffelemente auch nach mehr als zehn Jahren nicht mit den bekannten Trockenbausystemen vergleichbar. Sowohl in der Herstellung und in der Anwendung energetisch be- trachtet, als auch bei der Entsorgung müssen die Vergleichswerte zum Klassiker im Trockenbau nicht gepusht werden, sie überzeugen von selbst.

Wandaufbau

Wandaufbau

Inzwischen konnte ich über viele Jahre mit Hochschulen und Universitäten verschiedenste Studien für Häuser als selbsttragende Strohbaukonstruktionen, für Montagebungalows in Indien und auch für eine Berghütte im Thüringer Wald realisieren und weitere Projekte mit Professoren und Studenten begleiten. Derzeit praktizieren wir den Versuch, das reine Naturmaterial im gewerblichen Ausbau von Shops und Gastronomie im Rahmen von standardisierten Vorschriften beim Innenausbau von Shopping Malls einzuführen. Gerade hier müssen die Barrieren von Vorschriften im Brandschutz, der Hygiene und der weiteren gesetzlichen Vorschriften wie z.B. Zertifizierungen überwunden werden, um ein nachhaltiges, natürliches und ohne große Energieaufwendungen zu entsorgendes Halbzeug in Anwendung zu bringen. Ins Erzählen gekommen, schaue ich zurück und sehe noch einmal, dass alles damit begon- nen hat, die alten, zerfurchten und knochigen Hände der Mutter Dürers noch heute vor meinen Augen und die Er- fahrung gemacht zu haben, wie schwer, ja unmöglich es war, das vielfältige Leben dieser lebenserfahrenen Frau mit Bleistift nachzuzeichnen und festzuhalten. Nachhaltige Gestaltung und das dem gemäße Bauen heißt, aus unserer Vergangenheit zu schöpfen und zu verstehen, wie es uns gelingt, mit und bei unseren Vätern und Müttern zu sein, wie es gelingt, ganz bei uns zu sein. Das Streben nach Größe, Macht und Reichtum weicht der Suche nach dem Sinn des Lebens.

Innenraum design von Innenarchitekt  Jens Thasler

Innenraum design von Innenarchitekt Jens Thasler

von Jens Thasler, Partner von ArchitektenScout seit 2004

Dipl.Formgestalter
Freier Innenarchitekt BDIA

*1960 Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz / Sachsen
1976 –1979 Mechanikerlehre für Datenver- arbeitungs- und Büromaschinen 1981–1986 Studium an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Halle Burg Giebichenstein, Abschluß Diplom Formge- stalter / Designer

1986 –1990 Mitarbeiter F&E (Forschung und Entwicklung) Hochschule für Industri- elle Formgestaltung Halle-Burg Giebichen- stein; Industrieaufträge und Tätigkeit als Assistent in der Ausbildung

1989 – 2014 Aufnahme in den VBK der DDR, Zulassung als freiberuflicher Designer. Gründung des Gestaltungs- und Planungs- büros Realisierung zahlreicher Projekte für öffentliche und private Auftraggeber, ge- werbliche Unternehmen und Institutionen. 1994 Mitglied der Architektenkammer und seit 2007 des BDIA

Erfahrungen in Entwurf, Planung und Durch- führung komplexer Projekte und Einzelauf- gaben. Praktisches Wissen im Zusammen- hang von Akquise, Kosten, Projektplanung und Durchführung sowie Baubetreuung. www.designer-architekt.de

 

header image: (olly, Fotolia.com)

Klinkerfassaden, gelungene Beispiele Teil 1

„Hamburg steht für Rotklinker wie New York für Hochhäuser

Die Hansestadt an Alster und Elbe hat neben dem Michel, der Reeperbahn und jüngst der Elbphilharmonie noch weiteres Bauliches zu bieten, das ihr Gesicht nachhaltig prägt. Hamburg ist bekannt für seine im Stadtbild allgegenwärtigen Klinkerfassaden, bei denen der Rotklinker deutlich den ebenfalls vorkommenden Gelbklinker dominiert. Von einfachen Wohnhäusern bis zu Museen mit aufwendigen Fassadendetails begann der Klinker ab 1909 unter Baudirektor Fritz Schumacher seinen Siegeszug. In dieser Zeit entstanden zum Beispiel das Tropeninstitut, das Museum für Hamburgische Geschichte und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Ein Weggefährte Schumachers war der Architekt Gustav Oelsner, der vor allem in Altona streng kubische Bauten umsetzte. Im Gegensatz zu Schumacher, der rote Klinker bevorzugte, plante Oelsner mit gelben Ziegeln.

Ein Streifzug durch Hamburg wird Interessierte an vielfältigen Klinkerfassaden vorbeiführen – es spielt kaum eine Rolle, welche Route sie einschlagen. Dabei ist auffällig, dass diese Art der Fassadengestaltung nach wie vor äußerst beliebt ist und an zahlreichen Neubauten Verwendung findet. Sehr häufig greift das neu Gebaute die bestehende Fassadenoptik auf und sorgt so für das Fortbestehen des typischen Hamburger Stadtbildes.

Klinker stehen jedoch nicht nur für die Hansestadt, sondern sie repräsentieren oftmals das beispielhafte Beherrschen des Maurer-Handwerks, wie einige der folgenden Fassaden zeigen werden.

Dem Glauben Raum geben – Ökumenisches Forum HafenCity

Ökumenisches Forum Hafencity

Ökumenisches Forum Hafencity

Das siebenstöckige Gebäude in der HafenCity nutzt den traditionsreichen Klinker für eine moderne Interpretation der Ehrerbietung vor dem Glauben. Die Fassade weicht an den betreffenden Stellen zurück, um scheinbar den religiösen Elementen Kreuz und Kirchenglocke Raum zu geben. Das aus dunkleren Klinkern gemauerte Kreuz besitzt als Antagonisten auf der Rückseite des Gebäudes eine konvexe Ausbildung. Die weichen Rundungen der Fassade entstehen durch präzise gesetzte Klinker. Durch den leichten Versatz der einzelnen Steine zueinander wird ein beeindruckender Effekt erzielt, der zum Verharren und genauen Hinschauen verleitet.

Ökumenisches Forum Hafencity im Detail

Ökumenisches Forum Hafencity im Detail

Weiterlesen…

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Unsere Datenschutzerklärung findest Du hier. Dort kannst Du auch das Akzeptieren von Cookies widerrufen!

Schließen