Monatsarchiv: April 2015

Kennen Sie diesen Architekten ?

Werk des gesuchten Architekten

Werk des gesuchten Architekten, © Markus Bormann – Fotolia.com

Der Architekt, dessen Namen wir heute suchen, erfuhr selbst erst mit 29 Jahren von seinem richtigen Namen und Geburtsdatum, blieb aber bei den gewohnten Daten.

Er studierte an der Bauakademie in Berlin und erhielt dort Zugriff auf die Arbeiten von Friedrich Gilly, einem Vertreter der Revolutionsarchitektur. Gillys Einfluss auf „unseren“ Architekten kann man auch in dessen späteren Entwürfen noch erkennen.

In Berlin kam er erstmals mit Karl Friedrich Schinkel in Kontakt. Beide sollten viele Jahre später zu führenden Persönlichkeiten im preußischen bzw. bayrischen Bauwesen werden.

Nach seinem Abschluss als Baukondukteur beschäftigte er sich mit dem Empirestil von Napoleons Architekten und wurde vom Architekturtheoretiker Louis Durand beeinflusst. Dieser brach mit der Lehre Vitruvs und setzte Einfachheit, Zweckmäßigkeit und Ökonomie als die Kriterien der Baukunst fest.

Nach einem Treffen mit dem Generalintendanten des königlichen Hofes Westphalen wurde er – trotz mangelnder Bauerfahrung – zum Hofarchitekten in Kassel ernannt. Er bekam erste Verantwortung beim Umbau des Fridericanum und beim Bau eines Hoftheaters nahe dem Schloss Wilhelmshöhe (damals: Napoleonshöhe). Dies überforderte den ungeübten Architekten so sehr, dass seine Vorgesetzten ihm den Auftrag entziehen mussten.

Wissen Sie bereits, wen wir suchen?

Kronprinz

Kronprinz Ludwig in der spanischen Weinschänke zu Rom“, Ölgemälde von Franz Ludwig Catel, 1924

Von links nach rechts: Kronprinz Ludwig, Thorwaldsen, „unser gesuchter Architekt“, Graf Seinsheim, Johann Martin Wagner (stehend), Philipp Veit, Dr. Ringseis (stehend), Julius Schnorr von Carolsfeld, Catel, Baron Gumppenberg.

Als Privat- und Hofarchitekt unter Ludwig I. arbeitete er an der Gestaltung des „neuen München“ nach klassizistischen Maßstäben. Seine Planungen und Bauten prägen das Stadtbild noch heute. Zu seinen Werken in München zählen u.a. der Bau des Marstall, der Glyptothek, der Alten Pinakothek, der Ruhmeshalle sowie die klassizistische Umgestaltung von Königsplatz, Ludwigstraße und Residenz.

Walhalla an der Donau

Walhalla an der Donau, © T. Linack – Fotolia.com

Über München hinaus plante und baute er bspw. die Wallhalla bei Regensburg, die Neue Eremitage in St. Petersburg und erarbeitete eine neue städtebauliche Konzeption für Athen.

 

Zur Autorin: Anett Ring ist M.A. Architektur, Freie Fachjournalistin und wissenschaftliche Autorin. Sie lebt und arbeitet als digitale Nomadin und berät Architekten bei der Konzeption ihrer Websiten. www.anettring.de

 

 

Diese Bücher darf kein Architekt verpassen – Teil 2

  • Von Anett Ring
  • Veröffentlicht 10. April 2015
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Auf architekten-scout.com möchten wir Ihnen regelmäßig interessante Bücher vorstellen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback!

Bauplan-Cover , Kapitel Bauanleitung, Jean Prouvé, Detailplan, Ferienhaus, Onville, Frankreich, 1939 © 2013, Pro Litteris, Zürich   Papierformat: 100 x 71 cm Zeichentechnik: Bleistift und Farbstift auf Transparentpapier Massstab: 1:1, 1:5, 1:10 Planinhalt: Grundrisse, Schnitte und Perspektiven: Details Datum: 3.7.1939 Gezeichnet durch: Jean Boutemain Objekt: Ferienhaus Ort: Onville, Frankreich Bauzeit: 1939

Bauplan-Cover Kapitel Bauanleitung, Jean Prouvé, Detailplan, Ferienhaus, Onville, Frankreich, 1939 © 2013, Pro Litteris, Zürich Papierformat: 100 x 71 cm Zeichentechnik: Bleistift und Farbstift auf Transparentpapier Massstab: 1:1, 1:5, 1:10 Planinhalt: Grundrisse, Schnitte und Perspektiven: Details Datum: 3.7.1939 Gezeichnet durch: Jean Boutemain Objekt: Ferienhaus Ort: Onville, Frankreich Bauzeit: 1939 Copyrights des Verlags: Der Bauplan: © Park Books

 

Der Bauplan. Werkzeug des Architekten

Herausgegeben von Annette Spiro und David Ganzoni

Verlag: Park Books

  1. Auflage, 2013

328 Seiten, Gebunden

ISBN 978-3-906027-30-2

Baupläne sind technisches Werkzeug, aber auch Ausdrucksmittel und Handschrift von Architekten. Gerade jene von bekannten Bauwerken und Architekten bleiben jedoch häufig in Archiven verborgen. Deshalb hat das Team um Annette Spiro und David Ganzoni im Buch „Der Bauplan. Werkzeug des Architekten“ hundert Baupläne vom 13. bis ins 21. Jahrhundert veröffentlicht und um Essays von angesehenen Wissenschaftlern und Planern ergänzt.

In zwölf Themenbereiche sortiert, stellen die Autoren zahlreiche Highlights wie z.B. den Bauplan des Kölner Doms, einen Renaissanceplan für den Petersdom in Rom sowie Pläne von Gottfried Semper, Le Corbusier, Peter Zumthor und Herzog & de Meuron vor.

Zu Beginn eines jeden Kapitels wird der Hintergrund des gewählten Themas erläutert und interessante Details zu den Bauplänen, Bauwerken und Architekten genannt. Da die Pläne auf Grund des begrenzten Buchmaßes nicht originalgetreu veröffentlicht werden konnten, findet man am Kapitelanfang auch kleine Ausschnitte im Originalmaßstab und kompakt zusammengefasste Informationen zu den Bauplänen.

Naturgemäß sind sowohl handgezeichnete als auch CAD-Pläne, Details, Ansichten, Grundrisse, Schnitte, aber auch eine Axonometrie Teil der Plansammlung. Kurzum, es gelang den Autoren tatsächlich, die enorme Vielfalt von unterschiedlichen Bauplänen abzubilden.

„Der Bauplan. Werkzeug des Architekten“ wurde 2014 von einer Fachjury mit dem DAM Architectural Book Award ausgezeichnet. Dieser Preis wird von der Frankfurter Buchmesse und dem Deutschen Architekturmuseum vergeben.

Die Herausgeber: Annette Spiro ist seit 2007 Professorin für Architektur und Konstruktion an der ETH Zürich. David Ganzoni ist Architekt und Assistent am Lehrstuhl von Anette Spiro. Mit ihrem Team haben sie in jahrelanger Arbeit Baupläne gesammelt und kategorisiert.

 

Häuser des Jahres Copyright Verlag © Callwey Verlag

Häuser des Jahres
Copyright Verlag © Callwey Verlag

Häuser des Jahres 2014

Herausgegeben von Ulf Poschardt und Wolfgang Bachmann

Verlag: Callwey

  1. Auflage, 2014

272 Seiten, Gebunden

ISBN: 978-3-7667-2097-9

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Vorteile beim Bauen mit einem Architekten

Architektenhaus

Architektenhaus

Das Architektenhaus ist bei privaten Bauherren im Rahmen des Einfamilienhausbaus heutzutage eher die Ausnahme, eine große Mehrheit wählt die standardisierte Variante vom Fertighaus- oder Generalunternehmer und vergibt hier, unserer Meinung nach, viele Chancen. Heute möchten wir von ArchitektenScout Ihnen die Vorteile beim Bauen mit Architekt „objektiv“ aufzeigen. Wir vergleichen hierbei die Möglichkeiten die ein Bauherr heutzutage hat.

Vorteile des Architektenhauses gegenüber dem Fertighaus-/ Massivhausunternehmen oder Bauträger.

Grundsätzlich ist der Vorteil einer Architektenbeauftragung immer die Individualität: Architektenhäuser werden für Ihr Budget, nach Ihren Wünschen und auf dem von Ihnen gewählten Grundstück gebaut.

Das Fertighaus hingegen ist standardisiert. Dies ermöglicht der Fertighausfirma Kosteneinsparungspotentiale, die entweder genutzt werden um günstige Preise anzubieten oder hohe Deckungsbeiträge zu erwirtschaften. Bei Fertighäusern können Bauherren aus einer großen Auswahl von Haustypen wählen (Architektur, Ausstattung und Größe) und erhalten ein Standardprodukt, welches schon unzählige Male gebaut wurde.

Im Rahmen einer Architektenplanung wird das Grundstück optimal ausgenutzt: Der Architekt kann das Gebäude optimal platzieren, die größtmögliche Anzahl an Geschossen und Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche realisieren und den Baukörper so gestalten, dass Himmelsrichtung und Terrain-Gegebenheiten, wie z.B. eine Hanglage, berücksichtigt werden. Ist Ihr Grundstück schmal, so kann eine maßgeschneiderte Bauwerksbreite wichtige Dezimeter Gebäudebreite realisieren. Dies ist im Rahmen einer Fertighauserstellung grds. nicht möglich, da Fertighäuser in Rastermaßen konstruiert werden und so keine Möglichkeit gegeben ist auf den Zentimeter genau zu planen.

Darüber hinaus ist das Raumprogramm beim Fertighausbau vorgegeben. Anders hingegen das Konzept des Architektenhauses: Hier steht das individuelle Raumprogramm des Bauherren im Mittelpunkt. Wie viele Zimmer in welcher Größe und in welchen Zusammenhängen sind gewünscht? Wo werden die Bäder gebraucht? Wie stellt sich der Bauherr ein Bad vor? Wie viele werden benötigt?

Viele wichtige Fragen sind zu stellen um gemeinsam mit dem Profi eine gute Lösung zu finden. Bauen ist ein komplexes Thema, hier kann der Architekt Ihnen einiges erklären und auch inspirieren. Als Bauexperte hat er sein Arbeitsleben lang mit Architektur und Bauwerkserstellung zu tun und kann Ihnen sicher auch den aktuellen Trend aufzeigen, auf bewährte Problem- oder Detaillösungen zurückgreifen und Ihnen gute Tipps geben, auf die Sie als Bauherr vielleicht gar nicht gekommen wären und die Ihnen eine beauftragte Hausbaufirma aus Eigeninteresse gar nicht erst vorschlägt.

Thema Wirtschaftlichkeit: Ein Fertighaus wird heutzutage in einer Preisspanne von besonders preiswert bis hin zur Luxusvariante angeboten. Fertighaus ist dabei selbstverständlich auch nicht gleich Fertighaus, genauso wenig wie jeder Architekt gleich plant. 

Die Bauzeit ist ein Vorteil der Fertighäuser, da bei diesen der Rohbau meist innerhalb weniger Tage erstellt wird. Die Frage ist ob sich dieser Vorteil für den Bauherrn auch auszahlt und wenn ja, wie hoch dieser zu beziffern wäre. Der Wiederverkaufswert liegt oft bei individuell geplanten Häusern höher als bei Fertighäusern.

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Kohn Pedersen Fox — ein Porträt

  • Von op
  • Veröffentlicht 6. April 2015
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Kohn Pedersen Fox ist mit über 550 Mitarbeitern eines der weltweit größten Architekturbüros und verfügt neben seinem Hauptsitz in New York noch über Außenstellen in London, Shanghai, Hong Kong, Seoul und Abu Dhabi. Es wurde 1976 von den inzwischen verstorbenen Architekten Sheldon Fox und A. Eugen Kohn gegründet und ist bereits seit den 90er Jahren einer der Vorreiter im Hochhausbau, wie sein Entwurf für das höchste Gebäude Chinas, das Shanghai World Financial Center, eindrucksvoll belegt.

Neben Hochhäusern entwirft Kohn Pederson Fox (kurz: KPF) auch Kultureinrichtungen, Bürogebäude, Verkehrsgebäude, Wohnhäuser und Bildungseinrichtungen. Hier eine Liste ihrer bekanntesten Projekte von denen wir Ihnen in diesem Post einige näher vorstellen:

  • Heron Tower in London (2011)
  • International Commerce Centre in Hong Kong (2011)
  • RBC Centre in Toronto (2009)
  • Mandarin Oriental in Las Vegas (2009)
  • Unilever House in London (2011)
  • 333 Wacker Drive Chicago (1983)

Die Karriere des Büros ging schon direkt nach seiner Gründung steil nach oben. Nach einer erfolgreichen ersten Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Medienkonzern ABC kam es zu 14 weiteren Projekten in den folgenden 11 Jahren; darüber hinaus kam es zu weiteren Aufträgen großer US-Konzerne, weswegen KPF bereits zehn Jahre nach seiner Gründung über 250 Architekten angestellt hatte. Mit ihrem Entwurf des 333 Wacker Drive in Chicago (siehe unten) wurden sie dann endgültig weltweit bekannt und es folgten viele weitere Prestige-Projekte, nicht nur für Unternehmen sondern auch für den US-Staat, wie etwa die Federal Reserve Bank of Dallas (1993) oder das Foley Square U.S Courthouse in New York (1995).

Zusammen mit dem Renommee des Büros stiegen auch die Projektanfragen aus Europa und Asia, weswegen KPF international expandierte. Insbesondere in den Londoner Finanzvierteln Canary Wharf und Fleet Street kam es zur Zusammenarbeit mit Großbanken wie Goldman Sachs und auch die Regierung lies nicht auf sich warten. So arbeitete KPF auch am Thames Court und am Rotheremere American Insititute in Oxford, sowie der London School of Economics.

Das erste Projekt in Asien war gleich das 420,000 Quadratmeter große Japan Railways Central Towers und bald folgten Aufträge aus China, Korea und Hong Kong und weiteren asiatischen Staaten.

Mittlerweile ist KPF auch in Abu Dhabi tätig, wo es eine Außenstelle besitzt und es arbeitet sogar an einigen Projekten in Afrika.

Die Firmenphilosophie von KPF betont, dass Erfolg das Resultat von Zusammenarbeit und Austausch ist. Deswegen gilt ihre Unternehmenskultur auch als ein Vorbild im Bereich der Mitarbeiterförderung. So fungieren erfahrene Mitarbeiter als Mentoren für Neuankömmlinge und unterstützen bei Projekt- und Ideenvorschlägen.

KPF hat sich zudem dafür einen Namen gemacht besonders viele Restaurations- und Renovierungsprojekte anzunehmen. Dazu gehört etwa das Hauptquartier der Weltbank, das Unilever House in London und das Landmark in Hong Kong.

Heron Tower London

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Heron Tower London (Foto: jelm6, Creative Commons)

Der Heron Tower ist ein 230 Meter hohes Bürogebäude in London und damit auch das höchste Gebäude des Finanzbezirks der Stadt und das dritthöchste insgesamt. Es wurde von 2007 bis 2011 errichtet, besteht aus 46 Stockwerken und belegt eine Fläche von ca. 2400 Quadratmetern.

Ein besonderes Merkmal des Gebäudes ist das 70 000 Liter umfassende Aquarium in der Eingangshalle, was es zum größten privaten Aquarium Großbritanniens macht. Zudem produzieren Solarzellen erneuerbare Energien weswegen es bereits mit dem Gütesiegel Building Research Establishement Environmental Assessment Methodology ausgezeichnet wurde.

Shanghai World Financial Centre

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Das Shanghai World Financial Centre im Bau (Foto: Chris Price, Creative Commons)

Das Shanghai World Financial Centre war lange Zeit mit 494 Metern das höchste Gebäude der Welt und zählt nach wie vor zu den bedeutendsten Hochhäusern weltweit.

Die Bauarbeiten begannen 1997 und nach einigen Finanzierungsschwierigkeiten (Kosten: 1,2 Milliarden Dollar) wurde es 2008 eröffnet.

Das SWFC wird für seine Einfachheit und seine imposanten Stahlkonstruktionen gelobt, die weniger Stahl als gewöhnlich verwenden und dennoch als Erdbeben-resistent gelten.

Chicago 333 Wacker Drive

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Chicago: 333 Wacker Drive (Foto: Ray Dumas, Creative Commons)

333 Wacker Drive ist ein Hochhaus, das einer der Gründer von KPF, William Pedersen, konzipierte und das 1983 erbaut wurde. Es ist durch seine elegante Glasfassade berühmt geworden—das Gebäude macht KPF weltweit bekannt.

Berühmtheiten der Architektur: Zaha Hadid

  • Von op
  • Veröffentlicht 1. April 2015
  • Tags

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Zaha Hadid (Quelle: siehe unten)

Heute stellen wir Ihnen eine der bekanntesten zeitgenössischen Architektinnen vor: Zaha Hadid.

Sie sorgte mit ihrem neofuturistischen Stil für Aufsehen und erhielt als erste Frau den „Nobelpreis der Architektur“, den Pritzker-Preis.

Zaha Mohammed Hadid wurde am 31. Oktober 1950 in Bagdad geboren und studierte an der Architectural Association School of Architecture in London. Nachdem sie in Rotterdam zunächst für ihre Professoren Rem Koolhaas und Elia Zenghelis gearbeitet hatte, gründete sie dann 1980 ihr eigenes Büro in London, Zaha Hadid Architects. Heute sind hier 350 Mitarbeiter beschäftigt, die nicht nur Gebäude entwerfen sondern auch Innenarchitektur-Projekte realisieren oder sich mit Design-Konzepten beschäftigen. So wurde Hadid etwa von der Schuhmarke Lacoste beauftragt einen Schuh zu gestalten und ist auch im Bereich der Möbelgestaltung tätig.

Bekannt ist Hadid jedoch vor allem durch ihre neofuturistischen Bauwerke geworden, von denen wir unten einige vorgestellt haben.

Hadid zeichnet sich auch durch ihr Engagement in der Lehre aus. So lehrte sie an der Harvard Graduate School of Design und der Chicago School of Architecture. Sie war zudem Gastprofessor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg der Universität für angewandte Kunst Wien.

Hadid hat allerdings nicht nur Verehrer. Ihre Kritiker bezeichnen ihre Gebäude als ausufernd extravagant und werfen ihr vor, dass sie von „Diktatoren-Staaten“ finanziert würden. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung anhand drei Ihrer bekanntesten Projekte, dem Wissenschaftsmuseum in Wolfsburg, dem Contemporary Arts Centre in Cincinnati und der Oper von Guanghzhou.

Phæno – Die Experimentierlandschaft in Wolfsburg

phaeno
Das phaeno in Wolfsburg (Foto: David Kasparek)

Seine ungewöhnliche Form führte dazu, dass die Welt am Sonntag das Museum als „Ufo aus Beton“ bezeichnete und als ein Gebäude „das zwar irritiert, aber keinesfalls verstört… Traumhafte Kompositionen sind das, mit aberwitzigen Perspektiven, die die Ästhetik der russischen Konstruktivisten auf ganz eigene Weise fortführt“.

Besonders war beim Bau des Museum ein erstmals in Deutschland eingesetzter selbstverdichtender Beton. Dies führte zwar zu Komplikationen beim Bau, passte aber hervorragend in Hadids Gesamtkonzept der fließenden Übergänge von Innen nach Außen.

Hadid entwarf das Wissenschaftsmuseum Phæno zusammen mit dem Architekturbüro Mayer-Bährle.

Eckdaten:

  • Bietet Platz für eine 9000 Quadratmeter große Ausstellung mit 260.000 Besuchern im Jahr
  • 16 Meter hoch und 170 Meter lang
  • 27 000 Kubikmeter Beton wurden verbaut
  • Stabilisiert durch zehn Betonpfeiler in Kegelform, die bis zu sieben Meter dick sindKosten insgesamt 79 Millionen Euro

Contemporary Arts Center, Cincinnati

Hadids erstes Bauprojekt in den USA war der Neubau des Museums für zeitgenössische Kunst in Cincinnati, Ohio: das Contemporary Arts Centre (CAC). Das Museum wurde 1939 gegründet, wobei schon seit den frühen 1980er Jahren erste Entwürfe für ein neues Gebäude entstanden. Erst 1997 wurde dann der Wettbewerb für das erste frei stehende Gebäude des Museums ausgeschrieben. Unter den zwölf Halbfinalisten befanden sich neben Habib auch Coop Himmelblau, Daniel Liebeskind, Jean Nouvel und Herzog & de Meuron.

Eckdaten:

  • Insgesamt 80.000 Quadratmeter Fläche
  • Kosten: 34 Millionen Dollar
  • Baubeginn Mai 2011, Bauende Mai 2003
  • Gewann den Royal Institute of British Architects (RIBA) Award

caContemporary Arts Centre Cincinnati (Wikimedia)

Guangzhou Opera House

Das Guanghzou Opera entstand aus einem weiteren Architektur-Wettbewerb den Hadid für sich entscheiden konnte. Ihr Entwurf wurde im November 2002 als Gewinner gekürt. Wieder setzte sie sich u.a gegen Coop Himmelblau durch und sogar gegen ihren ehemaligen Professor Rem Koolhaas.

Heute zählt die Oper von Guanghzou zu den größten Theaterhäusern Chinas. Es hat eine Sitzplatzkapazität von 1804 und kostete ca. 200 Millionen US Dollar.

opera house
Das Guangzhou Opera House (Foto: Eugene Lim, CC)

Copyright für das Foto von Zaha Hadid: „Zaha hadid – Flickr – Knight Foundation“ by Knight Foundationzaha hadid. Licensed under CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons.

Hier geht es zur ihrer Internetpräsenz.

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