Kategorie Archive: Architekt

Architektenkammer: Freud oder leider Pflicht? – Eine Umfrage

Architektenkammer : "Freud oder Leid?"

Architektenkammer: „Freud oder Leid?“ (Foto: Reimer – Pixelvario – Fotolia.com)

Jeder Architekt ist Pflichtmitglied der Architektenkammer seines Bundeslandes, ob er nun will oder nicht. Das ist bei Freiberuflern nichts besonderes, auch Ärzte, Anwälte und Steuerberater haben keine Wahl. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts führt eine Architektenkammer staatliche Aufgaben aus und ist dem Allgemeininteresse verpflichtet.

Die dadurch entstehenden Kosten sind für Architekten nicht unwesentlich, kommt zu einem einkommensabhängigen Beitrag auch noch eine Pflichtversicherung im Versorgungswerk hinzu.

Was leistet die Architektenkammer nun für uns?

Die Leistungen lesen sich so: „Die Aufgaben der Kammern umfassen z. B. „die Baukultur, die Baukunst, das Bauwesen, den Städtebau und die Landschaftspflege zu fördern, …“[1], aber auch Aufgaben wie Weiterbildung und Vertretung der Interessen des Berufsstands. Das mittlerweile ebenfalls zu den regulären Leistungen der Länderarchitektenkammern gehörende Führen eines (Architekten-)Büroverzeichnisses ist dagegen nicht gesetzlich geregelt.“ aus Wikipedia

oder wie es bei der Architektenkammer Berlin zu lesen ist :

§ 9

Aufgaben der Architektenkammer

(1)

Aufgabe der Architektenkammer ist es,

 

1.

die Baukultur, die Baukunst, das Bauwesen, den Städtebau und die Landschaftspflege zu fördern,

2.

die Berufspflichten der Mitglieder in einer Berufsordnung festzulegen und die Erfüllung dieser Pflichten zu überwachen,

3.

die beruflichen Belange der Gesamtheit der Mitglieder zu wahren,

4.

die berufliche Aus- und Fortbildung zu fördern,

5.

Parlamente, Behörden und Gerichte in allen die Berufsaufgaben betreffenden Fragen zu unterstützen, Gutachten zu erstatten, Sachverständige namhaft zu machen und Sachverständige für Fertigstellungsbescheinigungen zu bestimmen sowie zu Entwürfen von Gesetzen und Verordnungen Stellung zu nehmen,

6.

zu grundsätzlichen Fragen der Honorare, Gebühren und Vertragsregelungen für Architekten Stellung zu nehmen,

7.

auf die Beilegung von Streitigkeiten, die sich aus der Berufsausübung zwischen Mitgliedern oder zwischen diesen und Dritten ergeben, hinzuwirken,

8.

bei der Regelung des Wettbewerbswesens sowie vor, während und nach einem Wettbewerb beratend mitzuwirken; der Wettbewerb ist zu registrieren. Mit der Registrierung wird bestätigt, dass die Auslobungsbedingungen den Richtlinien für Wettbewerbe entsprechen. Darüber hinaus wirkt die Kammer bei Grundsatzfragen des Vergabewesens, soweit sie Architektenleistungen betreffen, beratend mit,

9.

die Bestellung und Vereidigung von Sachverständigen für die Tätigkeitsbereiche der Architektinnen und Architekten sowie der Stadtplanerinnen und Stadtplaner durchzuführen,

10.

die Zusammenarbeit mit den Architektenkammern sowie mit den Berufsverbänden national wie international zu pflegen und zu fördern.

 

 

(2)

Aufgabe der Architektenkammer ist es auch, die Architektenliste, die Stadtplanerliste, das Verzeichnis der auswärtigen Architektinnen und Architekten, das Register der Berufsgesellschaften und ein Verzeichnis der von ihr öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen zu führen sowie die für die Berufsausübungen notwendigen Bescheinigungen zu erteilen.

 

 

(3)

Die Architektenkammer kann Fürsorge- und Versorgungseinrichtungen einschließlich der Errichtung eines Versorgungswerkes für ihre Mitglieder und für Anwärterinnen und Anwärter schaffen. Das Gleiche gilt für die Ehegattinnen und Ehegatten, Lebenspartnerinnen und Lebenspartner oder rechtlich Gleichgestellte und für die Kinder der Mitglieder.

 

 

(4)

Der Aufsicht der Kammer unterliegt nicht die amtliche Tätigkeit ihrer Mitglieder, soweit sie Angehörige des öffentlichen Dienstes sind.

Die Architektenkammer vertritt die Interessen des gesamten Berufsstandes (damit auch diejenigen des Einzelnen) unter anderem gegenüber Politikern und Verwaltung, z. B. in Fragen des Vertragswesens und der Honorarordnung. Sie wirbt für die Leistungen der Mitglieder, z. B. durch Ausstellungen und Publikationen. Sie fördert das Wettbewerbswesen durch Beratung und Werbung. Sie sichert die berufliche Qualifikation der Mitglieder durch die Eintragung in die Architekten- oder Stadtplanerliste (Nachweis von Ausbildung und praktischer Erfahrung des Antragstellers) und die Festlegung und Überwachung der Berufspflichten (Berufsordnung).

Aber im Ernst:

Was man als Architekt wirklich zur Kenntnis nimmt, ist die monatliche Zeitschrift „Deutsches Architektenblatt“ und die Aufforderungen sich an Wahlen zu beteiligen und natürlich der Architektenstempel. Ansonsten kümmert sich die Kammer darum, die Sorte Bauplaner zu demaskieren, die sich ohne Kammerlisteneintrag einfach als „Architekt“ betiteln und diese entsprechend anzumahnen.

Heute möchten wir Sie als Architekt bitten, an einer kurzen Abstimmung teilzunehmen und uns mitzuteilen, ob Sie mit Ihrer Kammer zufrieden sind:


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Diese Bücher darf kein Architekt verpassen – Teil 1

Literatur über Architektur: In der neuen Serie stellt das Redaktionsteam von ArchitektenScout regelmäßig spannende Bücher zum Thema vor.

„The Fountainhead“ von Ayn Rand

Bei der ersten Buchempfehlung handelt es sich um den Roman „The Fountainhead“ der russisch-amerikanischen Schriftstellerin Ayn Rand. Der Roman behandelt den Unabhängigkeitskampf des ungewöhnlich begabten Architekten Howard Roark. Der Protagonist stellt stets die Kunst und das Leben nach seinen eigenen Vorstellungen in den Vordergrund. Er lässt sich weder von monetären Anreizen, noch von der verlockenden Anerkennung durch sein Umfeld verführen.

Bücher von Ayn Rand

 

(© stu99 depositphotos.com)

Howard Roark ist eine Figur, die durch das stete Bewahren ihrer persönlichen Integrität als Beispiel steht für die feste Haltung eines Architekten. Er betrachtet sich als Künstler und bevorzugt es sogar, Bauvorhaben abzubrechen, wenn sie nicht seiner Gesinnung entsprechen. Selbst, wenn ein Bauwerk dem sozialen Wohnungsbau dienlich sein soll, geht Roarks Überzeugung über dessen Fertigstellung: „Ich stehe hier und sage, dass die Integrität des schöpferischen Werks eines Menschen von größerer Bedeutung ist als jegliche Wohlfahrtsbestrebung. Die Menschen, die dies nicht verstehen, sind diejenigen, die die Welt zerstören“ (Zitat aus „The Fountainhead“).

Der Roman „The Fountainhead“ wurde zweimal ins Deutsche übersetzt: Das erste Mal 1946 durch Harry Kahn unter dem Titel „Der ewige Quell“ und das zweite Mal im Jahre 2000 durch Werner Habermehl, der das Werk „Der Ursprung“ nannte. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, 1949, wurde der Roman verfilmt und lief als „Ein Mann wie Sprengstoff“ im Kino.

Das Buch

Die englische Originalversion „The Fountainhead“ besitzt 720 Seiten und ist im Verlag „Signet“ erschienen.

Die aktuellere deutsche Übersetzung „Der Ursprung. The Fountainhead.“ umfasst 768 Seiten und ist bei Gewis als Taschenbuch erhältlich.

Die Autorin Ayn Rand

Ayn Rand wurde am 02. Februar 1905 in St. Petersburg, Russland geboren. Sie studierte in Petrograd (Leningrad) Geschichte und Philosophie. Im Jahre 1929 floh Rand nach New York, wo sie Frank O’Connor kennenlernte und 1929 heiratete. O’Connor gilt als Vorbild für die Romanfigur Howard Roark. Die Autorin und Philosophin Rand schuf zahlreiche intellektuell anspruchsvolle Werke, die sich in den Vereinigten Staaten einer weitaus größeren Beliebtheit erfreuen als in Europa. Ayn Rand verstarb im März 1982 in ihrer Wahlheimat New York.

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Selbstvermarktung & PR für Architekten — Teil 2

Late at work.

(© photographee.eu/ depositphotos.com)

Selbstständige Architekten: Einer unter vielen oder Der Eine unter vielen

Architekten prägen ein besonderes Berufsfeld. Gemäß dem Ursprung ihrer Berufsbezeichnung, dem griechischen ἀρχή arché und τέχνη techne sind sie Ursprung, Grundlage und Erster der Kunst und des Handwerks. Mit diesem Bild im Kopf und dem noch bis vor wenigen Jahren gültigen Bewusstsein, zu den „drei A’s“ – Arzt, Anwalt, Architekt – zu einer per se gut verdienenden und privilegierten Klientel zu gehören, lebt es sich leicht. Bis zum Blick in die Auftragsbücher: Diese strahlen nämlich ebenso – vor Leere. Doch selbst in diesem Moment müssen zumindest männliche Architekten nicht verzagen: Laut der Online-Singlebörse academicpartner.de ist „Architekt“ der Beruf, den 54 Prozent aller Singlefrauen am attraktivsten finden. Ein Architekt sei intelligent, gebildet und verfüge über Verantwortungsbewusstsein und Kreativität. Unter diesen Voraussetzungen dürften Architekten, die den Sprung in einen veränderten Markt verpasst haben, ihre neugewonnene Freizeit zumindest sinnvoll zu nutzen wissen.

Auf jeden Architekten kommen 624 Einwohner

So einfach lässt sich das Problem der fehlenden Aufträge natürlich nicht übergehen. Im Gegenteil. Ist diese Situation von Dauer, so kann sie einen selbstständigen Architekten seine Existenz kosten. Doch welche Mittel und Möglichkeiten bleiben ihm, wenn er nicht (mehr) empfohlen wird und selbst ansehnliche Ergebnisse bei Wettbewerbsteilnahmen nicht zu neuen Auftraggebern führen?

Um weiterhin oder wieder erfolgreich arbeiten zu können, wird einem solchen Architekten ein großer Schritt abverlangt. Er muss sich mit einem sich verändernden Rollenbild seines Berufsstandes auseinandersetzen. Wie zeigt sich diese Veränderung und was genau macht sie aus? In Deutschland gab es gemäß der Bundesarchitektenkammer 2014 insgesamt 129 042 Architekten – damit kommen bundesweit auf jeden Architekten 624 Einwohner. Doch damit nicht genug: Von dieser an sich schon großen Zahl an Architekten waren zu diesem Zeitpunkt 51 571 selbstständig tätig, die Mehrheit freiberuflich, ein kleiner Teil gewerblich.

Wenn man sich diese Zahlen vor Augen führt, wird schnell deutlich, dass es mit Haltung, Entwurfskompetenz und Berufsethos nicht mehr getan ist. Schließlich gilt es, unter den 624 Einwohnern, die einem Architekten statistisch zur Verfügung stehen, denjenigen anzusprechen, der bauen will. Und diese Person hat die Wahl zwischen 51 570 anderen Büros. Was also tun?

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Selbstvermarktung & PR für Architekten — Teil 1: Die Macht der Positionierung

man looking at business concept

(© peshkova/ depositphotos.com)

Wer sich als selbstständiger Architekt oder als Architektenbüro vermarkten will, steht vor einer großen Herausforderung. Schließlich wird kein konkretes Produkt angepriesen, sondern eine Dienstleistung. Dies bedeutet, dass es schwieriger ist, sich von seinen Konkurrenten zu unterscheiden.
Wenige Architekten kommunizieren nach Außen, auf welche Projekte sie sich spezialisieren und was sie einzigartig macht. Das Schlagwort hierbei lautet Positionierung. Differenzieren Sie sich, um mehr Kunden für Sich zu gewinnen und an Projekten zu arbeiten, die Sie mögen.

Warum Positionierung?

Viele Architekten brüsten sich damit, ein besonders breites Angebot an Dienstleistungen anzubieten. Dabei ist ihnen jedoch nicht bewusst, dass dabei die Gefahr besteht, in der Masse unterzugehen. Andere Architekten wiederum differenzieren sich sehr wohl, aber bemühen sie nicht, dies auch zu kommunizieren. Damit wird es denn Auftraggebern schwer gemacht, sich für einen passenden Dienstleister zu entscheiden. Das Resultat: Das Architekturbüro, das wirklich zu dem Auftrag passt, wird womöglich nicht ausgewählt und beide Seiten leiden. Deswegen der Selbstvermarktungs-Tipp Nummer Eins für Architekten: Differenzieren Sie sich! Finden Sie heraus, was Sie von Ihrer Konkurrenz unterscheidet und kommunizieren Sie es.

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Zweites Standbein für Architekten als Immobilientester

Standardisierte Kaufberatung

  • IMMOTEST – Immobilienbewertung : eine innovative Bewertung von Architekten für Immobilienkäufer

Es gibt verschiedene Möglichkeiten als Architekt zusätzliches Einkommen zu generieren. Sie können als Bausachverständiger tätig werden und Abnahmen begleiten, Mängelursachen erforschen, Fachbeiträge veröffentlichen oder Immobilien bewerten.

Wir bieten Ihnen die Möglichkeit im Rahmen unseres Bewertungsportals www.immotest.com Aufträge nach standardisierten Immotests zur Umsatzsteigerung zu nutzen.

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Video: Architektensuche in München

Das 2008 gedrehte Video soll Bauherren die Suche eines Architekten über ArchitektenScout verdeutlichen.

Als Ort der Suche wurde beispielhaft München gewählt.

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