Kategorie Archive: Allgemein

Garten-Start: Bühne frei für Hyacinthus & Co

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 15. April 2018
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Schön dass sie wieder da sind: Narzissen, Stiefmütterchen und andere Klassiker läuten den Frühling ein. Begleitet von exotischen Pflanzen und Stauden, die im Garten für Aha-Effekte sorgen.

Raus aus den dicken Sachen, rein in die leichte Bekleidung – genauso wie es jetzt in der Mode locker zugeht, legt auch die Natur derzeit ein schönes Kleid an: Endlich ist der Winter Schnee von gestern, und draußen erwacht alles ein Stückchen mehr. Eine Zeit, die wie eine Wohltat für Augen und Seele ist. Wenn jetzt die ersten Pflanzen erblühen, dann ist der Garten-Start gelungen. Dafür gibt es auch in diesem Jahr Klassiker, die im Garten nicht fehlen dürfen, und Trends, die neue Akzente setzen:

Ein Mix aus Kübeln und Pflanzen

Wer am Ende der vergangenen Gartensaison keine botanische Vorarbeit mehr geleistet hat oder mal etwas neu gestalten möchte, der sollte in Beeten, Kübeln und Balkonkästen Folgendes beachten: Der Mix macht’s. Dafür werden diverse Arten von Pflanzen frei und farbenfroh miteinander kombiniert. Unerlässlich sind dabei zum Beispiel Klassiker aus dem Bereich der Formpflanzen, wie etwa Eiben und Kirschlorbeer. Als Kegel oder Kugeln angelegt, haben sie botanisch einen entscheidenen Vorteil: Was auch immer um sie herum wächst und gedeiht, Formpflanzen bleiben in ihrem Maß und ufern in ihren Proportionen nicht aus. So erhält eine Gartenanlage grundlegende Strukturen und vor allem ihre etwas wilderen “Bewohner” bekommen einen strukturierten Rahmen.

Geschickte Aufteilung mit Buchen & Co.

Wem die botanische Basics jedoch dauerhaft als Einzelstücke zu eintönig sind, der kann sie sehr schön untereinander kombinieren, wie Eiben, Hainbuchen, Buchen und Ligusterhecken zusammen. So kann sich aus diesen floralen Klassikern, die sehr pflegeleicht sind, zum Beispiel ein praktischer Sichtschutz bilden. Ebenfalls sind Eiben, Buchen & Co. auch gut geeignet, um Beete abzuteilen oder Gartenbänken, Skulpturen oder Accessoires eine Rückwand zu geben.

Raffiniertes Duett aus Mistel und Rose

Ein zunehmend beliebter Star im Bereich der immergrünen Sträucher ist seit Jahren die Glanzmistel, die als Photinia bezeichnet wird. Auch in dieser Gartensaison gehört sie dazu, denn mit ihrem rötlich-bronzefarbenen Austrieb bildet sie einen schönen Blickfang. Perfekt kombinierbar sind dazu trendige Rosensorten, die in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen haben, wie etwa Lions Rose, Diamant und Innocentia. Dabei sind farblich alle Nuancen von Creme- bis Schneeweiß angesagt. Oder für alle, die es eher traditionell mögen, die klassischen Rosenfarben wie etwa Apricot und Lachstöne. In den Hauptrollen treten dabei im Garten vor allem Sorten wie Queen of Hearts und Agricola auf.

Schilf, Gräser, Gehölze als Blickfang

Eine beliebte Zierpflanze, die in China bereits vor über tausend Jahren entdeckt worden ist, findet in unseren Breiten erst jetzt größeren Zuspruch: die Kamelie (Camellia), die gern auch als “Chinesische Rose” bezeichnet wird, da ihre edlen Blüten an die Rosen erinnern. Die farbliche Palette ist dabei bei dieser anmutenden Pflanze sehr umfangreich und reicht von reinem Weiß über Rosa-Töne bis hin zu dunklem Rot. Sehr dekorativ können dazu beispielsweise verschiedene Gräser aussehen, die bereits in der letzten Garten-Saison zunehmenden Zuspruch gefunden haben. Dazu zählen Kandidaten wie etwa Federborstengras, Chinaschilf oder farbige Varianten wie stahlblaues Magellangras und raffiniert in sich panaschierte Blätter. Vor allem bei Gehölzen, Stauden und Gräsern ziehen sie die Blicke auf sich.

Optisch auffällige Ginster-Sorten

Unübersehbar markante Blätter haben auch die so genannten Schmetterlingsblütler, die aktuell unter anderem durch den Ginster (Cytisus) vertreten werden. Bereits ab April zieht der geldliche Elfenbein-Ginster, der eine sonnige Stelle im Garten bevorzugt, die Blicke auf sich. Manche Ginster-Sorten sind vor allem dadurch optisch sehr auffällig, dass sie gleich mehrere Farbtöne in einer Blüte vereint haben. Dazu gehört unter anderem die große Gruppe der Besenginster. Diese erfreuen den Gartenbesitzer ab Mai mit einem mehrfarbigen Variantenreichtum.

Moderner Ton-in-Ton-Trend

Wer es nicht ganz so farbenfroh haben möchte, der sollte auf den erneut angesagten Ton-in-Ton-Trend setzen, der sich seit Jahren in den Gärten hält. Das oberste Gebot ist dabei die Schlichtheit, umgesetzt durch klare Formen etwa bei den Pflanzgefäßen, den Grundrissen der Beete und viele Pflanzen, die in ähnlichen Tönen miteinander kombiniert werden.

Ein bißchen aufgelockert wird dieser Trend, der optisch sehr streng wirkt, durch Elemente aus der südländischen Gartenwelt. Dazu gehören zum Beispiel hell leuchtende Zitruspflanzen, viele würzige Kräuter wie Thymian und Salbei sowie immer wieder klassischer Oleander.

Primeln, Stiefmütterchen und mehr

Nicht fehlen dürfen in dieser Garten-Saison die altbekannten Primeln, fachlich als Primula bezeichnet, die zu den Lieblingen der Hobbygärtner gehören. An ihrem Erscheinungsbild haben Züchter allerdings für die neue Saison noch einmal gefeilt und es unübersehbar verbessert. Im Trend sind in diesem Jahr vor allem gefüllte Varianten, die mit ihren speziellen Röschen-Blüten alle Blicke auf sich ziehen. Hier ist zum Beispiel die Sorte Belarina von Jahr zu Jahr beliebter.

Sowohl mit Primeln kombiniert als auch für den Soloauftritt bieten sich auch wieder Stiefmütterchen an, die zum Start in die Garten-Saison nicht wegzudenken sind. Neben altbekannten Lila- und Gelb-Tönungen der Blätter gibt es auch in diesem Jahr wieder Züchtungen, bei denen verschiedene Farben in einer Blüte vorhanden sind. Dazu ein paar Körbe Hornveilchen, ebenfalls in Lila oder Gelb sowie neuerdings angesagt in Rosa-Pink-Nuancen und die Garten-Saison ist unübersehbar eröffnet.

Autorin: Alexandra Petersen

 

 

 

Alt oder neu: Lohnt sich Isolierglassanierung?

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 27. Februar 2018
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Fenster ohne Isolierglas sind zwar charmant aber nicht mehr zeitgemäß

Fenster sind wie unsere Augen. Sie bieten einen guten Durchblick. Mit der Zeit werden sie aber häufig blind. Dann stellt sich die Frage: Isolierfenster – sanieren oder neu?

Zum einen haben Fenster mit Isolierglas entscheidende Vorteile: Sie schaffen Licht im Inneren des Wohnraumes, sorgen durch mehr Helligkeit dauerhaft auch für mehr Wohlbefinden und steigern somit langfristig dann auch noch den Wert einer Immobilie.

Zum anderen fehlt alten Isolierglasfenstern meistens aber auch die entscheidende Schutzschicht, die neue Fenster bereits mit sich bringen. Alte Isolierglasfenster sind häufig ungedämmt und stellen somit beim Energiehaushalt einer Wohnung oder eines Hauses einen erheblichen Schwachpunkt dar. Ältere Isolierglasfenster können die Heizkosten also erheblich strapazieren als neue.

Wie bildet sich Feuchtigkeit in Isolierglasfenstern?

Ob ältere sogenannte Thermopenscheiben oder in die Jahre gekommene Isolierglasfenster, beide weisen letztendlich eine begrenzte Lebensdauer auf. Meistens ausgelöst durch thermischer Belastung, Materialermüdung oder Einbaufehler entstehen Haarrisse zwischen den Isolierglasscheiben, durch die Feuchtigkeit zwischen die Doppelverglasung gelangen kann.

Mit der Zeit erhöht sich der Feuchtigkeitsgehalt zwischen den Fensterscheiben von zunächst einmal unbedenklichen 1 bis 2 Prozent auf dauerhaft schädliche bis zu 100 Prozent. Die sichtbaren Folgen: Zuerst bildet sich zwischen den Isolierglasscheiben nur phasenweise Kondenswasser, später tritt es dann dauerhaft auf. Auf den Isolierglasfenstern entstehen dadurch mit der Zeit Grauschleier, Flecken und Schlieren, die dazu führen, dass die Isolierfenster letztendlich blind werden.

Was spricht für die Fenstersanierung?

Für den Wohnungs- oder Hausbesitzer stellt sich in so einer Situation eine entscheidende Frage: Ist es ratsam, die gesamten alten Fenster durch neue zu ersetzen oder lassen sich die alten Isolierglasfenster durch eine Sanierung erhalten? Letzteres ist viel häufiger möglich, als man denkt. Für eine Sanierung von Isolierglasfenstern sprechen dann die folgenden Punkte:

– Kein Glasaustausch: Durch spezielle Sanierungsverfahren werden die Gläser der Fenstern nicht ausgetauscht. Es entstehen also keine Folgearbeiten oder weiteren Kosten, wie etwa durch Streichen oder Erneuern der Fensterrahmen.

– Kein Verlust der Isolierfähigkeit: Auch nach der Sanierung bleibt die wärmedämmende Funktion der Isolierglasfenster energieeffizient erhalten.

– Kein Kostenverlust: Durch moderne Sanierungsverfahren von Isolierglasfenstern kann man bis zu 80 Prozent an Kosten gegenüber einer entsprechenden Neuverglasung sparen.

Sanierung der Isofenster ohne Schmutz

Mit einer Sanierung von Isolierglasfenstern kann der überwiegende Anteil aller blind beschlagenen Scheiben bzw. Fenster ohne Glasaustausch und ohne Ausbau des Isolierglas direkt vor Ort erfolgen. Die Arbeiten werden dabei von außen durch einen Fachmann durchgeführt, so dass in der Wohnung kein Schmutz entsteht. Außerdem bleibt einem nach der Sanierung kein schwer zu entsorgender Glasbruch übrig, was ebenfalls die Kosten der Sanierung der Isolierglasfenster bzw. der Entsorgung in speziellen Müllcontainern mindert.

Mit diesem Verfahren können alle Typen von Isolierglasfenstern unkompliziert saniert werden, also Doppelverglasungen und Dreifachverglasungen, Wärmeschutzverglasungen, Dachverglasungen sowie auch Sicherheitsscheiben (VSG) und Sprossenfenster sanieren.

Sanierungsablauf Schritt für Schritt:

– Mit einem speziellen Diamanthohlbohrer, der einen Durchmesser von 14 Millimeter haben sollte, wird die Isolierglasscheibe von Außen in zwei Ecken diagonal angebohrt und dann im sogenannten Hochdrucksprühverfahren ausgespült. So werden bereits von Anfang an grobe Schmutzpartikel aus dem Scheibenzwischenraum entfernt.

– Danach wird ein spezielles Reinigungskonzentrat in den Scheibenzwischenraum aufgeschäumt und nach kurzer Einwirkungszeit durch die Bohröffnung mit einem speziellen magnetisches Wischblatt in den Scheibenzwischenraum eingebracht. Von außen wird dann mit einem weiteren Magneten der Zwischenraum in den Isolierglasscheiben durch Wischerblätter gereinigt.

– Zum Schluss wird die Isolierglascheibe mit entmineralisiertem Wasser im Hochdrucksprühverfahren klargespült. Das restliche Wasser wird abgesaugt, und die Bohröffnung durch einen Staubschutzfilter verschlossen. Dieser schützt den Scheibenzwischenraum durch ein sehr feines Sieb vor Schmutz.

Eine gut sanierte Fensterscheibe schützt auch vor Feuchtigkeit

Neue Fenster als gute Alternative

Wer so eine Sanierung von Isolierglasfenstern nicht machen lassen möchte, unter anderem weil seine Fenster dafür dann doch zu alt sind, für den gibt es einen anderen Weg zu neuen Isolierfenstern: Der Einbau komplett neuer Energiesparfenster entweder aus Holz oder aus Kunststoff.

Welches Material von Beidem der Einzelne wählt, das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Allerdings erfüllen beide Materialien einen langfristigen Zweck, denn sowohl mit Holz als auch mit Kunststoff kann der Einzelne auf die Dauer reichlich Energie sparen. So bieten viele Hersteller zum Beispiel pflegeleichte Kunststofffenster aus faserverstärkten Hightech-Werkstoffen an, die als sehr formstabile und witterungsresistente Materialien gelten. Verbunden mit einer neuartigen sogenannten Proilkonstruktion kommt das Fenster ohne Stahl-Armierungen aus, wodurch die größten energetischen Schwachstellen außer Gefecht gesetzt werden.

Neue Fenster als Heizkostensparer

Auch neuartige Holzfenster stehen dem Kunststofffenster in nichts nach. Hochdämmend, stabil und mit einem extrem hohen Sicherheitsschutz überzeugen Isolierglasfenster aus Holz durch maximalen

Komfort und bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten. Holz als Baustoff, der sowohl langlebig als auch umweltfreundlich ist, sorgt außerdem für ein natürliches und angenehmes Wohnklima. Ob Kunststoff oder Holz, eines sollten Wohnungs- oder Hausbesitzer bei der Sanierung von Isolierglasfenstern stets beachten: Die verwendeten Fenster sollten die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllen. Damit lässt sich bis zu 1000 Liter Heizöl im Jahr sparen. Zusätzlich kann der Einzelne den CO2-Ausstoß um bis zu 4500 Kilogramm reduzieren und seine Heizkosten um mehrere Hundert Euro in einem Kalenderjahr senken.

Alexandra Petersen

Die besten 10 Apps für Architekten 2018

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 5. Januar 2018
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Architektur ist auch mit digitalen Apps noch viel Handarbeit

Wir von ArchitektenScout möchten Ihnen zum Ausklang des Jahres 2017 die Apps vorstellen, die unsere Redaktion als praktisch für Ihre tägliche Arbeit in und um die Architektur erachtet. Mobile Apps für iOS und Android stehen im Vordergrund, wobei wir auch relevante Desktop-Anwendungen gefunden haben.

Unsere Auswahl der besten Architekten-Apps

Ohne Fotografie kommen Sie in der Architektur nicht weit. Snapseed ist eine der beliebtesten Apps im Bereich der mobilen Fotografie. Die Werkzeugpalette ist mächtig und die Bedienoberfläche minimalistisch einfach. Wir wollen aber auch SKRWT nicht unerwähnt lassen. Die App mit dem ungewöhnlichen Namen eignet sich, um beispielsweise Gebäudelinien gerade zu ziehen, die beim Betrachten von unten nach oben entstehen. Die Benutzung macht Spaß und flott von der Hand. Wir empfehlen, sie in Ergänzung zu Snapseed einzusetzen. Einen Eindruck der App bekommen Sie hier in diesem kurzen Video.


Fotos sind eine gute Basis für die Architektur- und Umgebungsanalyse

Die geschossenen Fotos sind zweifelsohne beeindruckend. Wirklich praktisch ist es aber nicht, sich nur durch die Fotogalerie zu scrollen, wenn eine stichhaltige Analyse folgen soll. In dieser Phase hilft das Skizzieren der bearbeiteten (oder unbearbeiteten) Fotos. Die Entwickler Morpholio Apps haben mit Morpholio Trace eine App geschaffen, die elegantes Sketching (auch mittels Abpausen) erlaubt und gleichzeitig präzise wie Ihr CAD-Programm arbeitet. Besonders gefallen hat uns die zusätzliche Unterstützung für Apples ARKit, mit dem reale Aufnahmen um Extra-Information ergänzt werden. Eine Kurzvorstellung dieser Augmented Reality können Sie sich in diesem Video anschauen. Entzückt hatte uns ebenfalls das digitale Skizzenbuch vom gleichen Hersteller, das sich einfach Morpholio Journal nennt.

Der Pantone-Farbkatalog mit über 13.000 Farben ist die Referenz für Farbenthusiasten. Mithilfe von myPANTONE haben Sie Zugang zur umfassenden Bibliothek, erstellen individuelle Farbpaletten und extrahieren einzelne Farben aus Fotos. Damit wissen Sie direkt, welche Echtfarbe dem PANTONE-Farbton am nächsten kommt.

Die Qual der Farbauswahl

Ohne Licht keine Farbe. Das weiß auch der australische Hersteller ozPDA. Mit dem Sun Seeker finden Sie Pfade und Winkel der Sonne in einer einfach zu bedienenden App. Für das Location-Scouting ist die Anwendung ebenfalls geeignet. Unser Leser Rainer machte uns zudem auf die Alternative Sun Locator aufmerksam.

Architektur ist lebendig, Architektur lebt. Auch wenn die Bauten selbst beständig sind, bewegt sich jeden Tag etwas im Architekturbereich. Die Architekturszene wird heutzutage mehr denn je von anderen Disziplinen befruchtet, die die praktische Auseinandersetzung des Menschen mit dem Raum ästhetisch hinterfragen. Die Szene ist international und gut vernetzt. Ein Auge auf neueste Entwicklungen ist deshalb nicht nur wünschenswert, sondern elementar um den Diskurs am Leben zu erhalten. Dafür gibt es verschiedene Wege. Ein Pfad ist die App von ArchDaily. Noch interaktiver finden Sie im Mitmach-Web via Pinterest und Instagram reichlich Material, um sich auszutauschen. Beide Plattformen sind explizit visuell ausgerichtet und eignen sich deshalb hervorragend, um mit Bildern Worte sprechen zu lassen.

Gute Architekten wissen die Sonne exakt einzuplanen

Die offizielle App fürs Erstellen und Bearbeiten von AutoCAD-Zeichnungen auf mobilen Geräten soll in unserer Übersicht nicht fehlen. Mit der AutoCAD mobil App bearbeiten Sie 2D- und 3D-Zeichnungen und können die DWG-Dateien bequem vom Android- und iOS-Gerät mit Ihren Kollegen teilen.

Alle Apps in der Übersicht

App Desktop Android iOS
Snapseed im Play Store im App Store
SKRWT im Play Store im App Store
Morpholio Trace im App Store
Morpholio Journal im App Store
myPANTONE im Play Store im App Store als „Pantone Studio“
Sun Seeker im Play Store im App Store
ArchDaily im Browser im Play Store
Pinterest im Browser im Play Store im App Store
Instagram im Browser im Play Store im App Store
AutoCAD mobil im Play Store im App Store

Mehr zum Thema Architekten-Apps

Mobile Apps für Architekten von unserer Autorin Anett Ring

Sind warme Füße eine Fußbodenheizung wert?

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 5. Dezember 2017
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Keine kalten Füße dank Fußbodenheizung

Deutschland bibbert. Mit Temperaturen um den Gefrierpunkt ist klar: Die Heizperiode hat begonnen. Auch für den Fußboden? Wir von ArchitektenScout haben uns angeschaut, warum bereits 50 Prozent (gemäß BVF) der neu entstehenden Ein- oder Zweifamilienhäuser mit einer Fußbodenheizung ausgestattet sind und decken auch die weniger positiven Seiten einer solchen Anlage auf.

In diesem Artikel lesen Sie:

  • Warum eine Fußbodenheizung?
  • Nachteile einer Fußbodenheizung
  • Geeignete Oberflächen für eine Fußbodenheizung
  • Mehr zum Thema

Warum eine Fußbodenheizung?

Großflächiges Heizen mit schmalen Rohren oder Matten im Fußboden erfreut sich seit mehr als 40 Jahren großer Beliebtheit. Kein Wunder, denn selbst im Winter im Haus barfuß zu gehen, gibt Ihnen wie das Laufen im Strandsand ein behagliches Gefühl.

Fußbodenheizungen sind hygienisch und gesund

Entspannen können auch Stauballergiker und Asthmatiker, denn anders als beim Radiator wird in Räumen mit einer Fußbodenheizung kein Staub aufgewirbelt. Die Luft ist dann zwar ebenfalls etwas feuchter, dennoch ist Schimmelbildung kein Problem. Das liegt an der trockenen Wärme am Boden, die das Wachstum von Hausstaubmilben und Schimmelpilzen (auch bei Teppichboden) verhindert.


Urlaub jeden Tag mit Wärme-Wellness von Fuß bis Kopf

Die Wärme steigt vom Boden nach oben, die Wände und Decken strahlen Sie anschließend ab. Diese Strahlungswärme fühlt sich sich so angenehm an wie am Wärmespender auf dem Weihnachtsmarkt. Zudem schafft die von der Fußbodenheizung abgegebene Wärme eine bessere Qualität der Raumluft. Die Wärme wird außerdem gleichmäßig im Raum verteilt, weshalb kein zugluftartiges Raumgefühl entsteht.

Sie sparen 10 Prozent mit einer Fußbodenheizung

Eine Fußbodenheizung arbeitet effizienter als ein Radiator. Als Flächenheizung kann sie schon mit einer Vorlauftemperatur von 30 bis 35 Grad betrieben werden. Für die gleiche Heizleistung braucht der viel kleinere Heizkörper des Radiators 50 bis 60 Grad. Durch die erwähnte Strahlungswärme und gleichmäßige Wärmeverteilung empfinden Sie niedrigere Raumtemperaturen als wärmer (im Vergleich zu einer herkömmlichen Radiatorheizung). Sie erhalten die gleiche Wärme, sparen aber Energie und „rund zehn Prozent Betriebskosten“. Außerdem kann eine beispielsweise in Estrich verlegte Bodenheizung als Wärmespeicher dienen und dadurch die Effektivität des Heizkessels steigern.

Freie Raumgestaltung, weil keine Heizung im Weg ist

Die architektonische Freiheit in der Raumgestaltung werden Sie zu schätzen wissen, wenn kein Heizelemente oder Rohre zu sehen sind. Dadurch sind Ihrer Kreativität bei der Raumgestaltung keine Grenzen gesetzt.

Auch die Nachrüstung eines Heizungssystems, ohne den bestehenden Fußbodeneinbau anzugreifen, ist mittlerweile relativ problemlos machbar. Nach dem Auftragen einer speziellen Ausgleichsmasse als Grundlage für den Bodenbelag sind niedrige Bauhöhen ab ca. 8 mm möglich. Etwas stärker ins Gewicht fallen die folgenden weniger positiven Aspekte.

Nachteile einer Fußbodenheizung

Es wird zügiger warm, wenn Sie einen Heizkörper einsetzen. Wie schnell das passiert, drückt die Totzeit aus. Diese ist im Vergleich zum Radiator bei der Fußbodenheizung entsprechend höher. Das liegt an der größeren Heizungsfläche und dem mehrere Zentimeter starken Estrich, der ebenfalls ein großer Speicherkörper ist. Es gibt aber schon Fußbodenheizungen mit Selbstregulierungseffekt: Je nach Raumtemperatur steigt oder fällt die Leistungsabgabe.

Fußbodenheizung nicht ohne Weiteres. Auf Oberflächen wie Holz müssen Sie Ihre Schuhe noch anlassen

Nichtsdestotrotz können ein paar Stunden vergehen, bis es warm an den Füßen ist. Diese Trägheit kann hohe Stromkosten verursachen, wenn Sie die Fußbodenheizung nachvollziehbarer Weise erst gar nicht abschalten. Für Räume, die selten und schnell aufgeheizt werden sollen, eignet sich die Fußbodenheizung also nicht.

Zu berücksichtigen ist auch die Sanierung von Fußbodenheizungen. Es gibt ältere Arten von Kunststoffrohren, die mit der Zeit verstopfen („abschlammen“) und modernere Verfahren, die die Sanierung auch ohne aufwändige Aus- und Wiedereinbauen ermöglichen. Zudem müssen moderne Fußbodenheizungsrohre nach DIN 4725 diffusionsdicht sein. So gelangt kein Sauerstoff über das Rohr in das Heizungssystem, weshalb Korrosion an den Stahlelementen im Heizsystem verhindert wird und kein Abschlammen entstehen kann. Kaufen Sie also nicht die billigsten Rohre, um eine gewisse Langlebigkeit zu gewährleisten. Dann können Sie auch mit einer Lebensdauer von bis zu 50 Jahren rechnen.

Ebenfalls zu beachten sind die Einbaukosten. Laut Studie der FU Berlin im Auftrag des Bundesverbands Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) sei eine Fußbodenheizung nicht unbedingt teurer als eine Radiatorheizung. Holen Sie sich in jedem Fall verschiedene Preisangebote ein.

Geeignete Oberflächen für eine Fußbodenheizung

Fließen aus Keramik und Naturstein weisen eine gute Speicher- und Wärmeleitfähigkeit auf. Sie sind deshalb sehr gut für Fußbodenheizungen mit Rohrsystem geeignet. Auch Parkett, Linoleum, Laminat und Teppich lassen sich teilweise über Heizmatten legen. Ob ein Produkt wirklich geeignet ist, erkennen Sie am Hinweis „Geeignet für Fußbodenheizung“ sowie auf Teppichen am schwarz-weißen Symbol in Form einer Heizschlange und drei Pfeilen nach oben.


Fußbodenheizungsrohre vor der Verlegung des Estrich (CC BY-SA 3.0, Quelle: Wikimedia, Autor: H. Raab)

Bevorzugen Sie allerdings eine Holz- oder Korkuntergrund, ist eine spezielle Fußbodenheizung nötig. Außerdem kann auch einfach die Beschaffenheit des Hauses gegen eine Flächenheizung sprechen. So kann ein Altbau mit schlechter Dämmung, die nicht die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllt, aufgrund der höheren Vorlauftemperaturen eher Energie verschwenden als sparen. In solch einem Fall raten wir zu einem Gespräch mit einem Experten.

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Energie sparen für Hausbesitzer und Mieter – die besten Tipps

Keller im Eigenheim: Vergrabenes Geld?

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 14. November 2017
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Wie viel ist ein Keller wert?

Keller kosten mehr als die oberen Geschosse (zwischen 200 bis 400 Euro je Quadratmeter) und deutlich mehr als eine einfache Bodenplatte. Andererseits hält sich die hartnäckige Meinung künftiger Hausbesitzer, dass ein Haus ohne Keller eben kein Haus sei. Lohnen also die Mehrkosten für einen Keller? Welche Möglichkeiten bietet der Keller als „Raumwunder“ und wie viel ist dran an seinem Ruf, dunkel, muffig, kalt oder gar gruselig zu sein?

Was für einen Keller spricht

Zunächst bietet der Keller viel Stauraum. Das ist vorteilhaft bei einem eher kleinen Grundstück, weil der aktive Wohnbereich so nicht mit den mehr oder weniger typischen Kellerutensilien zugestellt werden muss. Im Keller kommt beispielsweise die Haustechnik unter. Dabei bleibt in der Regel auch noch genug Platz für die Waschmaschine und einen Trockner. Er kann aber auch als Heizungsraum und Brennstofflager dienen oder eher konservativ zum kühlen Lagern von Lebensmitteln wie Kartoffeln oder Obst gebraucht werden.


Bietet viel Platz für Ihre Sachen: Keller als Werkstatt und Hobbyraum

Der Keller bietet sich als Hobbyraum, Werkstatt, Heimsauna oder Partykeller an. Laut FAZ sei der Partyraum aber aus der Mode und weiche dem Home-Office. Der Keller wird also zum Arbeitsplatz oder auch zur vollwertigen Wohnung, die zur Miete angeboten werden kann, wie WELT berichtet. In jedem Fall bleibt Ihnen effektiv mehr Wohnfläche und der Marktwert des Hauses ist (so hört und liest man vielfach) deutlich höher als bei Häusern ohne Keller. Hierbei ist zu beachten, dass sich die geringeren Baukosten (ohne Keller) die Waage halten können mit dem Mehr am späteren Wiederverkaufswert. Diese und weitere, im Folgenden genannten Aspekte können gegen einen Keller sprechen.

Was gegen einen Keller (bzw. für einen Keller-Ersatzraum) spricht

Die Nutzung eines Kellers ist nicht zwingend oder irgendeiner Form vorgeschrieben. Sie können natürlich auch einfach eine Bodenplatte als Fundament einsetzen und ersparen sich den Mehraufwand für den Bodenaushub. Die Haustechnik und etwaige Anschlüsse müssten dann aber ebenerdig unterkommen, wofür mindestens ein weiterer Raum als Keller-Ersatz nötig wäre, z. B. ein Hauswirtschaftsraum (HWR).

Mehr Disziplin und weniger Aufbewahrungsstress

Ein Haus ohne Keller kann sich positiv auf Ihre Disziplin auswirken und Sie psychologisch erleichtern. Naturgemäß sammeln sich viele Sachen an, die Platz benötigen. Dafür müssen Sie kein krankhafter Messie sein. In Zeiten, in denen Minimalismus, Nachhaltigkeit und Autarkie wichtiger im Leben werden, überlegen Sie sich vielleicht dreimal, ob Sie etwas wirklich noch brauchen oder überhaupt anschaffen. Diese Einstellung kann sich positiv auf Ihr gesamtes Leben auswirken.

Mehr Wohnkomfort über dem Erdboden und besserer Zugang

Gegen einen Keller spricht außerdem, dass bei fehlenden Fenstern kein bzw. nur geringes Tageslicht eintritt, wenn Sie ihn nicht etwas über dem Erdboden als Hochkeller planen oder spezielle Lichtkanäle einsetzen. Bei der Nutzung als Wohnraum kann das Gefühl, unterirdisch zu wohnen, die Wohnqualität senken.


Der Hauswirtschaftsraum ebenerdig statt im Keller

Auch logistisch ist es sinnvoll, beispielsweise die Waschmaschine nahe der Schränke in den oberen Geschossen zu haben und den HWR auf Höhe des Schlafraums einzuplanen, da dort die Wäsche anfällt. Zudem kann ein ebenerdiger Wäscheraum besser belüftet werden als ein unterirdischer Keller.

Ähnlich verhält es sich mit der Werkstatt bzw. dem Hobbyraum, den Sie idealerweise neben Ihrer Garage (oder sehr nahe) bauen, um Bau- oder Reparaturarbeiten mit genug Raum effizient durchführen können. Das können Sie natürlich machen wie Sie wollen.

Geringere Kosten und weniger Sorgen

Die Baukosten sind wie erwähnt höher, weil u. a. kein Bodengutachten und -aushub anfallen. Die Kollegen der bauen.de-Redaktion machten Bezug nehmend auf Pro Keller e.V. ein Rechenbeispiel: Das Haus koste dabei 290.000 Euro ohne Boden. Für das Fundament (eine einfache Bodenplatte) sollten Sie dann mit Zusatzkosten von rund 20.000 Euro rechnen, während ein Hochkeller, der über dem Grundwasser liegt, mit etwa 50.000 € zu Buch schlage und ein Betonkeller im Grundwasser („weiße Wanne“) 67.000 Euro ausmache. Das Mehr an Nutzfläche würde also zwei- bis dreimal so viel kosten und der Bau mehr Zeit in Anspruch nehmen. Außerdem wirkt sich ein hoher Grundwasserspiegel zusätzlich auf die Kosten aus, weil die Kellerwand gegen eventuell drückendes Wasser geschützt werden muss. Das ist besonders in Hochwassergebieten zwingend. Feuchtigkeit und Schimmel treten ebenfalls häufiger im Keller auf.

Nicht zu verachten ist ein zusätzlicher Schallschutz an der Decke über dem Keller, wenn der Keller als Wohnraum dienen soll. Zusammen mit dem zu verlegenden Fußboden gilt es dann die vorgeschriebene „lichte Höhe“ des Kellerraumes zu beachten, die nach der jeweiligen Landesbauordnung des Bundeslandes unterschiedlich ausfällt.

Sinnvoll vorausplanen: Barrierefreiheit und Sicherheit im Alter

Der Gang in den Keller kann mühsam sein und vor allem im höheren Alter zur Herausforderung werden. Wenn Sie nicht bereits als junger Mensch an einen barrierefreien Zugang denken, erwartet Sie später eine ungeplante (und ungewollte) Zusatzinvestition in Form einer barrierefreien Treppe, z. B. mit Sitzautomatik.


Erhöhte Sicherheit und geringere Gefahr ohne Keller (und ohne Treppe), auch im höheren Alter

Als kellerloser und ebenerdig wohnender Hausbesitzer müssen Sie sich auch keine Gedanken über Fluchtwege machen, die bei der Kellernutzung als Wohnraum vonnöten wären. Auch ist es nicht nötig, dass Sie z. B. Gartengeräte, Fahrräder, Werkstattmaterial oder Speisevorräte über eine Kellertreppe transportieren müssen. Den Gang nach unten sparen Sie sich. Der Weg zum ersuchten Gegenstand wird dadurch einfacher und weniger gefährlich.

Möglichkeiten und Alternativen für den Kellerausbau

Beim Keller im klassischen Sinne wollen Sie in einem weiteren Raum jene Dinge unterbringen, die im aktiven Wohnbereich nicht zu sehen sein sollen. Er dient dabei als Erweiterung Ihres Wohnraums. Benötigen Sie selbst keinen Keller, weil Sie überirdische Keller-Ersatzräume geschaffen haben oder Sie alles gut unterbringen können, kann sich ein Keller als zusätzliche Mietwohnung (oder für pflegebedürftige Großeltern) lohnen. Die geltenden Mindestanforderungen an Wohnräume in Kellergeschossen sind dabei in der besagten Landesbauordnung Ihres Bundeslandes zu finden.


Das Dachgeschoss als Keller-Alternative mit Tageslicht

Ein Keller kommt für Sie nicht in Frage? Auf dem Grundstück ist kein Platz für ein Extra-Häuschen, aber Sie benötigen noch weiteren Stauraum? Bauen Sie in die Höhe bzw. nutzen Sie den bereits ausgebauten Dachboden als „neuen Keller“. Das schlägt zumindest der Haus Bau Blog vor und gibt weitere Tipps, existierenden Stauraum und Stellfläche zu optimieren.

Fazit: Lohnt sich ein Keller für Ihr Haus?

Ein Keller gehört nicht per se zu einem Haus sowie ein Drucker nicht selbstverständlich ist, wenn man einen Computer anschafft. Sicherlich bietet ein Keller viele Vorteile („unsichtbarer“ Stauraum, Vorratsraum, stiller Rückzugsort). Zu bedenken ist aber auch der Preis, den Sie nicht nur für den Bau bezahlen.

Gretchenfrage: Wann haben Sie genug Raum?

Aus diesem Grund ist die eigentliche Frage: Wie viel Platz benötigen Sie wirklich? Schauen Sie sich in den Häusern Ihrer Familie und Verwandtschaft um und begutachten Sie selbst, wie sinnvoll der Keller wirklich genutzt wird. Stellen Sie Fragen und leiten Sie Ihre eigenen Raumbedürfnisse daraus ab. Sicherlich ist mehr Raum schöner als weniger, aber ist er wirklich nötig?


Ein bisschen Grün und Ihr Eigenheim. Ist das genug?

Zudem ist die Wohnfläche immer relativ zur Grundstücksfläche zu betrachten, denn auf einem großzügigen Grundstück haben Sie mehr Freiraum für künftige Raumerweiterungen, ohne unterirdisch graben zu müssen. Den Wertverlust Ihres kellerlosen Hauses können Sie dann auch getrost ignorieren, wenn ein Hausverkauf für Sie nicht in Frage kommt (weil das Haus in der Familie bleiben soll) oder die Baukosten für einen Keller den zu erwartenden Wertgewinn Ihres Hauses nicht rechtfertigen würden. Zudem ist ein Haus ohne Keller technisch weniger anspruchsvoll und birgt weniger Komplikationen beim Bau.

Nicht Alt und gebrechlich, sondern fit und gesund

Ein Keller? Ja, bitte. Wenn Sie sich für einen Keller entscheiden, aber im Alter das Treppensteigen mühselig wird, können Sie sich perspektivisch auch jetzt schon fit halten. Es ist ja nicht gesagt, dass Sie im fortgeschrittenen Alter nicht mehr in der Lage sein werden, zu Fuß zu gehen. Es ist zudem nicht gesagt, dass man in der Mitte seines Lebens (50+) nicht auch noch Sport machen kann – je nachdem, was Ihr Körper noch hergibt. Insofern ist das nötige Treppensteigen zwar als Herausforderung ernst zu nehmen, aber eben kein Totschlagargument, das den Sinn eines Kellers vollkommen ad absurdum führt.

Der Rohkeller als goldener Mittelweg

Kein Schwarz-Weiß-Denken gilt auch beim Hausbau. Wenn Sie sich für den Ausbau eines vorhandenen Untergeschosses die Karten offen halten wollen, aber zunächst in keinen vollumfänglichen Keller investieren wollen, bauen Sie Ihren Keller in einer Rohversion. Der Raum wird dadurch schon bereitgestellt, nur können sie ihn noch nicht so nutzen wie einen fertigen Keller. Wann Sie den Keller dann bezugsfertig herrichten wollen, entscheiden Sie in der Zukunft – ganz ohne Zeitdruck, aber vermutlich mit mehr liquiden Mitteln

Ökobilanzierung von Gebäuden: Sinn und Zweck fürs Bauwesen und die Umwelt

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 18. Oktober 2017
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Die Herausforderung: Von Menschenhand geschaffene Konstruktionen mit einem geringen ökologischen „Fußabdruck“ versehen

Im Lebenszyklus (engl. life cycle) eines Gebäudes macht dessen Betrieb den größten Anteil am Energieverbrauch und Ausstoß von Emissionen aus. Dafür verantwortlich sind vor allem die Raumkonditionierung (Heizung, Kühlung, Lüftung, Beleuchtung) und Warmwasseraufbereitung. Um dem entgegenzuwirken, existieren seit den 1970er Jahren gesetzliche Vorgaben für den Energieverbrauch von Neubauten in der aktiven Nutzungsphase, z. B. die Wärmeschutzverordnung (seit 1976) und die Energieeinsparverordnung (seit 2002).

Erschwerend kommt aber hinzu, dass laut Dipl.-Ing. Joost Hartwig (TU Darmstadt) mehr als zwei Drittel der Gebäude in Deutschland vor 1979 errichtet wurden und nicht einmal die Vorgaben der ersten Wärmeschutzverordnung erfüllen würden. Zugleich ist die Neubauquote in Deutschland gering, weshalb es mehrere Jahrzehnte dauern werde, bis alle Bestandsgebäude mit viel Bedarf an Heizwärme auf eine energieeffiziente Funktionsweise optimiert würden.

 


Die Sektorziele der Bundesregierung im Klimaschutzplan 2050. Quelle: BMUB

Gemäß Klimaschutzplan 2050 sieht die Bundesregierung im „Fahrplan für einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand“ vor, dass bis 2030 eine Emissionsminderung um zwei Drittel (gegenüber 1990) vollzogen werden soll. „Das wird über anspruchsvolle Neubaustandards, langfristige Sanierungsstrategien und die schrittweise Abkehr von fossilen Heizungssystemen geschehen.“, meint das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2017).

Weil nur der Neubau das Umweltproblem also nicht lösen wird, nimmt die energetische Sanierung der Bestandsgebäude einen wichtigen Stellenwert ein. Zur Analyse der zu erwartenden Umweltauswirkungen während der Lebenszeit eines Gebäudes dient die sogenannte Ökobilanzierung.

Was umfasst die Ökobilanz?

Die Ökobilanz analysiert den gesamten Lebensweg eines Produktes oder Serviceangebots. Sie kann auch für die (ökologische) Untersuchung von Verfahren und Prozessen angewendet werden, was auch getan wird. Hierbei soll es aber um den Lebenszyklus-Analyse eines Gebäudes gehen. Gebräuchlich ist dafür auch die englische Bezeichnung „Life Cycle Assessment“ (kurz: LCA). Dazu betrachtet man alle Abschnitte der Existenz eines Gebäudes, von der „Wiege“ bis zur „Bahre“:

  1. Rohstoffgewinnung
  2. Herstellung der Gebäudekonstruktion
  3. Verarbeitung
  4. Transport
  5. Betrieb (Nutzung bzw. Nachnutzung)
  6. Abriss
  7. Entsorgung

Aus der Bilanz können dann beispielsweise Schritte zur Optimierung der Herstellungs-, Nutzungs- und Entsorgungsprozesse abgeleitet werden. Wie umfangreich diese Optimierung vollzogen wird, hängt von der tatsächlich erstellten Ökobilanz ab. Denn auch nur die Teilbetrachtung eines Abschnittes, beispielsweise die Herstellung des Produkts bis vor die Werkstore, kann Gegenstand der Betrachtung sein.

Richtet man sich nach der ISO-Norm 14040 umfasst eine vollständige Ökobilanz diese vier Teile:

  1. Festlegung von Ziel und Untersuchungsrahmen
  2. Sachbilanz
  3. Wirkungsabschätzung
  4. Auswertung

Gemeinsam mit der ISO 14044 bildet sie den Standard für eine ISO-konforme Ökobilanzierung in Deutschland.


Lebenszyklus und Ökoanalyse eines Produkts, Prozesses oder einer Aktivität. Quelle: Wikimedia. Autor: Gohhong. Lizenz: CC BY-SA 3.0

Zudem hat die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) weitere Festlegungen definiert, die sich speziell auf die Ökobilanzierung von Gebäuden beziehen und unterschiedliche Gebäude direkt vergleichbar macht. Derlei Kriterien sind u. a. die Nutzungsdauer des Gebäudes (50 Jahre) oder die eingesetzten Bauteile.

Ziel und Untersuchungsrahmen

Wofür möchten Sie die Ökobilanz verwenden und was bezwecken Sie damit? Diese Fragen beantworten Sie im ersten Schritt, den Sie bitte mit der nötigen Sorgfalt begehen, da er alle weiteren Entscheidungen beeinflusst.

Danach legen Sie den Nutzen und die Funktionen des Produktes (Gebäudes) fest und definieren dessen grundsätzlichen Lebensweg (von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung). Berücksichtigen Sie ebenfalls Wechselbeziehungen mit anderen Stoffen und halten Sie Annahmen und Einschränkungen fest. Über Ausschlusskriterien beschreiben Sie außerdem, welche Prozessmodule zum Lebensweg des Produkts gehören. Man spricht hier auch von der Definition einer „funktionellen Einheit“. Mithilfe dieser Einheit sind Sie später in der Lage, dessen Umweltwirkungen ganz genau zu betrachten.

Sachbilanz

Im zweiten Schritt werden sämtliche Stoff- und Energieströme dargestellt, die das Produkt im gesamten Zyklus durchlebt. Gemeint sind Ströme, die in das System eingehen (Input) oder es verlassen (Output). Das sind z. B. Ressourcen, Energie, aber auch Emissionen aus der Luft, dem Wasser, dem Boden oder Abfälle.

Wirkungsabschätzung

Die Daten aus der Sachbilanz werden nun den Umweltwirkungen (geordnet nach Wirkungskategorien) zugewiesen. Jene Wirkungskategorien können beispielsweise sein:

  • der Primärenergiebedarf aus erneuerbaren Energien
  • das Treibhaus-, Versauerungs- oder Ozonabbaupotenzial

Mithilfe eines Software-Tools (siehe nachfolgender Abschnitt) kann der Computer nun die zu erwartenden Umwelteinwirkungen auf das Produkt, also die in Schritt 1 erstellte funktionelle Einheit, berechnen.

Auswertung

Abschließend werden die für das Ergebnis relevanten Parameter (z. B. einzelne Abschnitte im Lebensweg oder Wirkungskategorien) identifiziert. Außerdem folgt die Konsistenz-, Vollständigkeits- und Sensitivitätsanalyse.

Aus den Ergebnissen der Sachbilanz und Wirkungsabschätzung können dann Schlussfolgerungen und Empfehlungen in einem Bericht ausgesprochen werden, die sich an den definierten Zielsetzungen orientieren. Wie die Bewertung ausfällt, ist stark subjektiv, je nachdem wie Sie einzelne Umweltauswirkungen (z. B. das Treibhauspotenzial im Vergleich zum Ozonabbaupotenzial) gewichten.

Wie erstelle ich selbst eine Ökobilanz und was kann ich damit anfangen?

Wenn Sie wissen möchten, zu welchem Anteil Ihr Gebäude am Treibhauseffekt, Ozonloch, Smog oder sauren Regen beteiligt ist, hilft die Betrachtung des Gesamtzyklus – von der Geburt bis zum Ableben des Gebäudes – sowie die eingesetzte Energie während der Nutzung.

Diese ökologischen Kriterien können Sie als Bauplaner, Architekt, Bauherr oder fachlich Interessierter für ein Gebäude besser einschätzen, indem sie das Ökobilanz-Tool „eLCA“ einsetzen. Das Tool orientiert sich am am Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) und wurde vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erstellt. Die Grundlage der Datensätze bildet die Online-Baustoffdatenbank ÖKOBAUDAT der Bundesregierung. Die zurzeit als Beta-Version erhältliche Software ist für jedermann zugänglich. Einen Einblick gewährt Ihnen Stephan Rössig in separat zur Verfügung gestellten eLCA-Videos bei YouTube. Herr Rössig arbeitet für das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) und ist an der technischen Entwicklung von eLCA beteiligt.


Die ÖKOBAUDAT als zentrale Datengrundlage für die Öko-Auswertung mittels eLCA. Quelle: BMUB

Alternativ bietet die Firma HOINKA GmbH mit Sitz in Sindelfingen ein zunächst kostenloses „Online-Tool für die Ökobilanzierung von Gebäuden“. Die Software ist ebenfalls an die ÖKOBAUDAT-Schnittstelle angebunden und erstellt Ökobilanzen für DGNB-, LEED- und BREEAM-Projekte.

Zwar spezifiziert weder ISO 14040 noch ISO 14044 genaue Anwendungen nach der Ökobilanzierung, dennoch können Sie die Ergebnisse Ihrer erfolgten Ökobilanz anschließend beispielsweise in der erwähnten Datenbank ÖKOBAUDAT oder in sogenannten Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) veröffentlichen.

Fazit: Der Sinn von Ökobilanzen im Bauwesen

Die Ergebnisse aus den Ökobilanzen liefern wichtige Daten für die ökologische Bewertung von Gebäuden und zeigen inwiefern sich ein Gebäude auf die Umwelt auswirkt. Dies lässt sich durch Energie- und Stoffströme beschreiben, die während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes und der darin verbauten Baustoffe entstehen. Zusammen mit der Baustoffdatenbank ÖKOBAUDAT, in der die Ökobilanzdaten der einzelnen darin enthaltenen Bauprodukte gespeichert sind, kann so die ökologische Analyse und Bilanz eines Bauwerkes vollzogen werden.

Für den Austausch der Ökobilanzen innerhalb der Baubranche haben sich EPDs als Kommunikationsinstrument etabliert. Die Daten sind so aufbereitet, dass sie für die Analyse auf Gebäudeebene herhalten und transparent miteinander geteilt werden können.

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