Schön dass sie wieder da sind: Narzissen, Stiefmütterchen und andere Klassiker läuten den Frühling ein. Begleitet von exotischen Pflanzen und Stauden, die im Garten für Aha-Effekte sorgen.
Raus aus den dicken Sachen, rein in die leichte Bekleidung – genauso wie es jetzt in der Mode locker zugeht, legt auch die Natur derzeit ein schönes Kleid an: Endlich ist der Winter Schnee von gestern, und draußen erwacht alles ein Stückchen mehr. Eine Zeit, die wie eine Wohltat für Augen und Seele ist. Wenn jetzt die ersten Pflanzen erblühen, dann ist der Garten-Start gelungen. Dafür gibt es auch in diesem Jahr Klassiker, die im Garten nicht fehlen dürfen, und Trends, die neue Akzente setzen:
Ein Mix aus Kübeln und Pflanzen
Wer am Ende der vergangenen Gartensaison keine botanische Vorarbeit mehr geleistet hat oder mal etwas neu gestalten möchte, der sollte in Beeten, Kübeln und Balkonkästen Folgendes beachten: Der Mix macht’s. Dafür werden diverse Arten von Pflanzen frei und farbenfroh miteinander kombiniert. Unerlässlich sind dabei zum Beispiel Klassiker aus dem Bereich der Formpflanzen, wie etwa Eiben und Kirschlorbeer. Als Kegel oder Kugeln angelegt, haben sie botanisch einen entscheidenen Vorteil: Was auch immer um sie herum wächst und gedeiht, Formpflanzen bleiben in ihrem Maß und ufern in ihren Proportionen nicht aus. So erhält eine Gartenanlage grundlegende Strukturen und vor allem ihre etwas wilderen “Bewohner” bekommen einen strukturierten Rahmen.
Geschickte Aufteilung mit Buchen & Co.
Wem die botanische Basics jedoch dauerhaft als Einzelstücke zu eintönig sind, der kann sie sehr schön untereinander kombinieren, wie Eiben, Hainbuchen, Buchen und Ligusterhecken zusammen. So kann sich aus diesen floralen Klassikern, die sehr pflegeleicht sind, zum Beispiel ein praktischer Sichtschutz bilden. Ebenfalls sind Eiben, Buchen & Co. auch gut geeignet, um Beete abzuteilen oder Gartenbänken, Skulpturen oder Accessoires eine Rückwand zu geben.
Raffiniertes Duett aus Mistel und Rose
Ein zunehmend beliebter Star im Bereich der immergrünen Sträucher ist seit Jahren die Glanzmistel, die als Photinia bezeichnet wird. Auch in dieser Gartensaison gehört sie dazu, denn mit ihrem rötlich-bronzefarbenen Austrieb bildet sie einen schönen Blickfang. Perfekt kombinierbar sind dazu trendige Rosensorten, die in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen haben, wie etwa Lions Rose, Diamant und Innocentia. Dabei sind farblich alle Nuancen von Creme- bis Schneeweiß angesagt. Oder für alle, die es eher traditionell mögen, die klassischen Rosenfarben wie etwa Apricot und Lachstöne. In den Hauptrollen treten dabei im Garten vor allem Sorten wie Queen of Hearts und Agricola auf.
Schilf, Gräser, Gehölze als Blickfang
Eine beliebte Zierpflanze, die in China bereits vor über tausend Jahren entdeckt worden ist, findet in unseren Breiten erst jetzt größeren Zuspruch: die Kamelie (Camellia), die gern auch als “Chinesische Rose” bezeichnet wird, da ihre edlen Blüten an die Rosen erinnern. Die farbliche Palette ist dabei bei dieser anmutenden Pflanze sehr umfangreich und reicht von reinem Weiß über Rosa-Töne bis hin zu dunklem Rot. Sehr dekorativ können dazu beispielsweise verschiedene Gräser aussehen, die bereits in der letzten Garten-Saison zunehmenden Zuspruch gefunden haben. Dazu zählen Kandidaten wie etwa Federborstengras, Chinaschilf oder farbige Varianten wie stahlblaues Magellangras und raffiniert in sich panaschierte Blätter. Vor allem bei Gehölzen, Stauden und Gräsern ziehen sie die Blicke auf sich.
Optisch auffällige Ginster-Sorten
Unübersehbar markante Blätter haben auch die so genannten Schmetterlingsblütler, die aktuell unter anderem durch den Ginster (Cytisus) vertreten werden. Bereits ab April zieht der geldliche Elfenbein-Ginster, der eine sonnige Stelle im Garten bevorzugt, die Blicke auf sich. Manche Ginster-Sorten sind vor allem dadurch optisch sehr auffällig, dass sie gleich mehrere Farbtöne in einer Blüte vereint haben. Dazu gehört unter anderem die große Gruppe der Besenginster. Diese erfreuen den Gartenbesitzer ab Mai mit einem mehrfarbigen Variantenreichtum.
Moderner Ton-in-Ton-Trend
Wer es nicht ganz so farbenfroh haben möchte, der sollte auf den erneut angesagten Ton-in-Ton-Trend setzen, der sich seit Jahren in den Gärten hält. Das oberste Gebot ist dabei die Schlichtheit, umgesetzt durch klare Formen etwa bei den Pflanzgefäßen, den Grundrissen der Beete und viele Pflanzen, die in ähnlichen Tönen miteinander kombiniert werden.
Ein bißchen aufgelockert wird dieser Trend, der optisch sehr streng wirkt, durch Elemente aus der südländischen Gartenwelt. Dazu gehören zum Beispiel hell leuchtende Zitruspflanzen, viele würzige Kräuter wie Thymian und Salbei sowie immer wieder klassischer Oleander.
Primeln, Stiefmütterchen und mehr
Nicht fehlen dürfen in dieser Garten-Saison die altbekannten Primeln, fachlich als Primula bezeichnet, die zu den Lieblingen der Hobbygärtner gehören. An ihrem Erscheinungsbild haben Züchter allerdings für die neue Saison noch einmal gefeilt und es unübersehbar verbessert. Im Trend sind in diesem Jahr vor allem gefüllte Varianten, die mit ihren speziellen Röschen-Blüten alle Blicke auf sich ziehen. Hier ist zum Beispiel die Sorte Belarina von Jahr zu Jahr beliebter.
Sowohl mit Primeln kombiniert als auch für den Soloauftritt bieten sich auch wieder Stiefmütterchen an, die zum Start in die Garten-Saison nicht wegzudenken sind. Neben altbekannten Lila- und Gelb-Tönungen der Blätter gibt es auch in diesem Jahr wieder Züchtungen, bei denen verschiedene Farben in einer Blüte vorhanden sind. Dazu ein paar Körbe Hornveilchen, ebenfalls in Lila oder Gelb sowie neuerdings angesagt in Rosa-Pink-Nuancen und die Garten-Saison ist unübersehbar eröffnet.
Autorin: Alexandra Petersen