Der japanische Architekt Tadao Ando ist zwar Pritzker-Preisträger, bewegt sich aber fernab des Verhaltens, das andere seines Standes an den Tag legen. Nichts Pompöses, betont Auffälliges oder Attidüdenhaftes prägt ihn und seine Architektur. Vielmehr ist es die stille Kommunikation seiner Bauten, die auf Menschen wirkt.
Ando versteht Architektur als vermittelndes Element. Sein favorisierter Baustoff ist feinster Sichtbeton – kein Material, dass selbst etwas Strahlendes besitzt. Erst der Entwurf des japanischen Architekten macht aus dem grauen Baustoff auf der gestalterischen Grundlage reiner Geometrie etwas Besonderes. Das Bewusstsein, mit dem Tadao Ando Licht und Schatten einsetzt, schafft ein Gefühl der Teilhabe am Genius loci. Andos ideale Architektur kommuniziert sein Gespür für den Dialog von Gegensätzen: Innen/Außen, Einfachheit/Komplexität, Abstraktes/Konkretes. Die Aufzählung lässt sich nahezu beliebig fortsetzen.