Kirche des Lichts von Tadao Ando | Foto: © Depositphotos.com/ siraamawong
„Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens aussaugen, so hart und spartanisch leben, dass alles, was nicht Leben war, in die Flucht geschlagen wurde. Ich wollte einen breiten Schwaden dicht am Boden mähen, das Leben in die Enge treiben und auf seine einfachste Formel reduzieren.“ – Henry David Thoreau
In seinem Buch „Walden. Oder das Leben in den Wäldern“ (1854) beschreibt Henry David Thoreau sein Leben in einer Blockhütte am See Walden Pond (Massachusetts, USA). Über zwei Jahre versuchte er dort, dem Idealbild des Einfachen Lebens (Simple Living) näher zu kommen. Der bewusste und gezielte Konsum gehörte für ihn ebenso zu seinem minimalistischen Leben wie eine auf das Wesentliche reduzierte Behausung. Thoreau zählte zu den Vertretern des Transzendentalismus, einer philosophisch-literarischen Bewegung, die dem Materialismus kritisch gegenüberstand. Das ist eine von vielen Gruppen, die Minimalismus als erstrebenswertes Ziel ansehen.
Minimalismus ist aber nicht nur die Bezeichnung für einen bewusst einfachen Lebensstil, der Begriff wird auch für eine Stilrichtung in Kunst und Kultur verwendet. Die Definition von Minimalismus in der Architektur ist jedoch umstritten und der theoretische Diskurs darüber komplex.