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Ein Saphir in Berlin Mitte — Daniel Libeskind baut Wohnhaus in Berlin

Sapphire, danach benannte Libeskind sein Projekt in berlin

Saphir, danach benannte Libeskind sein Wohnprojekt in Berlin

(© natis 76/ depositphotos.com)

Wir vom ArchitektenScout halten ständig Ausschau nach spannenden Bauprojekten, nicht nur weltweit sondern insbesondere in der Bundesrepublik. Heute stellen wir Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes einen Juwel vor. Das Apartmentgebäude „Sapphire“ (zu Deutsch: Saphir) des amerikanischen Stararchitekten Daniel Libeskind.

Daniel Libeskind gehört zu den derzeit weltweit angesehensten Architekten. Er gewann etwa die Ausschreibung für die Gedenkstätte des World Trade Centers und entwarf das Royal Ontario Museum in Toronto sowie das Jüdische Museum in Berlin. Dass er jetzt ein Wohnhaus entworfen hat ist also untypisch für ihn. So Liebeskind:

„Ich liebe dieses Gebäude. Ich hatte das Vergnügen Dutzenden von Museen zu entwerfen aber die größte Herausforderung ist für mich einen Ort zu entwerfen, wo Menschen wohnen; nicht etwas Extravagantes oder etwas Ungewöhnliches sondern etwas an einer normalen, schönen Straße in Berlin.“

Das Gebäude entsteht in Berlin-Mitte (Chausseestraße Ecke Schwartzkopffstraße), hier die Kerndaten:

  • 70 Wohnungen zum Verkauf
  • Ausstattung u.a: Echtholzparkett, Fußbodenheizung
  • 32 PKW-Stellplätze
  • Wohnungen ca. 36m2–196m2
  • Barrierefrei

Der „Saphir“ trägt die Markenzeichen Libeskinds: scharfe Ecken, schnittige Kanten und ungewöhnliche Perspektiven. Das ist der Stil, der ihn berühmt gemacht hat und auch der Stil, für den er kritisiert wird. Seine Kritiker kreiden ihm an, dass seine Gebäude Klischees bedienen, selbstverliebt sind und nicht in die Umgebung passen. Ob diese Kritikpunkte beim Saphir wohl auch angebracht sein werden? Tatsache ist, dass die ungewöhnliche Architektur des Wohnhauses sich sehr deutlich von den umherstehenden Gebäuden in Berlin-Mitte abgrenzt und nicht jedermanns Geschmack sein wird. Auf der anderen Seite zeichnet sich Berlin ja eben durch seine Vielfalt an architektonischen Stilen aus und ein weiteres Gebäude eines Stararchitekts passt zum Image der Stadt, eine der sehenswertesten Metropolen der Welt zu sein.

Davon abgesehen ist Libeskind ein Fan der Stadt : „Berlin hat einen reichhaltigen historischen Hintergrund und es besteht so viel Entwicklungspotential. Der Saphir ist roh, widerstandsfähig und mutig—er ist eine Persönlichkeit Berlins.“

Der Grundstein für das Gebäude wird in diesem Frühjahr gelegt, Ende des nächsten Jahres kann dann eingezogen werden, vorausgesetzt man kann sich die 4000 bis 9000 Euro pro Quadratmeter leisten—ein Penthouse kostet sogar stolze 1,3 Millionen Euro. Libeskind meint, dass er ursprünglich lieber Sozialwohnungen bauen wollte aber das Projekt dies nicht zugelassen hätte. Er behauptet, dass dieses Vorhaben bestehen bleibt und wir hoffen, dass er es ernst meint. Aufgrund des Wohnungsmangels in Berlins ist der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen weiterhin am Steigen, schließlich werden schon Bürogebäude zu Wohnraum umgebaut, wie wir kürzlich in unserem Artikel über den Steglitzer Kreisel berichteten.

Dennoch ist aufregende und mutige Architektur sicherlich nicht zu verachten und gehört zum Architekten-Dasein einfach dazu. Zum Abschluss demnach nochmal ein Zitat von Libeskind:

„Ich wollte ein Gebäude entwerfen, das einzigartig ist, das Spaß macht, das jemand am Morgen zum Lächeln bringt oder jemand, der von der Arbeit nachhause kommt Freude bereitet. Architektur ist die Poesie der Welt.“

von Jesco Puluj

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