In unserer Reihe „Berühmtheiten der Architektur“ stellen wir vom ArchitektenScout Ihnen die Stars der Architekturszene vor: Architekten, Architektenbüros, außergewöhnliche Bauwerke — alles was das Architekten-Herz begehrt.
In unserem heutigen Artikel stellen wir Ihnen den berühmten amerikanischen Architekten Richard Meier vor.
Richard Meier – sein Leben im Überblick
Richard Meier wurde am 12. Oktober 1934 in Newark, New Jersey geboren und erhielt seinen Abschluss in Architektur von der Cornell Universität 1957. Bevor er sein Architektenbüro Richard Meier & Partners gründete arbeitete er zunächst für Skidmore, Owings and Merrill in New York, sowie drei Jahre lang für Marcel Breuer. Bereits 1972 gehörte er dann dem legendären „The New York Five“ Kollektiv an. Hierbei handelte es sich um eine Gruppe angesehener Architekten (u.a Peter Eisenman und John Hejduk), welche die Architektur der 1960er kritisierten und den Stil Le Corbuisers und des italienischen Rationalismus wiederaufleben ließen. Es wird sogar behauptet, dass Meier nicht nur mehr von Corbusiers Ideen verwendete als jegliche anderen Architekten, sondern dass er sogar mehr Gebäude in Corbusiers Stil entworfen hat als der berühmte schweizerisch-französische Architekt selber. Andere Architekten, auf die sich Meier in seinen Arbeiten bezog sind Mies Van der Rohe, Frank Lloyd Wright und Luis Barragán.
Richard Meiers erste anerkannten Entwürfe waren das Atheneum in New Harmony, Indian und das High Museum of Art in Atlanta Giorgia. Dabei wurde bereits sein Markenzeichen erkennbar: Meier verwendete während seiner gesamten Laufbahn beinahe ausschließlich die Farbe Weiß bei der Außengestaltung seiner Gebäude. Darüber hinaus sind sie dafür bekannt sich an strenge geometrische Formen zu halten und besonders lichtdurchflutet zu sein.
Die Welt Online bezeichnete ihn gar als Meister des Lichtspiels und seine Häuser als die „weißen Schwäne“ der Architektur: „Er meidet die monumentale Form des Monolithen selbst noch dort, wo er beachtliche Raumkapazitäten unterbringen muss, und gliedert seine Baukörper in Einzelvolumen unterschiedlichster geometrischer Form und Größe.“
1984 wurde ihm dann die höchste Anerkennung der Architekturbranche zuteil: ihm wurde der Pritzker Preis verliehen. Eine weitere prestigeträchtige Auszeichnung folgte 2008: die Goldmedaille der Academy of Arts and Letters, nachdem er 1997 die AIA Goldmedaille gewonnen hatte.
Übrigens: sehr zu empfehlen ist die Arte-Dokumentation Magier des Lichts (Regie: Gero von Boehm)
Einige schöne Eindrücke von Meiers Arbeiten finden Sie in diesem Video von Ray Underwood:
Richard Meier – seine Gebäude
Richard Meiers architektonische Hinterlassenschaften ist zu ausufernd um sie in diesem Artikel gebührend würdigen zu können. Wir haben uns deswegen dazu entschlossen zumindest seine berühmtesten Gebäude kurz vorzustellen, das Getty Center und das Barcelona Museum of Contemporary Art.
Das Getty Center
Das Getty Center in Los Angeles (Foto: brewbooks, CC)
Das Kunstmuseum Getty Center wurde von Richard Meier in den 80er Jahren im Auftrag des Milliardärs J. Paul Getty entworfen und sollte 1995 fertig gestellt werden. Aufgrund von Verzögerungen im Bau erfolgte die Eröffnung erst Ende 1997; insgesamt soll das Projekt 1,3 Milliarden Dollar verschlungen haben anstatt der ursprünglich geplanten 350 Millionen.
Das Herzstück des Centers ist das J. Paul Getty Museum, das mit 1,3 Millionen Besuchern jährlich eines der am meisten besuchten Museen in Amerika ist.
Barcelona Museum of Contemporary Art
Das Museum für zeitgenössische Kunst in Barcelona (Foto: nutbird, CC)
Das Barcelona Museum of Contemporary Art wurde 1995 eröffnet und stellte Meier während des Entwurfprozesses vor eine interessante Herausforderung: Er musste eine Museum entwerfen ohne zu wissen, welche Kunststücke darin ausgestellt werden würden. Erst während der Fertigstellung des 35 Millionen Dollar teuren Gebäudes wurde die Kunstsammlung nämlich zusammengestellt, was derzeit für Kontroversen sorgte.
Weitere bekannte Werke von Richard Meier:
- Stadthaus Ulm (1994)
- SiemensForum München (2000)
- Museo dell‘ Ara Pacis Augustae (2005)
- Atheneum, New Harmony (1979)
- High Museum of Art, Atlanta (1983)
- White Plaza (1998), Basel, Schweiz
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