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Aktuelles aus unserem Blog

Wohnungsbau-Offensiven: Was machen sie mit Architektur und Stadtbild?

  • Von Gina Doormann
  • Veröffentlicht 4. Februar 2017
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Im März 2016 hat Bundesbauministerin Barbara Hendricks eine sogenannte Wohnungsbau-Offensive beschlossen. Das bedeutet, alljährlich sollen künftig bundesweit 350 000 neue Wohnungen fertiggestellt werden. Dieser „Bauboom“ ist im ganzen Land spürbar: in den Quartieren, in den Straßenzügen und selbstverständlich in den Architekturbüros. Auch die Bundesarchitektenkammer hat zu dem 10-Punkte-Programm des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen Stellung bezogen. Mit Stand 19.09.2016 zeigt die Wohnungsbau-Offensive Wirkung: Im Zeitraum Januar bis Juli 2016 gab es 26,1 % mehr genehmigte Wohnungen als im Vorjahreszeitraum, so das Statistische Bundesamt.

Wo so viel gebaut werden soll – insbesondere steht das Vorantreiben des sozialen Wohnungsbaus im Fokus – ist das Thema Kostenreduktion allgegenwärtig. Diese kann über die Instrumente Grundrisse, Konstruktionen, Wettbewerbsverfahren, Planungs- und Bauprozesse gesteuert werden. Doch hierbei haben Architekten keinesfalls freie Handhabe. Stets müssen sie einen Spagat zwischen ihren Rollen als Baukultur-Verfechter einerseits und Treuhänder des Bauherrn andererseits leisten. Insbesondere der kostengünstige Wohnungsbau setzt die linke und rechte Grenze der Planer besonders eng. Die bestehenden und laut Bundesarchitektenkammer dringend zu novellierenden Normen, Regelwerke, aber auch das Budget lassen nur sehr wenig Spielraum. Die Situation von Architekten erinnert oftmals an ein Dilemma. Wird sehr günstig gebaut, muss aus verschiedenen Gründen darauf geachtet werden, den städtebaulichen Aspekt nicht außer Acht zu lassen. Ist, wie es im sozialen Wohnungsbau nun einmal erforderlich ist, die Quadratmeterzahl pro Einheit geringer, so ist es umso wichtiger, das Quartier als Erweiterung des Lebensraums zu begreifen und dementsprechend zu gestalten. Weiterhin ist der Druck der stetigen Kostenoptimierung vorhanden. Da diese durch Optimierung von Flächen und Funktionen reduziert werden können, ist die Wahl in Sachen Typologie sehr beschränkt.

Großsiedlungen als Ergebnis von Einsparungen im sozialen Wohnungsbau?

 Wohnungsbau © CC0 Public Domai

Wohnungsbau © CC0 Public Domain

Ein Ergebnis der Sparzwänge kann das Entstehen uniform wirkender Großsiedlungen sein. Sie sind die Fehler der Siebzigerjahre, in denen die Motivation des Wohnungsbaus eine ähnliche war wir heute. Die Großsiedlungen entstanden an den Stadträndern der Großstädte, Gettoisierung war die natürliche Folge. Wo viele aus gleich welchen Gründen sozial Schwache wohnen, wächst der Frust und mit diesem schlimmstenfalls die Kriminalität. Das soll heute, in Zeiten der Flüchtlingskrise, bereits durch geschicktes bauliches Vorgehen weitestgehend vermieden werden. Doch wie soll das gehen, wenn so viel Wohnraum auf einmal benötigt wird, mehr noch als bereits ohne die vielen Menschen, die „auf einmal“ ebenfalls hier leben möchten? Eine Idee wäre, auf das Bauen von Massenunterkünften zu verzichten, wo es nur irgend möglich ist. Stattdessen könnten kleine Einheiten in allen Stadtteilen von Großstädten geplant werden – dies wäre zugleich eine Möglichkeit, neue und frische Architekturideen zu denken und umzusetzen. Wichtig ist, die stadtplanerischen Fehler vergangener Tage nicht zu wiederholen, den Städten auch in Zeiten des Baubooms nicht ihre Identität zu nehmen. Die Uniformität der Großsiedlungen, insbesondere gebaut an der Peripherie der Städte, dort wo „keiner wohnen will“, dient ohne Frage in keiner Weise dazu, die Eigenheit und Ausstrahlung einer Stadt, die Schönheit eines Quartiers entstehen zu lassen oder zu bewahren. Ein Gefühl von Heimat und Zuhause entsteht dort, wo Besonderheiten eines Ortes, die kleinen Details es sind, die das Liebenswerte an ihm ausmachen.

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Berühmtheiten der Architektur: De Stijl

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 17. September 2016
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De Stijl: Niederländischer Aufruf zu puristischer Abstraktion

De Stijl verstand sich als Künstlervereinigung von Architekten, Malern, Autoren und Designern und war eine gleichnamige Kunstzeitschrift. Sie war wesentlicher Bestandteil der Gruppe und diente der Verbreitung der „De Stijl“-Theorie sowie dessen Weiterentwicklung.

Eine Reihe von Künstlern gründete 1917 die in Amsterdam hervorgerufene Kunstbewegung, deren schöpferische Kernzeit bis 1931 andauerte. Darunter waren der Maler und Kunsttheoretiker Theo van Doesburg, die Maler Piet Mondrian, Georges Vantongerloo, Vilmos Huszár, Bart van der Leck, die Architekten Robert van’t Hoff, J. J. P. Oud und Jan Wils, sowie der Dichter Antony Kok. Neue Mitglieder kamen im Laufe der Zeit hinzu, während alte die Gruppe verließen.

Theorie und Praxis

Die als „neue Gestaltung“ zu bezeichnende Bewegung machte sich zur Überzeugung, dass nur die pure Abstraktion von Form und Farben zulässig sei. Dessen Gründungsmitglied Mondrian definierte in seinem Essay „Neo-Plasticism in Pictorial Art“, dass nur Primärfarben (Rot, Gelb und Blau), Nichtfarben (Schwarz, Weiß und Grau), Vierecke, Rechtecke und nur gerade (waagerechte und senkrechte) Linien verwendet werden dürften.

Die Künstler wandten sich vollständig von den darstellerischen Grundsätzen der traditionellen Kunst ab und zielten auf eine völlig neue Farben- und Formensprache mit strikter Geometrie ab. Parallelen zum deutschen Bauhaus sind aufgrund der universell anwendbaren Grundsätze auf alle Gestaltungsbereiche vorhanden. Der Kubismus und Wassily Kandinskys kunsttheoretische Veröffentlichungen prägten ihre Vorstellungen, obgleich sie nicht an deren allgemeinen Prinzipien festhielten. Das gemeinsame Schaffen stand im Mittelpunkt.

Nicht nur in der bildenden Kunst und Architektur, sondern auch im Design von Möbeln und anderer Gebrauchsgegenstände wirkte die Strahlkraft von De Stijl. Das wohl bekannteste Beispiel ist das 1924 in Utrecht erbaute Rietveld-Schröder-Haus. Es zählt zu den wichtigsten Bauwerken der De-Stijl-Bewegung, steht seit 1976 unter Denkmalschutz und ist seit 2000 ein UNESCO-Weltkulturerbe. Tatsächlich ist es das einzige Gebäude, das vollständig gemäß der Stijl-Prinzipien gebaut wurde.

Das Rietveld-Schöderhaus (Foto: Hay Kranen / CC-BY)

Das Rietveld-Schöderhaus (Foto: Hay Kranen / CC-BY)

Einflüsse und Mission

Die vor allem als geistig und intellektuell zu verstehende Bewegung betonte in ihrem Manifest Universalität und negierte die Individualität. Ultimative Einfachheit, Minimalismus, Abstraktion und die Suche der nach der „idealen“ geometrischen Form waren die Kernthemen der Gruppe.

Ihre Werke vermieden Symmetrie. Eine ästhetische Balance erreichten sie stattdessen mit der Nutzung von elementaren Kontrasten (waagerecht/senkrecht, groß/klein, hell/dunkel) und der Unabhängigkeit eines jeden Elements im Werk: das zuvor genannte Rietveld-Schröder-Haus und der Rot-Blaue Stuhl von Rietveld sind Beispiele für Letzteres. Sie zeigen das Zusammenspiel von senkrechten und waagerechten Linien, die sich nicht überlagern oder aufeinandertreffen.

Der rot-blaue Stuhl von Gerrit Rietveld (Foto: Ellywa, CC)

Der rot-blaue Stuhl von Gerrit Rietveld (Foto: Ellywa, CC)

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Berühmtheiten der Architektur: Peter Zumthor

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 5. September 2016
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In unserer Reihe „Berühmtheiten der Architektur“ stellen wir vom ArchitektenScout Ihnen die Stars der Architekturszene vor: Architekten, Architektenbüros, außergewöhnliche Bauwerke — alles was das Architekten-Herz begehrt.

In unserem heutigen Artikel stellen wir einen der berühmtesten, aber auch umstrittensten Architekten der Schweiz vor: Peter Zumthor.

Peter Zumthor – Ausgezeichnete Architektur mit klarer Linie

Peter Zumthor wurde 1943 in Basel, Schweiz geboren und ist ein international sehr bekannter Architekt.

Nach seiner Ausbildung als Möbelschreiner widmete er sich im anschließenden Studium an der Kunstgewerbeschule in Basel der Innenarchitektur und dem Design. Nachfolgend studierte er Architektur und Industrial Design am Pratt Institute in New York.

Nachdem er viele Jahre als Denkmalpfleger am Denkmalamt seines Wohnkantons Graubünden in der Südostschweiz tätig war, gründete er 1978 sein Architekturbüro im gleichen Kanton.

Zusammen mit seiner Frau Annalisa Zumthor-Cuorad, mit der er drei erwachsene Kinder hat, lebt er in Haldenstein, wo er auch sein Architekturbüro mit etwa 30 Angestellten leitet.

Eines seiner berühmtesten Werke ist die Therme Vals. Wie eine Mischung aus Steinbruch und Höhle aufgebaut, sollte sie sich dank der genutzten Materialen aus der unmittelbaren Umgebung nahtlos ins Gesamtbild der Region einfügen, den Ausdruck von nachhaltigem Tourismus fördern und die sozialen und kulturhistorischen Umstände des Ortes aufgreifen.

Er war als Gastprofessor weltweit tätig und lehrte unter anderem am Southern California Institute of Architecture in Los Angeles (1988), der Technischen Universität in München (1989), an der Tulane University (1992) und der Harvard Graduate School of Design (1999). Seit 1996 ist er ebenfalls Professor an der Schweizer Accademia di Architettura di Mendrisio.

Zumthor hat eine klare Auffassung von Architektur, verweigerte sich zeitweisen Modeströmungen und drückt seine Meinung direkt und unverblümt aus. Das brachte ihm in der Vergangenheit den Ruf ein, schwer umgänglich und stur zu sein. Als Künstler nimmt er sich Zeit für seine Arbeit, arbeitet detailgenau und hoch perfektionistisch. Beim Aufbau der Gedenkstätte „Topographie des Terrors“ bescherte ihm diese Arbeitseinstellung das frühzeitige Aus, weil das Projekt mit 38,8 Millionen Euro Baukosten zu teuer wurde.

Für ihn ist Architektur nicht Bauen, sondern eine sinnliche Erfahrung, die greifbar und menschlich sein soll. Das Fühlen, Riechen und Anfassen von Materialien im fertigen Werk orchestrierte Zumthor förmlich, weshalb die Materialwahl (wenn auch teilweise teuer) große Priorität in seinen Umsetzungen genoss. Diese Verherrlichung von sinnlicher Erfahrung und Gefühlen teilt er mit Heideggers Überzeugung aus den Lehren der Phänomenologie.

Nichtsdestotrotz wurde seine oft als minimalistisch bezeichnete Arbeit vielerorts gewürdigt: 1994 wurde er zum Mitglied der Akademie der Künste in Berlin gewählt. Zwei Jahre späte wurde er zum Ehrenmitglied des Bunds Deutscher Architekten (BDA) ernannt, gefolgt vom Carlsberg Architectural Prize für die Konzeption des Kunsthauses Bregenz (1998), dem European Union Prize for Contemporary Architecture (1999), der Royal Gold Medal (2013) und dem Pritzker-Preis, dem weltweit wichtigsten Architekturpreis.

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige seiner bekanntesten Bauwerke vor.

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Moderne Architektur in München – Teil 2

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 10. August 2016
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  • 1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (6 Bewertungen, Durchschnitt: 4,33 von 5)

Heute präsentieren wir vom ArchitektenScout Ihnen Teil 2 unserer Reihe über moderne Architektur in München. Vielen Besuchern und Münchnern sind die historischen und glamourösen Bauwerke der bayerischen Landeshauptstadt bekannt aber die moderne Architektur in München hat aber viel mehr zu bieten und zeigt sich nobel, elegant, vielfältig und mit Mut zu Neuem.

Es geht uns weniger darum, unsere Lieblinge darzulegen, sondern zu zeigen, wie breit gefächert Münchens Architektur der letzten zehn bis 20 Jahre aussieht. Denn Vielfalt erfreut das Herz von Architekturfreunden und bietet eine gute Basis für interessante Diskussionen.

Das Buchheim Museum der Phantasie

Das nach Lothar-Günther Buchheim benannte Museum am Starnberger See wurde von Behnisch & Partner entworfen und 2001 feierlich eröffnet.

Kunst, Architektur und Natur sind die drei Elemente, die ein (für ein Museum im klassischen Sinne) untypisches Erlebnis aus drei Perspektiven bietet.

Es umfasst knapp 4.000 Quadratmeter und ist der Gestalt eines Schiffs (mit Dächern, Terrassen, Brücken, Balkonen, Türmen, Relings und Fensterbändern) nachempfunden. Ein langer Steg, der Teil der Gesamtkonstruktion ist, führt hinaus auf den See. Die Baukunst ist Ausdruck der im Museum befindlichen Vielfalt, die sich auch durch die verschiedenen Skulpturen im umgebenden Höhenrieder Park fortsetzt.

Neben eigenen Arbeiten von Buchheim (als Maler, Fotograf, Verleger, Romanautor) und Gegenständen, die Buchheim auf seinen Reisen gesammelt hat, sind die Maler der Künstlergemeinschaft „Brücke“ und Meisterwerke namhafter deutscher Expressionisten wie Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein und Erich Heckel vertreten. Das Museum ist aber auch ein Volks- und Völkerkundemuseum.

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Das Buchheim Museum der Phantasie (Foto: Wikimedia Commons, CC BY SA 3.0)

Die Herz-Jesu-Kirche

Die katholische Pfarrkirche Herz Jesu wurde in Quaderform mit einer blauen 14 Meter hohen blauen Glasfront von 1997-2000 neu gebaut. Die Architekten Allmann Sattler Wappner sind für das Werk verantwortlich. Sie ist eine der am häufigsten besuchten Kirchen in München. Die gesamte Vorderseite bildet ein riesiges Tor aus zwei Flügeln, die sich komplett öffnen lassen. Es sind die größten Kirchentore der Welt.

Das Stahlkonstrukt mit Glasfassade und halbtransparenten Seiten erlaubt einen geregelten Lichteinfall auf den im Inneren befindlichen hölzernen Kubus.

Während die Helligkeit zum Altar sichtlich zunimmt, verkleinert sich die Transparenz der parallel verlaufenden Außenwände, die somit den Altarbereich vor äußeren Einblicken schützen.

Am Ende des Innenraums erscheint je nach Lichteinfall das Kreuz heller oder dunkler als die Umgebung. Es entsteht ein lebendiger, lebhafter Eindruck. Der Boden fällt zum Altar hin auch ab, wodurch das Gefühl von Geborgenheit, das durch das Holz im Kubus schon entsteht, noch verstärkt wird. Das Spiel mit Licht und Schatten (sowie hell und dunkel) setzt sich auch mit dem verwendeten hellen Holz der Innenstruktur und der dunklen Rückwand des Kirchengestühls fort, wodurch die silberne Orgel über dem Eingang des inneren Kubus noch deutlicher in Erscheinung tritt.

Ein Kreuzweg im Kubus illustriert durch Schwarzweiß-Fotografien die Leiden Jesu in den verschiedenen Stadien gemäß der Via Dolorosa in Jerusalem.

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Die Herz-Jesu-Kirche (Foto: Wikimedia Commons, CC BY SA 4.0)

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Berühmte Architekten: Michael Graves

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 8. August 2016
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  • 1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (1 Bewertungen, Durchschnitt: 5,00 von 5)

In unserer Reihe „Berühmtheiten der Architektur“ stellen wir vom ArchitektenScout Ihnen die Stars der Architekturszene vor: Architekten, Architektenbüros, außergewöhnliche Bauwerke — alles was das Architekten-Herz begehrt.

In unserem heutigen Artikel stellen wir Ihnen einen der bekannten „New York Five“ vor: Michael Graves.

Michael Graves – Ikonische und postmoderne Architektur

Michael Graves wurde 1934 in Indianapolis, Indiana geboren und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der neuen Moderne in der zeitgenössischen Architektur.

Nach dem Architektur-Studium an der Universität zu Cincinnati und Harvard verschlug es ihn für sein Nachdiplomstudium nach Rom an die American Academy, wo er dank des gewonnenen Prix de Rome zwei Jahre verbrachte.

Zurück in den USA dozierte er bis zu seinem Tod als Professor an der Universität Princeton. Dort gründete er 1964 sein eigenes Architekturbüro. Als vielfacher Gastprofessor war er außerdem in Oregon, Austin, Eugene und Houston tätig.

Zusammen mit Peter Eisenman, Charles Gwathmey, John Hejduk und Richard Meier bildete er eine Gruppe von New Yorker Architekten, die sich als New York Five der reinen Form des Modernismus zuwandten. Besonders in den 1970er Jahren entwarf er modernistische Wohnhäuser, so wie das Snyderman-Haus für das gleichnamige Ehepaar.

Für den Großteil seiner Karriere widmete sich Graves dem Postmodernismus und „Neuen Urbanismus“. Das Portland Building, das 1982 eröffnet wurde, ist eines seiner bekanntesten Werke und gilt als erstes, groß angelegtes und umgesetztes Beispiel des Postmodernismus.

Mit der Goldmedaille wurde er 2001 vom American Institute of Architects ausgezeichnet und elf Jahre Später zum Mitglied an der National Academy of Design gewählt.

Als Vater von vier Kindern lebte und arbeitete Graves in seinen letzte Jahren in Princeton. Dort starb er 2015 im Alter von 80 Jahren.

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige seiner bekanntesten Bauten kurz vor:

Hanselmann House, Fort Wayne, Indiana (1968)

Seine erste Auftragsarbeit absolvierte er 1968 mit dem postmodernistischen und puristischen Hanselmann House. Stilistisch berief es sich auf Le Corbusiers Manifest „Fünf Punkte zu einer neuen Architektur“.

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Hanselmann House (Foto: Flickr: DI Library, CC BY NC SA 2.0)

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Moderne Architektur in München – Teil 1

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 4. August 2016
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Heute präsentieren wir vom ArchitektenScout Ihnen einige Beispiele moderner Architektur in München. Vielen Besuchern und Münchnern sind die historischen und glamourösen Bauwerke der bayerischen Landeshauptstadt bekannt aber die moderne Architektur in München hat aber viel mehr zu bieten und zeigt sich nobel, elegant, vielfältig und mit Mut zu Neuem.

Es geht uns weniger darum, unsere Lieblinge darzulegen, sondern zu zeigen, wie breit gefächert Münchens Architektur der letzten zehn bis 20 Jahre aussieht. Denn Vielfalt erfreut das Herz von Architekturfreunden und bietet eine gute Basis für interessante Diskussionen.

Die Allianz Arena

Im Fußballstadion des FC Bayern München im Norden von Bayerns Hauptstadt finden 75.000 Zuschauer Platz. Vom Architektenduo Herzog & de Meuron entworfen, wurde es nach weniger als drei Jahren Bauzeit 2005 eröffnet und diente ein Jahr später als Spielort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 sowie als Austragungsort des Endspiels der UEFA Champions League 2012.

In der Form eines großen Reifens, auch humorvoll als „Weißwurststadion“ benannt, finden sich mehrere tausend rautenförmige Kissen, die mit Druckluft befüllt sind und zusammen mit den Kaskadentreppen die Außenfläche des Stadions bilden. Bei Fußballspielen und anderen besonderen Anlässen wie dem St. Patrick’s Day, Christopher Street oder Länderspielen kann die Fassade in unterschiedlichen Farben beleuchtet werden.

Als Fußweg zur und von der Arena dient die grüne, parkähnliche Esplanade, die seit 2015 als Kurt-Landauer-Platz benannt ist. Mit ihren geschwungenen Wegen und großzügigem Platzangebot lenkt sie gezielt Besucherströme und verteilt sie elegant. Außerdem stellt sie das Dach der darunter liegenden Parkplätze dar. Mit knapp 10.000 Stellplätzen ist es das größte Parkhaus eines Fußballstadions in Europa.

Der Hybrid aus Landschaft und Park bietet den Besuchern, vor allem dem zahlreichen Fußballfans, einen wohl durchdachten Startpunkt für ihre steigende Vorfreude und Begeisterung auf dem Weg zum Stadium.

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Die Allianz Arena (Foto: Wikimedia Commons, CC BY SA 2.5)

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Die Esplanade aus der Vogelperspektive (Foto: Wikimedia Commons, CC BY 2.0)

Das Jüdische Gemeindezentrum am Jakobsplatz

Das Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ist ein Gebäudekomplex, der aus der nach Ohel Jakob geweihten neuen Hauptsynagoge, dem Gemeindehaus und Jüdischen Museum besteht.

Die Hauptsynagoge erinnert an die bekannte Klagemauer in Jerusalem. In Münchens 850-jähriger Geschichte räumte der Stadtrat erstmalig aus eigenem Antrieb einen repräsentativen Platz im Stadtzentrum ein. Angesichts der politischen Spannung, unter der jüdisches Leben historisch gesehen stand, ist ein solcher Schritt bemerkenswert. Das Jakobsplatz ist darüberhinaus einer der wenigen Orte in Münchens Zentrum, die mit ihren brachliegenden Flächen an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg erinnern.

Der Synagogenbau besteht aus zwei aufeinander platzierten Kuben, dessen unterer Kubus fensterlos und mit Kalkstein (Travertin) verkleidet den Sockel für den obigen Glasquader bildet. Darüber thront eine Stahlkonstruktion aus ineinander verschachtelten Davidsternen. Das Gemeindehaus ist mit der Hauptsynagoge über einen Gang, der an die von den Nazis ermordeten jüdischen Münchner erinnert, verbunden.

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Das Jüdische Zentrum Jakobsplatz (Foto: Tamás András Kálmán, CC BY 2.0)

Die Nymphenburger Höfe

Die Architekten Steidle & Partner strukturierten das ehemalige Gelände der Löwenbräu Brauerei neu, um Wohnen und Arbeiten in Münchens Maxvorstadt gleichzeitig zu ermöglichen und stilvoll zu gestalten.

Ob Penthouse, Apartment, Stadt- oder Etagenwohnung: Der Facettenreichtum in den Wohnflächen zwischen 36 Quadratmeter und 200 Quadratmeter ist genau wie die dortige Lebensqualität auf sehr hohem Niveau. Hochwertige Wohnungen aus Bronze, Stahl und Glas umgeben von hochwertiger Architektur und anmutiger Großzügigkeit verleihen diesem neuen Stadtquartier einen repräsentativen Charakter.

Die Piazza, als zentraler städtischer Platz, ist die neue Mitte, wobei das Bürogebäude an der Nymphenburger Straße den Auftakt zum neuen Stadtviertel bildet. Drei Architektenteams (Steidle Architekten, Maier Neuberger Partner, Henchion + Reuter) planten die sechs Häuser des Quartiers, um vielfältig und einheitlich eine „neue, identitätsstiftende innerstädtische Wohnqualität in München“ zu schaffen.

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Propyläen – München Königsplatz – im Hintergrund die Baustelle der Nymphenburger Höfe am Stiglmaierplatz (Foto: Georg Puluj)

Die neue ADAC Zentrale

Nach einem Entwurf des Berliner Architekturbüros Sauerbruch Hutton entstand die neue ADAC-Zentrale als fünfgeschossiger, sternförmiger Rundbau und Turm mit 18 Etagen. Das auffälligste Merkmal ist die Fassade im Außenbereich, der in 22 Nuancen der Unternehmensfarbe Gelb leuchtet.

Der sogenannte „Stern von Sendling“ ist nicht nur ein willkommener Farbtupfer in München, sondern auch hinsichtlich seines Energiekonzepts mit einem Mix aus Fernwärme, Geothermie und Solarpaneelen gut aufgestellt.

Es wird als „ein neues Highlight der Münchner Stadtsilhouette“ betrachtet und fügt sich dennoch relativ unaufdringlich ins Stadtbild ein – so weit das mit seinen farbigen Gelbnunancen eben möglich ist.

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Die neue ADAC Zentrale (Foto: Wikimedia Commons, CC BY SA 3.0)

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