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Aktuelles aus unserem Blog

Passivhäuser

  • Von op
  • Veröffentlicht 17. Februar 2016
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Passivhäuser

Passivhäuser

Passivhäuser – so energieeffizient kann Architektur sein

Passivhäuser sind weder an eine Bauweise noch an einen Baustil oder an bestimmte Baustoffe gebunden, um die gestalterischen Vorstellungen des Bauherrn und/oder des Architekten in jedem baulichen Umfeld und sogar Sanierungen von Altbauten flexibel zu verwirklichen. Ein Passivhaus stellt vielmehr einen technischen Baustandard dar, der eine besonders energieeffiziente Bauweise mit einem bemerkenswert geringen Heizwärmebedarf fördern soll. Dabei ist das Passivhaus streng genommen eine Weiterentwicklung des Niedrigenergiehauses. Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und andere ökologische Aspekte lassen sich beim Passivhaus hervorragend ohne Qualitäts- oder Komforteinbußen umsetzen.

Einsparpotenzial Wärmedämmung

Kennzeichnend für ein Passivhaus ist die sehr gute Wärmedämmung ohne Wärmebrücken und damit eine größtmögliche Luftundurchlässigkeit der Gebäudehülle, was mit Dämmstoffschichten von bis zu 30 Zentimeter und mehr erreicht wird und das Gebäudeinnere im Winter vor Kälte und im Sommer vor Hitze schützt. Eine klassische Gebäudeheizung ist bei den meisten Passivhäusern so nicht mehr notwendig.

Heizen ohne Heizung

Laut Passivhausstandard (Passivhaus-Projektierungspaket; PHPP) des „Passivhaus Instituts“ darf der jährliche Heizwärmebedarf eines zertifizierten Passivhauses 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und die jährliche Heizlast zehn Watt pro Quadratmeter nicht übersteigen. Auch der Primärenergiebedarf, bei dem der Haushaltsstrom mit berücksichtigt wird, ist auf jährlich 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter begrenzt. Der Wärmebedarf wird „passiv“ gedeckt, das heißt Sonneneinstrahlung, Abstrahlungswärme von Geräten und Menschen sowie Wärmerückgewinnung spielen bei der Beheizung eine wesentliche Rolle. Um Wärmeverlusten vorzubeugen, werden Wärmeschutzfenster mit Dreifachverglasung oder andere speziell für Passivhäuser entwickelte Fensterkonstruktionen eingebaut. Große Glasflächen sind dabei wichtig für die solare Wärmegewinnung.

Lebenswichtiger Luftaustausch

Kernstück eines Passivhauses ist die kontrollierte Lüftungsanlage mit geringer Luftwechselrate und Wärmerückgewinnung, die den Luftaustausch und die Frischluftzufuhr mit hoher Luftqualität regelt und Wärmeverluste minimiert, da 80 bis 95 Prozent der Abluftwärme für die Erwärmung der Frischluft genutzt werden. Im gesamten Gebäude herrscht so ganzjährig eine konstante Raumtemperatur, Temperaturschwankungen treten kaum und wenn, dann nur sehr langsam auf, was Schimmelbildung verhindert. Darüber hinaus kann die Frischluft mittels Erdwärmetauscher vorgewärmt werden.

Intelligente Lösungen zur Deckung des minimalen Restwärmebedarfs

Für gewöhnlich erfolgt bei Bedarf die Zuheizung mit einem elektrischen Heizregister oder einer elektrischen Luft-Luft-Wärmepumpe. „Kompaktgeräte“, die eine kontrollierte Lüftungsanlage, eine Wärmepumpe, eine zusätzliche Elektroheizung und die Warmwasserbereitung vereinen, ersetzen in kleinen Passivhäusern verschiedene Anlagen, gelten aber nicht als Gebäudeheizung. Alternativ sind zur Deckung des Restwärmebedarfs auch alle konventionellen Heiztechniken möglich.

Egal, ob Neubau oder Sanierung, Ein- oder Mehrfamilienhaus, Büro-, Funktions- oder Industriegebäude, ein Passivhaus ist nicht auf den ersten Blick als Energiesparwunder auszumachen. Denn, neben der Energieeffizienz steht auch das Wohlbefinden der Nutzer im Mittelpunkt, sodass die Entwürfe bis ins Detail den Ansprüchen gerecht werden und mit Funktionalität überzeugen.

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Architektur in Holland

  • Von op
  • Veröffentlicht 17. Februar 2016
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Traditional old buildings in Amsterdam, the Netherlands

Traditional old buildings in Amsterdam, the Netherlands

Lebendig und äußerst populär – behaftet mit diesen positiven Attributen präsentiert sich dieArchitektur Holland. Das war schon im 17. Jahrhundert so. Und auch heute ist das immer noch Fakt. Dabei machen nunmehr auch gerade die jungen Architekten, die oftmals für einen modernen Avantgardismus stehen, von sich Reden. So avancierte Winy Maas mit seinem für die Expo in Hannover konzeptionierten Dünen-Wald-und-Blumen-Stapel quasi zum Popstar der internationalen Architektenszene. Allerdings – unbedingt schön sind die Bauten holländischer Architekten nicht immer. Sie wirkt vielmehr oftmals pragmatisch, manchmal sogar ruppig, aber eigentlich immer eigenwillig. Schließlich will die Architektur Holland nicht als Kunst wahrgenommen werden, sondern als ein ganzheitliches Konzept. Insbesondere die avantgardistischen Architekten sind bei ihren Entwürfen stets auf der Suche nach dem Ungewohnten. Dabei wird Nützliches nicht etwa behübscht.Ganz im Gegenteil. Die Architektur Holland sucht immer nach einem Zusatznutzen. Wie beispielsweise in Utrecht zu sehen. Dort wollten zwei beauftragte Architekten ein Fernheizkraftwerk ummanteln und verwandelten das Industriegebäude dabei gleich in ein Spielgerät. Jetzt steht es dort mit Noppen an der mit Gummi ummantelten Fassade und steht als Steilwand zur Verfügung, an die sich Freizeitsportler empor hangeln können. Ein exemplarisches Beispiel avantgardistischer niederländisches Architektur stellt aber die Stadt Groningen dar …

Architektur Holland: In Groningen sind zahlreiche avantgardistische Vorzeigeobjekte zu finden

In kaum einer anderen Stadt sorgt die Architektur Holland mit seinen avantgardistischen Zügen und Auswüchsen für einen derartigen Kontrast. Die architektonische Bauweise tritt in den Niederlanden und besonders in Städten wie Amsterdam, Rotterdam oder eben Groningen bewusst provokativ sowie auch betont innovativ, aber immer in einem gehörigen Maße selbstreflexiv orientiert, auf. So ist Groningen mit seinen rund 200.000 Einwohnern umgeben von plattem Land, von einem ehemals ausgedehnten Moor. Ringsum also kaum einmal eine nennenswerte Erhebung, geschweige denn eine Landschaftskulisse, die alleine für das Auge zumindest ein wenig Abwechslung bietet. Visuelle Abwechslung respektive einen Kontrast mit nachhaltigem Aha-Effekt bringt dafür aber die Stadt selbst ins Spiel. Dank einer sowohl überraschenden als auch eindrucksvollen avantgardistischen Architektur bietet Groningen derart viele architektonische Reizpunkte, dass das eher monotone Landschaftspanorama völlig in Vergessenheit gerät. Alleine der so bezeichnete Affenfelsen, der nahezu futuristisch am Stadtrand in den Himmel ragt, zieht sämtliche Blicke auf sich. Geradezu asymmetrisch konstruiert, wirkt die hier ansässige Zentrale des niederländischen Energiekonzerns „Gasunie“ wie ein zukunftsweisendes Mahnmal für die avantgardistischeArchitektur Holland.

„Gasunie“ auf der Affeninsel: Ein Bürokomplex mit avantgardistischer Orientierung

Entworfen bzw. gestaltet wurde das Gebäude vom Architekturbüro Alberts und Van Huut. Die beiden für die architektonische Konzeptionierung maßgeblichen Architekten, Ton Alberts und Max von Huut, vereinen in diesem Bauwerk modernste avantgardistische Bauideen. So kam es Ihnen vor allem auf ein organisches Grundprinzip an, das sowohl die menschliche Dimension als auch die eigentliche Bauform und -weise symbiotisch berücksichtigt. Ihr Konzept basierte dabei auf der Annahme, dass der menschliche Körper bzw. ein menschliches Individuum von insgesamt drei Schichten Schutz erfährt. Als erste Schutzschicht fungiert die Haut. Anschließend wird durch die Kleidung ein weiterer Schutzmechanismus aktiviert, bevor das Gebäude eine weitere Schutzhülle darstellt. Die beiden Architekten verfolgten dabei das architektonische Ziel, dass das Gebäude für den Menschen eine Art zweite Haut darstellt. Auf diesem Wege sollte erreicht werden, dass der jeweilige Bewohner bzw. die Nutzer von Räumlichkeiten eine besondere Harmonie mit dem Gebäude fühlen.

Organoleptische Eigenschaften des Gebäudes im Fokus

Der ganz spezielle Avantgardismus dieser Architektur Holland spiegelt sich vor allen in den organoleptischen Eigenschaften des Gebäudes wider. Formen und Farben sind dabei sowohl im Hinblick auf die Innen- und die Außenseiten als auch auf den Parkplatz und die Außenanlagen grundsätzlich in der Form gewählt, dass stets eine Verbindung zum menschlichen Dasein sowie zum menschlichen Körper gezogen werden kann. Die beiden Architekten verzichteten zum Beispiel weitgehend auf Elemente, Komponenten und Räumlichkeiten, die einen rechten Winkel aufweisen. Den Verzicht begründeten sie damit, dass schließlich auch der menschliche Körper komplett ohne rechte Winkel auskommt. Stattdessen fokussierten sie sich vornehmlich auf eine Art wellenförmige Liniengestaltung. Dies wirkt dann aber nicht nur architektonisch schick, sondern verfolgt einen klaren Plan. Die permanent wellenförmig geformten Wände in den zahlreichen Flurbereichen führten quasi allesamt in die zentrale Eingangshalle, die als Mittelpunkt des Objekts fungiert. Hier laufen alle Fäden zusammen. Aufgelockert mit Kaffee-Ecken, Warteplätzen und bestuhlten Nischen soll die Halle dabei einen Ort darstellen, in dem es eine Isolation von einzelnen Personen nicht gibt. Jeder soll jeden sehen können; die Eingangshalle ist quasi als Hort der unvermeidbaren Begegnung konzipiert. Die Architektur Holland zeigt hier ihr „menschliches“ Gesicht.

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Architekten-Rätsel Februar 2016

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 14. Februar 2016
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Erkennen Sie ihn? (Foto: Gorup de Besanez)

 

Heute präsentieren wir vom ArchitektenScout Ihnen mal wieder ein Architektenrätsel. Wie schnell erraten Sie um wen es sich handelt?

Los geht’s!

Unser Architekt ist Brite und zählt zu den bedeutendsten Architekten der letzten 50 Jahre.

Er arbeitete mit James Gowan und mit Michael Wilford zusammen.

Er wurde 1926 in Glasgow geboren und studierte an der University of Liverpool Architektur, unter anderem unter Colin Rowe.

Das erste Projekte seines Büros war das Langham House Close, was als eines der Meilensteine des Brutalismus in England gilt.

In den 1970er Jahren wurden seine Projekte größer und er wandte sich dem Neoklassizismus zu, allerdings ohne sich von der Moderne abzuwenden. Seine bedeutenden Werke dieser Epoche sind Museums-Projekte in Düsseldorf, Köln und Stuttgart.

Die Gestaltung des Neuen Staatsgalerie in Stuttgart brachte ihn für immer mit dem Begriff der Postmoderne unter einen Hut.

In den 80er Jahren widmete er sich akademischen Gebäuden in den Vereinigten Staaten wie der Rice University School of Architecture in Houston oder dem Schwartz Center for the Perfoming Arts an der Cornell University.

Bestimmt haben Sie schon erraten, wer es ist…

Trotzdem noch ein paar interessante Details:

1981 bekam er den Pritzker Preis und 1992 wurde er zum Ritter gekürt.

Seit 1996 vergibt das Royal Institute of British Architects einen renommierten Architekturpreis in seinem Namen. Er gilt heute als der wichtigste Preis der Architekten Großbritanniens.

Jetzt wissen Sie es aber, oder? Schreiben Sie Ihre Antwort in die Kommentare!

 

Die Neue Staatsgalerie

Zu seinen Ehren wollen wir Ihnen noch etwas über die Neue Staatsgalerie Stuttgart erzählen. Sie wurde unter seiner Leitung zwischen 1979 und 1984 erbaut und lehnt sich in ihrer Gestaltung an das neoklassizistische Design der Alten Staatsgalerie an.

 

Mit diesem Gebäude wurde er in Deutschland bekannt

Mit diesem Gebäude wurde er in Deutschland bekannt (Foto: Rosenzweig CC 2.0)

Die Neue Staatsgalerie vereint Elemente der Moderne mit Klassizismus und wird daher als Grundstein der Post-Moderne angesehen.

Der Haupteingang

Der Haupteingang (Foto: Mussklprozz via Wikipedia CC 3.0)

 

Baukultur – ein gesellschaftlicher Prozess

  • Von Gina Doormann
  • Veröffentlicht 11. Februar 2016
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Baukultur geht jeden etwas an: Die gebaute Umwelt begleitet uns alle tagtäglich. Selbstverständlich sind Architekten und Stadtplaner die ersten Denker und Akteure bei der Gestaltung unserer Städte. Die Menschen aber, die sie jeden Tag erleben, begehen und erfahren, machen sie lebendig.

Es ist die Aufgabe von Planern, Baukultur zu denken und zu schaffen. Orte zu inszenieren, die spürbar sind, sich gut anfühlen und Wohlgefühl schaffen.

Baukultur entsteht letztlich im Zusammenspiel von gebauter Umwelt und ihren Nutzern.

Umstrittene Cityhochhäuser Hamburg © Gina Doormann

Umstrittene Cityhochhäuser Hamburg © Gina Doormann

Wovon sprechen wir?

Die eine Definition von Baukultur gibt es eigentlich gar nicht. Sie sei Produkt und Ausdruck der Gesellschaft, sagen die einen. Vielmehr sei sie ein maßgeblicher Standort- und Wirtschaftsfaktor, konstatieren die anderen. Einig sind sich alle Definitionsströmungen darin, dass sie etwas durchweg Positives ist. Sie verbessert das Lebensumfeld, schafft einen ansehnlichen Mehrwert und dient dem Streben nach gesteigerter Qualität der gebauten Umwelt.

Beim Denken an Baukultur ist es wichtig, jede Scheu abzulegen. Die Furcht, man sei „nicht Experte genug“, um etwas dazu zu sagen, sorgt für eine Entfremdung des Begriffs.

Was uns fehlt, ist eine echte Auseinandersetzung über Baukultur. Die Ursache dafür liegt aber nicht im mangelnden Interesse. Nie wurde so viel über Stadt und Architektur geschrieben wie heute. Aber nur selten geht es um das, was wirklich alle angeht, sondern um Sensationen (…) (Tim Rieniets für Bundesstiftung Baukultur)

Mit Sensationen meint Tim Rieniets beispielsweise das Wirken von Stararchitekten. Baukultur geht jedoch über Diskussionen auf dieser Ebene hinaus: Dass sie jeden betrifft, meint das Aufgreifen von Debatten etwa über steigende Wohnungspreise demnach ebenso wie über die Herkunft und Entstehung verwendeter Baumaterialien.

Baukultur in der urbanen Umwelt

Kann man Baukultur eigentlich sehen? In erster Instanz: ja. Die architektonische Gestaltung und Anordnung der stadtbildenden Gebäude schafft Räume und Perspektiven, die Menschen beeinflussen. Im Sinne positiv gedachter Baukultur sprechen wir dann von der Abschaffung von Angsträumen, von Gebäudeansichten, die zur Stimmung in Straßenzügen beitragen und Infrastruktur, die in schlüssiger Weise leitet anstatt zu verwirren. Wenn wir Baukultur sehen, dann nehmen wir deutlich den Begriff „Kultur“ wahr. Das sind in Hamburg beispielsweise die prägenden Klinkerbauten, die in ihrer roten Heimeligkeit sagen: Du bist in Hamburg, so ist diese Stadt.

In zweiter Instanz handelt es sich nicht um einen fest konnotierten und sofort greifbaren Begriff. Er meint Entwicklung, Geschichte, Einflussnahme – aber auch Kunst am Bau, die so vielfältig ist wie der Kunstbegriff. Sie ist sicherlich mitunter auch eine Haltung, etwa die der Bewohner zu ihrer gebauten Umwelt. Ist zum Beispiel ein Graffitikünstler jemand, der Gebäude verschandelt oder jemand, der sie zum Teil seiner Lebenswirklichkeit macht? Ist seine Form der Interaktion mit umgebender Architektur wirklich negativer zu bewerten als die eines Anwohners, der Blumen im öffentlichen Raum pflanzt?

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Das intelligente Haus

  • Von Jesco Puluj
  • Veröffentlicht 1. Februar 2016
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  • Kommentare 1
  • 1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (4 Bewertungen, Durchschnitt: 5,00 von 5)

Was ist wirklich dran am sogenannten Smart Home, dem intelligenten Haus? Und was verbirgt sich hinter dem Begriff „Intelligentes Wohnen“? Der ArchitektenScout klärt auf.

Das intelligente Haus (despositphotos / aa-w)

Das intelligente Haus (despositphotos / aa-w)

Intelligentes Wohnen, Smart Home & Co

Intelligentes Wohnen bezeichnet die Automatisierung von Wohnhäusern mittels Datenvernetzung und Fernsteuerbarkeit. So öffnen sich beispielsweise Fenster von selbst um die Temperatur zu regulieren oder Hausbewohner können mit ihrem Smartphone den Energieverbrauch überwachen. Schon seit Jahren geistert der Begriff „Smart Home“ durch die Branche, aber das intelligente Wohnen wird auch als „Smart Living“, „eHome“ oder „Vernetztes Haus“ bezeichnet.

Der in Deutschland gebräuchlichste Begriff „intelligentes Wohnnen“ wurde 2003 vom ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik & Elektronikindustrie) offiziell vorgestellt, inzwischen wird aber auch häufig vom „vernetzten Wohnen“ gesprochen. Seit 2008 gibt es auch die Smart Home Initiative Deutschland e.V, welche Forschungsvorhaben unterstützt und jährlich den Smart Home Award verleiht.

Wie sieht das intelligente Haus aus?

Häuser werden als „intelligent“ bezeichnet, wenn verschiedene elektronische Systeme intern vernetzt werden und von der Ferne gesteuert werden können. Hierbei handelt es sich insbesondere um:

  • Multimedia-Geräte wie Fernseher oder PC
  • Elektrohaushaltsgeräte wie Waschmaschine oder Herd
  • Haustechnik wie Alarmanlagen oder Heizung

Was kann das intelligente Haus nun konkret was andere Häuser nicht können?

Hier einige Beispiele:

  • Die Lichter gehen an sobald ein Raum betreten wird und erlöschen wieder wenn er verlassen wird
  • Die Heizung wird automatisch heruntergeschaltet sobald ein Fenster geöffnet wird
  • Der Fernsehr wird mit Smartphone und PC vernetzt (Smart TV)
  • Der Thermostat lässt sich aus der Ferne per App steuern

Dazu kommt das sogenannte Smart Metering (zu deutsch: intelligenter Zähler). Hierbei handelt es sich um einen Zähler für Energiequellen wie Strom oder Gas, der in das Kommunikationsnetz des Hauses eingebunden ist. Diese Zahler wurden bereits in 1990er Jahren entwickelt, sind aber erst seit 2010 für Privathaushalte erhältlich.

Was diese Zähler besonders macht ist dass sie den Verbrauch über bestimmte Zeiträume hinweg anzeigen können, etwa für die letzten 24 Stunden. Vor allem aber ist es möglich auf die Daten digital zuzugreifen, was die Auswertung der Energieverbrauchs deutlich erleichtert. Dies kommt auch den Bestrebungen der Bundesregierung entgegen, den Energieverbrauch bundesweit zu senken (siehe Energiesparausweis). So wurde letztes Jahr das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende vorgestellt. Demnach müssen Haushalte ab 6000 kWh/a Stromverbrauch künftig auf das intelligente Stromzähler umstellen. Dazu gehört auch ein umfassendes Regelwerk in Bezug auf Datenschutz.

Allerdings befürchten Datenschützer dennoch, dass die intelligenten Stromzähler anfällig für Datenklau und Manipulation sind. Zudem ermittelte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, dass die Zähler kaum Geld einsparen und sich somit die hohen Einbaukosten nicht rechtfertigen lassen. Die Vorteile der Zähler sind eher praktischer Natur: es ist keine jährliche Ablesung mehr nötig und es kann wesentlich schneller auf andere Tarife umgestellt werden. Allerdings ist hier noch das Problem, dass die Stromkonzerne im Falle von sinkenden Börsenpreisen ihre Preise gar nicht senken und so die schnelle Preisanpassung zwar möglich ist aber in der Realität nicht durchgeführt wird.

Wenn Sie sich weiter mit dem Thema beschäftigen wollen empfehlen wir den Artikel Warum SIe sich keinen intelligenten Stromzähler zulegen sollten.

Die Vernetzung

Smart Homes: am besten verkabelt

Smart Homes: am besten verkabelt

Wer sein Eigenheim auf die Smart Home Technologie umrüsten möchte oder gar einen Smart Home Neubau plant steht vor der Frage welche Technik er für die Vernetzung der Systeme verwenden möchte. Experten empfehlen hierbei sogenannte Bussysteme, da sie sicher, komfortabel und energieeffizient sind. Das Bussystem wird von einem zentralen Rechner aus verwaltet, kann aber aber auch von mobilen Geräten angesteuert werden. Das Bussystem macht es zudem einfach die Sicherheitstechnik zu integrieren. So ist es etwa möglich, dass ein Besucher des Hauses sich per Fingerabdruck oder Code identifizieren kann oder dass sich die Bilder der Überwachungskameras auf das Handy übertragen lassen. Bussysteme haben den Vorteil gegenüber der WLAN-Vernetzung, dass sie kaum störungsanfällig und zuverlässig schnell sind. Zudem ist die Reichweite kein Problem, da die Smart-Home-Komponenten per Kabel verbunden sind.

Der Nachteil von Bussystemen sind die Kosten da die Verkabelung aufwendiger ist als die Einrichtung eines Funksystems. Zudem hat man weniger Flexibilität wenn es Änderungswünsche hinsichtlich der Platzierung der Geräte gibt, da dies eine Neuverlegung der Kabel bedeuten würde.

Deswegen wird es empfohlen sich bei einem Smart Home Neubau von einem Architekten beraten zu lassen, der Erfahrung mit den entsprechenden Technologien hat.

Smart Home für jedermann?

Zunächst scheint es, dass nur wenige Bauherren bzw. Immobilienbesitzer es sich leisten können ihre Häuser „schlau zu machen“. So betragen die Umbaumaßnahmen derzeit noch mehrere Tage und die Technik ist noch nicht massenfertig.

Allerdings gibt es schon einige Geräte und Apps, die für wenig Geld das eigene Heim zu einem Smart Home umgestalten. Der Hersteller Twine bietet z.B einen Vibrationssensor an, der sich an der Waschmaschine anbringen lässt. Der Sensor spürt wenn die Waschmaschine nicht mehr vibriert und sendet dann eine entsprechende SMS an den Hausbewohner. Das Gerät kostet knapp 100 Euro und kann über die Website des Herstellers erstanden werden.

Ein weiteres Gerät der Kategorie Smart Home ist WeMo Insight von Belkin. Hierbei handelt es sich um Steckdosenaufsätze, die mit dem W-LAN verbunden sind. So lassen sich etwa Zeitpläne erstellen und per App können die Aufsätze individuell programmiert werden.

Ein weiteres leicht zu installierendes Smart Home Gerät ist der Ninja Block. Er ist Bewegungsmelder und Temperaturmesser in einem und stellt somit beispielsweise das Heizgerät an wenn es zu kalt wird. Der Bewegungssensor kann als Alarmanlage eingesetzt werden. Somit erhält man hier für 150 Euro ein System, das dem Eigenheim schon einige klassische Funktionen eines intelligenten Hauses verleihen kann.

Smart Home – ja oder nein?

Wir werden häufiger von Bauherren gefragt ob wir den Bau eines Smart Homes empfehlen würden. In unseren Gesprächen mit Experten und Architekten gehen die Meinungen sehr deutlich auseinander. Besonders diejenigen, die schon lange in der Branche tätig sind können sich mit den Technologien so gar nicht anfreunden, und folgen dem Motto: „Wenn dir zu heiß ist, dann mach dein Fenster doch selber auf“. Wir empfehlen eine ganze andere Perspektive zu wählen. Statt sich zu fragen: „Soll mein Haus intelligent sein?“, fragen Sie sich besser „Wie intelligent soll mein Haus sein?“. Schließlich hat jedes Haus bereits ein gewissen Grad an „Intelligenz“, z.B wenn es mit einem modernen Thermostat ausgestattet ist.

Deswegen empfehlen wir, dass Sie sich einfach ein Bild von allen erhältlichen Technologien verschaffen und sich dann gut überlegen, welche Sie wirklich brauchen. Wenn Sie zum Beispiel über viele Wertsachen verfügen ist ein modernes Sicherheitssystem sicherlich sinnvoll. Und wenn Sie etwa in einer warmen Gegend wohnen müssen Sie sich um eine automatisierte Heizungsregulierung kaum Gedanken machen.

Wir vom ArchitektenScout halten Sie auf jeden Fall weiter auf dem Laufenden.

Für weiterführende Artikel zum Thema empfehlen wir den Ratgeber von Bautipps.de

 

 

 

 

Architektur in Japan

  • Von op
  • Veröffentlicht 23. Januar 2016
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Architektur, die Maßstäbe setzt

Japans Architektur

Japans Architektur

Seitdem sich Japan 1868 geöffnet hat, befindet sich die japanische Architektur im steten Wandel. Wurde anfangs nach europäischem Vorbild gebaut, steht heute die Architektur in Japan abseits üblicher Konzepte und scheint dem weltweiten Trend schon meilenweit voraus zu sein. Die moderne Architektur hat aus der Vergangenheit gelernt. So hielten weder die europäischen Backsteinbauten noch die traditionellen Holzhäuser den Erdbeben stand. Die hohe Bevölkerungsdichte und das geringe Platzangebot fordern zudem innovative Konzepte, um großzügigen Wohnraum zu schaffen. Nach 1950 setzte sich eine brutalistische Architekturdurch. Zahlreiche Städte mussten nach dem Krieg wieder aufgebaut werden. Zu Beginn wurde dafür das bis dahin verwendete Holz mit dunklem Stahlbeton imitiert. Während der „Postmoderne“ wurde dann mit der Errichtung metaphorischer Ruinen die Zukunft vorweggenommen.

Um die Jahrtausendwende trat eine neue Architektengeneration in den Vordergrund, die sich von allem befreite, was bis dahin prägend für die japanische Architektur war: Übernahme westlicher Architektur, Selbstzweifel, Selbsterniedrigung, Gegensätze und Überheblichkeit. Selbstsicher und vollkommen eigenständig hat die Architektur in Japan einen eigenen Weg eingeschlagen. Den Anfang machte Tadao Ando unter anderem mit seinem vier Stockwerke hohen „4×4 House“ (2003) mit einer nur 16 Quadratmeter großen Grundfläche. Tadao Ando ist derzeit einer der wichtigsten japanischen Architekten, in dessen minimalistischen, eleganten Entwürfen Tradition und Moderne eine Einheit bilden, was auch seine Bauten auf der Museumsinsel Naoshima verdeutlichen und für die moderne Architektur in Japan steht.

Kennzeichnend für die herausragenden Objekte mutiger Bauherren sind der streng geometrisch geformte Baukörper, die weiße Farbe, deren Ursprung gern im Bauhaus gesucht wird, und schlichte, leere, aufgeräumte Räume, die ganz nach japanischer Tradition keinem bestimmten Zweck zugedacht sind. Es sind gebaute Experimente, Gedankenkonstrukte, die es vom Papier in die Realität geschafft haben und sichtbar machen, was möglich ist.

Großes im Kleinen

Das japanische Steuerrecht bringt es mit sich, dass geerbte Grundstücke in teilweise ungünstig geschnittene kleine Parzellen geteilt werden. So sind Grundstücke nicht selten gerade einmal 50 oder weniger Quadratmeter groß, schmal und lang oder verwinkelt. Diese kniffligen Grundstücke verlangen das ganze Können des Architekten ab. Hinzu kommt ein meist begrenztes Budget für das Wohnhaus, das mit durchschnittlich 180.000 Euro sogar deutlich unter dem Grundstückswert liegt. Ungeachtet davon muss der Architekt die strengen Bauvorschriften, wie Erdbebensicherheit oder Abstände zu Nachbargebäuden, beachten. Dass diese scheinbar unmögliche Ausgangssituation doch zu einem wohnlichen Ganzen zusammengefügt werden kann, zeigen die Ausnahmewohnhäuser in den japanischen Metropolen. Denn hier sind Originalität und Qualität gefragt, damit die Herausforderungen mit eigenwilligen Lösungen gemeistert und die Fragen nach dem Minimum an Wohnanspruch und nach unverzichtbaren Funktionen beantwortet werden können. Minihäuser auf Minigrundstücken sind die Spezialdisziplin der Architektur in Japan.

Privatsphäre im engen Stadtgefüge

Dabei entstehen unkonventionelle Wohnformen auf mehreren Ebenen, die sich sowohl für Familien als auch für Wohngemeinschaften eignen. Diese neuartige Wohnraumaufteilung beeinflusst allerdings auch das tägliche Leben. Typisch japanisch sind zudem Wandschränke und fest installierte Armaturen, die eine Umnutzung nur mit größeren Umbauarbeiten ermöglichen. Trotzdem ist es erstaunlich, wie luftig und geräumig die Miniwohnhäuser dank ihrer verschiedenen Höhen und Ebenen sind. Makoto Tanijiri hat das bei seinen Wohnhäusern in Kamiosuga und Koamicho, wo vertiefte und erhöhte Flächen auf einer Etage unterschiedliche Wohnbereiche schaffen, eindrucksvoll gezeigt. Der Kubus des Wohnhauses in Koamicho dient als Schutzwall zur Außenwelt und öffnet sich ausschließlich zum privaten Innenhof. Auch das ist kennzeichnend für die japanische Architektur. Die kostbare Privatsphäre wird auf ein Maximum ausgedehnt, ohne dabei Nachbargrundstücke zu stören oder selbst gestört zu werden, wie bei Katsuhiro Miyamotos Wohnhaus „Between“ (2009), wo eine Terrasse in der Gebäudemitte den Wohnraum nach außen erweitert oder Takuro Yamamoto Architects „Little House with a Big Terrace“ (2015). Bei diesem 75 Quadratmeter großen Haus auf 42 Quadratmeter Grund vervollständigt die umschlossene Terrasse den kubushaften Charakter und schützt vor fremden Einblicken. Als Lösung für das Platzproblem wurde ein 1,40 Meter hohes Zwischengeschoss als Lagerraum eingefügt. Eine andere Lösung für den Schutz der Privatsphäre hatte Takeshi Hosaka mit seinem „Daylight House“. Die Reduktion auf das Wesentliche wurde so weit getrieben, dass auf Fenster verzichtet wurde. Stattdessen lässt die Lichtdecke das Tageslicht ungehindert in das 85 Quadratmeter große Wohnhaus hinein.

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